Mit dem Eintritt in den Lebensabschnitt des Elternseins fängt auch noch einmal ein anderer Ernst des Lebens an. Man kann sich das vielleicht erst gar nicht vorstellen, was auf einen da zu kommt. Auf jeden Fall ist die ganze Geschichte mehr als überwältigend und man sitzt nicht nur einmal in der Achterbahn der Gefühle. Von "Oh, das wird so schön!" bis "What the f***, was haben wir getan?!" ist alles dabei. Versprochen!
Gerade eine Geburt mitzuerleben ist eine wirklich überwältigende und natürlich emotionale Sache. Und diese Gefühle kommen immer wieder in einem hoch. Man hat auf einen Schlag die Verantwortung über ein neues, junges Menschenleben! Ich weiß, ein völlig abstruser, verrückter Gedanke, was auch beängstigend sein kann, so dass man fast verrückt wird. Es hört sich vielleicht etwas übertrieben an, aber uns ergeht es zwischendurch so. Diese unbeschreiblich, grenzen- und bedingungslose Liebe, die man für diesen Menschen hat, lässt einem wirklich das Herz fast explodieren. Anders kann ich es nicht ausdrücken.
Aber wie bringt man das Kind jetzt nun sicher durch das Leben? Vielleicht in Watte oder Luftpolsterfolie einpacken, damit dem anscheinend kleinen zerbrechlichen Baby ja nichts passiert? Nein, so ganz geht das natürlich auch nicht. Man kann sich auch richtig kirre machen, aber die Babys sind gar nicht so zerbrechlich, wie sie manchmal den Anschein machen. Spätestens merkt man das nach dem zweiten Babe.
Trotz allem sollte man als Eltern auf bestimmte Dinge beim Baby-Handling achten, nicht dass man sich sein ganzes Leben Vorwürfe macht. Ich möchte nicht behaupten, dass ich den Mega-Plan hätte. Ich habe so einiges selber gesehen oder gehört von Freunden und einige Zeitungsartikel gelesen, wovon ich mir die wichtigsten Dinge, die auch ganz schnell die fatalsten Ausgänge zur Folge haben können, herausgepickt habe. Es sind Dinge dabei, bei denen ich mir vorher auch keinen Kopf gemacht habe und die ich auch nur durch Katerina erfahren habe.
Baby-Nestchen und Kuscheltiere
Es gibt alleinstehende Babybetten oder Beistellbetten, die mit Matratze und Wäscheset kommen. Und oft ist auch ein Baby-Nestchen dabei. Vielleicht soll es außer dem Nicht-den-Kopf-Anhau-Schutz noch einen Gemütlichkeitsfaktor im Bett vermitteln, aber man sollte wirklich darauf verzichten. Die hohe Gefahr des Erstickens sollte definitiv mit dem gelegentlichen Kopfanstoßen am Bett abgewogen werden. Es gibt eine sogar eine Studie in den U.S.A. von Bradley T. Thach, die einen signifikanten Anstieg der Todesfälle von Babys in Krippen mit Baby-Nest der letzten Jahre darlegt.
Naaaaainnn!! So nicht!!
Auch Kuscheltiere, Schnuffeltücher und ähnliches haben im Babybett nix verloren. Auch da besteht eine große Erstickungsgefahr. Es reicht schon, wenn die Kuscheltiere zu nah am Gesicht liegen. Das abgeatmete Co2 kann nicht entweichen und wird wieder eingeatmet, was dann zu den fatalen Folgen führt. Was auch ganz wichtig ist, die Babys nicht auf dem Bauch schlafen zu lassen im Bett, wenn sie sich noch nicht selbst drehen können.
Schrank-an-die-Wand-Montage
Ich würde sagen, dass das Befestigen der Schränke, Regale und sonstige Möbelstücke, die groß, schwer und schnell umfallen können, eine der klassischen Vorsichtsmaßnahmen ist. Da gibt es nix zu rütteln. Es steht ja auch in jeder Bauanleitung des großen schwedischen Möbelherstellers, wie es geht.
