Obwohl ich aus einer Region komme, in der es einige Kühe auf Feldern gibt, wusste ich nicht, wie sehr sich Kühe in der Nacht bewegen. Die Kühe waren auch gar nicht das Problem, sondern die Kuhglocken, die die ganze Nacht über einfach nicht still sein wollten. Das hat mich in der Nacht lange wach gehalten.
Am Morgen stellte sich leider heraus, dass der Nebel immer noch nicht abgezogen war und sich dazu noch ein Dauerregen gesellte. Wir hatten uns eigentlich auf die Gipfelbesteigung des Schneibsteins eingestellt, dann aber unseren Plan umgeworfen. Es war uns einfach zu gefährlich, einen für uns unbekannten Berg bei diesem Wetter zu besteigen. Von anderen Wanderern erfuhren wir eine andere Route und sind dann die Hälfte des gestrigen Weges wieder zurück gegangen. Nachdem wir die Abzweigung genommen haben, hatten wir auch endlich unsere lang ersehnten Wanderwege unter unseren Bergschuhen. Der Nebel war nicht mehr ganz so schlimm, allerdings ließ der Regen nicht nach. Die Schuhe waren dicht, aber irgendwann läuft es leider von oben rein. Meine Hose war auch doppelt durch, sodass ich irgendwann in kurzer Hose gelaufen bin, denn dann wird schließlich nur die Hälfte nass. Leider haben wir uns kurzzeitig auch verlaufen: Anstatt einfach durch das Schneefeld zu gehen, sind wir vor dem Schneefeld abgebogen und anschließend, nachdem wir den einfacheren Weg entdeckt haben, über Stock und Stein zum eigentlichen Weg geirrt. Es war zum Glück noch rechtzeitig.
Regen? Dauerregen!
Nach sechs Stunden Dauerregen war die Laune etwas im Keller und wir hatten die Möglichkeit, die Tour abzukürzen um auf die Gotzenalm aufzusteigen. Nach einer kurzen Diskussion mit stichhaltigen Argumenten überzeugte meine Frau mich dann, dass wir weiter gehen. Bei einer kurzen Regenpause haben wir uns gestärkt und mir ging es auch wieder deutlich besser. Der Rest der Tour hat tatsächlich alles entschädigt. Durch einen wundervollen, mystischen „Zauberwald“ ging es anschließend durch einen „Regenwald“ mit Wasserfällen und dampfendem Waldboden, denn plötzlich hat sich die Sonne doch gezeigt. Durch das Wetter war der Aufstieg zur Wasseralm zwar beschwerlicher, hat aber sehr viel Spaß gemacht. Diese Tour war in vielen Belangen total abwechslungsreich mit allen Höhen und Tiefen.
Die kleine Almhütte hat zu vielem netten Gesprächen geführt und weil alle klitschnass waren und der Trockenraum nicht ausgereicht hat, wurde der Gastraum auch direkt zum Trockenraum umfunktioniert. Was wir wieder einmal festgestellt haben: Die kleineren Schutzhütten sind immer die besseren. Es ist familiärer, man kommt schneller in Gespräche und man hat schnell das Gefühl, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein.
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