Wie es so läuft, wenn Chaos sich fortspinnt

in adhs •  7 years ago  (edited)

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Ich war bei der werksärztlichen Untersuchung. Bin nach Hause geschickt worden. Ich solle anrufen, bevor es mit der Wiedereingliederung wieder losgeht.
Eigentlich hatte ich nichts gegen das Prozedere, für das ich dort war. Aber als sie Blut abnehmen wollten und merkten, ich hatte gerade erst, wurde man unsicher und holte die Ärztin.
Die wollten mich nicht untersuchen, um meine AU nicht aufzuheben. Arbeitsrechtlicher Schutz, denn sie müsse ja meine Arbeitstauglichkeit feststellen. Mir war es etwas zu früh, also sprachen wir darüber, erst mal anzukommen und Folgemassnahmen/Medikmente zu klären und auch zunächst nur so an meinem alten Arbeitsplatz vorbei zu gehen.

Seitens Psychiatrie sollte ich diesmal beim Diensthabenden Arzt der Notaufnahme versuchen, die Medikamente zu bekommen. Von dort rief ich noch mal beim Werksarzt an, bis wann ich zurück könne die Unterhaltung abschliessen. Ich hätte doch den Wiedereingliederungsplan dabei (man hatte mich weggeschickt ich hätte ja auch nichts mit). Bis 14 Uhr. Die Warterei in der Notaufnahme dauerte. Allerdings ohne Ergebnis. Ich solle den Termin beim adhs Spezialisten nächste Woche abwarten. Sturmtief Friederike wütete und ich rief wieder beim arbeitsmedizinischen Zentrum an, bis 14 Uhr würde ich es nicht mehr schaffen, ob das jetzt heute die Untersuchung war oder nicht. Antwort: Ich solle Bescheid sagen, wenn die Wiedereingliederung abgeschlossen sei.

Dienstag Nachmittag war ich bei meinem neuen Chef im Büro. Dieser fühlte sich überfahren, er hätte gehört ich sei noch bis 09.02. krank geschrieben, würde also erst mal nicht kommen. Ich wäre ja auch nicht bei der Werksärztin gewesen. Er rief die Personalleitung an, der ich mich in Konferenzschsaltung erklären musste. Nein, Homeoffice gäbe es bei uns im Unternehmen nicht. Ich solle mich um einen neuen Wiedereingliederungsplan kümmern.

Am Mittwoch war ich bei der Werksärztin. Und erklärte, man sei während der Wiedereingliederung ohnehin krank geschrieben. Gut sagt sie, sie wolle morgen die Untersuchung machen und alle Unterlagen meiner ganzen langen Erkrankungszeit haben. Ich will das mit meinem Hausarzt besprechen. Ich finde das zuviel. Muss das sacken lassen. Ist schliesslich und hoffentlich alles nicht mehr aktuell. Der Termin Psychiater steht noch aus. In der Reha hatte ich mal gehört, eigentlich wäre die Wiedereingliederung zu früh und ich wollte eigentlich noch bleiben und war irritiert wegen falscher Papiere und allem Möglichen. Auch hatte man mir gesagt, ich müsse nicht alles auf den Tisch legen. Jedenfalls kann ich Mittwoch Mittag auch nicht zum Hausarzt und Donnerstag um 7 wäre die Untersuchung.
Ich bekomme alle möglichen Probleme bei dem zur Arbeitfahren-Wollen. Die wollte ich mir einzeln angucken und bearbeiten. Mit Elvanse, MPH, gerne auch Therapie, so war das gedacht. Ich rufe die Rentenversicherung an, frage nach wegen dem Beginn. Wie es gelaufen ist, bis wann ich starten müsse und was der AG will. Späterer Start wäre OK, dann solle der Arbeitgeber begründen. Nachmittags ruft der Personalchef an. Bietet mir ein Gespräch an. Am Donnerstag fahre ich hin. Der Integrationsfachdienstberater war krank geworden, also bin ich dort alleine. Dort ist auch der betriebliche Sozialarbeiter und man stellt sich vor. Redet daüber, man vermute ich sei suchtkrank, der Kontakt sei schliesslich abgebrochen. Ich benenne meine diversen Meldungen, man erklärt mir die betrieblichen Gegebenheiten und man bliebe in Kontakt. Ich möge alles mit meinen Ärzten klären, aber die vollständige Untersuchung werksärztlich sei obligat. Inkl.Berichte. Ich finde das nicht mehr schlimm. Die Ärztin ist in Ordnung. Ob das ALLES eigentlich klug ist, weiss ich nicht.