Dranhalten, anzeichnen, Loch bohren, schrauben. Fertich ist der Lachs!
Als wir noch keine Kinder hatten, haben wir uns auch nicht die Mühe gemacht, jedes Billy-Regal an die Wand zu schrauben. Ich persönlich habe mir überhaupt keinen Kopf darum gemacht. Aber liebe Papas da draußen, ich kann euch nur den Tip geben, erledigt es so früh wie es geht. Es kann sich alles anhäufen, gerade in der Nestbau-Phase, dass der werdenden Mama noch etwas Spontanes einfällt. Ich bin ganz ehrlich, ich habe es auch gerne hinaus geschoben, und hatte dann den Salat, als tausend andere Sachen auch die allerhöchste Priorität hatten, Es sind wirklich nur ein paar Minuten mehr Arbeit. Aber es kann einfach so nervig sein, und ich war einfach froh, dass das 75. Möbelstück endlich mal aufgebaut war. Ich hab es bei unserer ersten Tochter geschafft, soweit hinaus zu zögern, als sie anfing sich überall hoch zu ziehen. Da war dann schon Holland in Not! Warum ich das gemacht habe?....Keine Ahnung. Seht auf jeden Fall zu, dass das gemacht ist. Man meint, "ach...die Billy's stehen stabil und sind schwer, da passiert nix!" Und wenn dann doch was passiert, macht man sich sein ganz Leben Vorwürfe.
Nahrungsmittelaufnahme
Bei der Nahrungsaufnahme und bei vielen Nahrungsmitteln gibt es auch viel zu beachten, woran man im ersten Moment gar nicht denke würde, dass es so gravierende Folgen haben könnte. Jeder hat so seine eigene Meinung zu bestimmten Dingen, was ganz natürlich ist. Ich hab es schon oft gesehen und auch in vielen Foren gelesen, wie einige Eltern ihren Kindern den Brei anreichen oder ein Stück Gurke z.B. geben.
Was bei mir persönlich auf Unverständnis stößt, ist die Tatsache, dass einige Eltern ihren Kindern das Essen im Maxi Cosi oder in einer schrägen "Sitzposition" zu geben. Und das bei Kindern, die gerade mit der festen Nahrung (inklusive Brei) anfangen. Ich hab es damals in der Ausbildung gelernt, wie man Essen anreicht. Aber auch, wenn man keine Altenpflegeausbildung hat, sollte es vielleicht einem automatisch einfallen, dass das keine natürliche Position ist, in der das Baby essen sollte. Ich hab auch ein Kind gesehen, was an einer Maisknabberstange im Liegen auf dem Rücken gegessen hat. Das ist dann schon echt..hui...! Kinder sollten immer aufrecht sitzen. Wenn sie das nicht nicht können, dann müssen sie es eben auf eurem Schoß machen. Das gehört nun mal halt dazu. Ihr könnt es ja mal selber versuchen verschiedene Sachen zu essen in Schräglage und dann mal schauen, wie gut das mit dem Schlucken funktioniert.
Nahrungsmittel
Safety first!
Es gibt bestimmte Nahrungsmittel, die mit einem sehr hohen Erstickungsrisiko einhergehen, und von denen werden auch einige sehr gerne von euren Kiddies gegessen. Weintrauben zum Beispiel. Sie sind die dritthäufigste Ursache des Erstickens von Nahrungsmitteln bei Kindern unter 5 Jahren. Das Problem ist die Beschaffenheit der Traube, die sich der kleinen Speiseröhre anpasst und sie somit luftdicht verschließt. Außerdem haben die kleinen Kinder auch noch nicht alle Zähne und der Schluck-und Würgreflex ist noch nicht ausgereift. Und wie wir alle wissen, sind Kinder ja auch gerne mal etwas sehr schnell abgelenkt und schwuppdiwupp steckt dann eine Traube dann mal fest. Deswegen ist es so extrem wichtig, dass man die Trauben vorher viertelt und am besten noch die Schale abzieht, zumindest am Anfang.
