Asoziales Verhalten im Straßenverkehr | Briefe aus der Vergangenheit

Hallo zusammen,

ich bin gerade eine Sammlung alter Emails durchgegangen. Dabei fiel mir auf, dass ich mich mal bei einem Bauunternehmer per Email und damals auch Facebook gemeldet habe, nachdem er mich und andere auf der Autobahn ordentlich bedrängt hat. Das ganze war 2015.

Hier also die Email die ich ihm damals geschrieben habe und ebenfalls auf Facebook auf seiner Firmenseite gepostet habe:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für die Beschriftung Ihres Firmenfahrzeugs A-LI xxx (dunkler SUV) mit dem Schriftzug Ihrer Firma. Das erleichtert mir die Kontaktaufnahme und die Stellungnahme zum Fahrverhalten des Fahrers des o.g. Fahrzeugs.

Ich hatte heute das zweifelhafte Vergnügen ab Ausgang des Allacher Tunnels (A99) Richtung Augsburg die Fahrkünste Ihres Fahrers bewundern zu dürfen.

Bereits am Tunnelausgang durfte ich beim Drängeln zusehen. Der weisse Mercedes links neben Ihrem Fahrzeug musste plötzlich nach links Richtung A96 ausweichen um für die „dritte Spur“ die da spontan von Ihrem Fahrer eröffnet wurde, Platz zu schaffen.

Weiter ging es auf der A99 und dem Zubringer zur A8 in einer Kolonne von 3 bis 5 Fahrzeugen. Hier wurde mehrfach rechts überholt, dicht aufgefahren, aufgeblendet und teilweise in den bereits knappen Sicherheitsabstand des links fahrenden Fahrzeugs von der rechten Spur aus eingeschert.

Auf der Einfahrt zur A8 ging es dann weiter. Überfahren von 3 Fahrspuren um von ganz rechts bis nach links auf die linke Fahrspur zu kommen. Auch dabei wurde wieder mehrfach dicht aufgefahren, aufgeblendet und apprupt gebremst und wieder massiv beschleunigt.

Die Kolonne bewegte sich jetzt mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit Richtung Augsburg. Aufgrund des dichten Verkehrs war es auch nicht möglich höhere Geschwindikeiten zu fahren. Das hat Ihren Fahrer aber nicht davon abgehalten, wieder dicht aufzufahren, andere PKWs zu schneiden, zu bedrängen und mehrfach rechts zu überholen.
Da wir jetzt bereits kurz vor Augsburg waren und ich mich halbwegs normal wie die anderen Fahrzeuge auch verhalten habe, kann ich nur Glückwünsche aussprechen für die Effektivität, die hier an den Tag gelegt wurde. Mehrfache mutwillige Gefährdung und Nötigung anderer Verkehrsteilnehmer ohne auch nur ein Stück weiter zu kommen. Und das bereits über eine Strecke von ca. 50km. Herzlichen Glückwunsch!

Das Glanzstück durfte ich dann aber kurz vor der Ausfahrt Augsburg Ost miterleben.
Ein weißer Lieferwagen auf der Mittelspur war Ihnen wohl zu langsam und wurde daher im dichten Berufsverkehr rechts überholt.
Dann wieder ein Wechsel auf die mittlere Spur um nicht auf den LKW auf der rechten Spur aufzufahren. Danach drängte sich der Fahrer auf der Ausfahrtsspur vor einen anderen weißen PKW. Nur um ca. 15 Sekunden später wieder von jenem gerade rechts überholten Lieferwagen wieder überholt zu werden.
Gut gemacht!

Ich weiß ja nicht, wie die Geschäftspraktiken mit Ihren Kunden sind. Jedoch lässt das Verhalten im Straßenverkehr doch irgendwie Rückschlüsse auf den Fahrer und seine Einstellung schließen.
Für mich und wohl auch die anderen von Ihrem Fahrzeug bedrängten Fahrer wäre es beruhigend, wenn diesem asozialen Fahrer vielleicht für ein paar Tage das Fahrzeug entzogen wird.
Und sollten Sie selbst der Fahrer dieses Fahrzeugs sein, dann kann ich Ihnen nur danken, dass Sie auch noch die Firmenbezeichnung auf Ihren SUV geklebt haben.
Das erleichtert dem Otto-Normal-Verbaucher wie mir, die Identifikation.

Gut zu wissen, dass Ihre Firma auch bei Facebook vertreten ist. Dort kann man in einem sozialen Netzwerk über asoziales Verhalten im Straßenverkehr andere informieren.

Hochachtungsvoll,

Im Allgemeinen passiert sowas viel zu selten und die Leute fühlen sich in ihren Kisten sicher und total anonym. Und nachdem ich an dem Tag schon knapp 12h unterwegs war, habe ich mir Abends ein Bier eingeschenkt und die obige Mail geschrieben.

Viele Grüße und euch nen schönen Tag,
Hasenmann