ADHS, Alkohol und Stimulanzien

in adhs-blog •  7 years ago  (edited)

Bei Friedrich Nietzsche bin ich auf einen interessanten Satz gestoßen: "Ich vertrage Alkohol nur in hohen Dosen."

So geht`s mir auch.

In geringen Dosierungen (ab bereits einem Schluck), macht mich Alk geradezu sterbenskrank. Ich schwitze wie ein Pferd, werde sofort depressiv bis suizidal.

Erst in hohen Dosierungen wirkt der Alk tatsächlich angstlösend und antidepressiv.

Mich auf ein Glas Bier oder ein Glas Wein einzuladen, hat also überhaupt keinen Sinn, da lasse ich die Finger weg. Auch der berühmte Begrüßungstrunk á la Sekt oder Sekt-Orange, den man bei jeder zweiten Veranstaltung unter die Nase gerieben kriegt, ist etwas, auf das ich gern verzichte.

Will ich vom Alkohol mal einen positiven Effekt haben, dann muss ich schon gewaltig zulangen. Da ich nach solch einem, nennen wir es wenig schönend einfach Besäufnis, aber naturgemäß erst mal die nächsten zwei Tage komplett ausfalle: ist es nur allzu logisch, dass ich mir das auch nicht zu oft leisten kann.

Was uns in meinem Falle zu der geradezu grotesk-komischen Feststellung bringt, es, von der verdaubaren Menge an Alk gesehen (Stichwort: Toleranzentwicklung), eigentlich mit einem Alki zu tun zu haben, der aber eben meistens stocknüchtern ist.

In der Fachsprache auch Quartalssäufer genannt.

Wobei sich bei mir das Quartal allerdings auf einen Tag bezieht, d.h. ich war schon öfters mal besoffen, aber ultraselten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Was vielleicht noch interessant wäre: die Wirkung Alkohol und Stimulanzien.

Also Alkohol und Mph: Verminderung der Alkoholwirkung. Um gleiche Grade an Besoffenheit zu erzeugen, sind wesentlich höhere Mengen an Alk von Nöten.

Alk und Amphetamin, vielleicht auch noch interessant: Nahezu Aufhebung der alkoholischen Wirkung. Es ist nahezu unmöglich unter dem Einfluss von Amphetamin besoffen zu werden, selbst wenn man im Bierfass untertaucht.

Alles in allem betrachtet, muss man sich zum Saufen also einen stimulanzienfreien Tag heraussuchen.

Was gut zu der Empfehlung passt, die ich hier auch deutlich hervorheben möchte, Stimulanzien und Alk NICHT zu kombinieren.

Also, wenn ihr Euch schon mal die Tröte geben wollt, was ja vorkommen kann, dann nicht beides zu sich nehmen. Ist ein ernst gemeinter Ratschlag, der ganz nebenbei auch Leber und Nieren schont.

PS: Ich spreche hier immer noch vom gelegentlichen Vollrausch und nicht vom Vollrausch bei jeder Gelegenheit.

Obwohl die Grenzen fließend sind, gibt es definitionsgemäß zwischen "schädlichem Gebrauch" (von Alk) und Alkoholabhängigkeit doch noch einen Unterschied.

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