Das Gleiche gilt auch für Kirschtomaten.
Eine Story zu Kirschtomaten haben wir von einer Freundin von uns gehört, die sie wiederum von ihrer Hebamme erfuhr. Eine Mutter war mit ihrem 2-3 Jahre altem Kind im Auto unterwegs. Kind saß vorbildlich hinten auf der Rückbank im Kindersitz. Die Mama hat ihrem Kind eine Tomate gegeben. Am Ziel angekommen, fand sie ihr lebloses Kind vor. Einfach schrecklich! Ich würde meines Lebens nicht mehr froh sein.
Solche Sachen sind so extrem wichtig zu wissen, dass man so etwas vermeiden kann. Und generell sollte man seine Kinder nicht unbeaufsichtigt essen lassen. Selbst ein paar Minuten aus dem Zimmer raus, kann schon zu viel sein.
Würste
So sollte es gemacht werden
Es gibt auch noch viele weitere Lebensmittel die gefährlich sein können, wenn man sie nicht richtig vorbereitet. Dazu gehören Bratwürste oder Hot Dogs. Die Hot Dogs würde ich als alljährlichen Dauerbrenner bei vielen Kindern nennen, aber grad im Sommer wird viel gegrillt und dann gibt es natürlich auch die ein oder andere Wurst auf dem Grill. Es gibt auch hier viele Nachrichten darüber, dass Kinder an einer Wurst erstickt sind. Man sollte es nicht meinen, aber das ist leider die sehr traurige Wahrheit. Die Kinder haben eine ganze Wurst in die Hand gedrückt bekommen, und haben sich daran verschluckt. Deswegen ist es ganz, ganz wichtig die Würste, egal ob Brat- oder Wienerwurst der Länge nach durchzuschneiden und dann in kleine Stücke.
Hier sind noch weitere Snacks oder Fingerfood, die man erstmal vermeiden sollte:
Popcorn
Popcorn dehnt sich aus, wenn's feucht ist, sowie es im Hals der Fall ist. Wenn das passiert, ist es meistens unmöglich für Kinder, die Popkörner abhusten zu können.
Bonbons, Lollis, Kaugummis und Nüsse
Gefahrenquelle: Lolli
Abgesehen vom Zuckergehalt des Süßkrams besteht auch eine hochgradige Erstickungsgefahr, sowie bei kleinen harten Nüssen, die schnell die Atemwege blockieren können. Und wenn Kinder mit nem Lolli durch die Gegend rennen und einen schönen Face-plant machen...bämm, dann steckt der Lolli wahrscheinlich ein bissle zu tief. Sollte man vielleicht auch bedenken.
Abschließend zu den Nahrungsmitteln möchte ich nochmal sagen, auch wenn es teilweise oben schon erwähnt wurde: Kinder sollten nur in aufrechter Position essen. Sie müssen immer unter Aufsicht sein und sollten nicht durch die Gegen toben. Es kann zu schnell etwas passieren, das fatale Folgen haben kann. Denkt immer daran, eure Kinder sind klein und wissen nicht immer was sie tun. Nicht dass man sich sein ganzes Leben Vorwürfe macht, wenn etwas passiert. So generell gesagt, wenn man im Auto länger unterwegs ist und kurz vorm Ziel, fängt das Kleine an lauthals zu brüllen, dann fährt man entweder auf den nächstgelegenen Rastplatz oder man beißt die Zähne zusammen und fährt den Rest durch. Aber kommt nicht auf die Idee, eurem Kind während der Fahrt etwas zu essen zu geben!
Natürlich sollte man auch entspannt bleiben. Sonst leben wir nämlich alle nur noch mit der Angst. Und das ist auch nicht grad der Sinn der ganzen Sache. Es soll nur als Heads up dienen. Was jeder daraus macht, ist einem selbst überlassen.