Freitag bin ich in der Institutsambulanz beim adhs Fachmann. Nein, Medikamente bekomme ich nicht, zunächst müsse ich diagnostiziert werden. Der Entlassungsbericht mit allen Infos liegt vor, anrufen will man auch nicht, man sei hochspezialisiert und wenn ich bleiben wolle bräuchte mann zunächst: Zeugnisse, Untersuchungen, ausgefüllte Fragebögen und einen nächsten Termin. In 6 Wochen, da habe ich sozusagen noch Glück. Zu meiner Wiedereingliederung könne man mir natürlich nichts sagen und auch nichts raten.

Ich bin traurig, erschöpft und ratlos. Die Reha hat sehr gut getan, insgesamt fühle ich mich gesünder. Nur die Dauererkältung mit Nebenhöhlen und Kopfschmerzen ist wieder da. Herzschmerzen, innerliche Unruhe und Ganzkörperverspannungen, d.h. ich fühle mich wieder kränker werden. Die bisherige Beruhigung löst sich auf. Und zuhören fällt mir schwer, selber machen- schon eher. Aber dann gehe ich über meine Grenzen. Konzentration nimmt ab, Matschigkeit zu und die Schwindelattacken wenn ich mich auf das Büro einstelle. Heute habe ich Unfallschmerzen.

Ich bekomme eine Mitteilung über meinen zu verfallenden Urlaub. Ich bin unglücklich an meinem Arbeitsplatz und mache mich unglaubwürding, wenn ich dort nicht bald anfange bzw. jetzt wieder abtauche. Jetzt brauche ich eine Lösung mit meinem AG. Mein Hausarzt möchte mich da nicht hinschicken. In den Alternativen kenne ich mich nicht aus.

Immerhin habe ich meine Freunde wieder. Sie können mir keine Entscheidung abnehmen, kennen sich noch weniger aus aber sie sind meine Familie. Und ich kann wieder in buddhistischen Belehrungen baden. Der Freude über das Glück wenn man erfährt, alles macht Sinn unabhängig von dem, was passiert. Gestern sind wir die verschiedenen Stadien im Sterbeprozess durchgegangen. Es war ein super Vortrag, informativ, berührend und vergnüglich. Diesmal habe ich weite Strecken auch was mitbekommen.

Ich überlege, vielleicht kann der Arbeitgeber etwas tun, wenn ich mich darauf einlasse? Ich mag das allerdings nicht, möchte lieber funktionieren und in funktionslosen/kranken Zeiten Abstand halten. Aber offiziell krank geschrieben arbeiten wäre eine Erfahrung. Und vielleicht kommt ja auch mal was Neues? Das wäre toll! Ich glaube, dass ich das hinkriegen kann. Ich müsste versuchen, im Büro weniger Verantwortung zu übernehmen. Und lernen, meine Umwelt zu ertragen. Vielleicht hilft das Wissen über was ich habe dann halt erst mal ohne Medikamente? Ich kann nicht behaupten, dass ich mich nicht auch fürchte.

**Bild von Pixabay

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Warum einfach, wenn es auch so kompliziert geht. Einfach kann ja schliesslich jeder

Und auch dafür sollte es 108 hoch 108 Lösungen geben. Hier ist Platz für einige...

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