Unser Geld wird als Fiat Money bezeichnet.
Im Gegensatz zu einem substanziellen Warentauschmittel hat zum Beispiel der Euro keinen inneren Wert.
Der Wert liegt in seiner verordneten Exklusivität als einzig erlaubtes Tauschmittel innerhalb eines Wirtschaftsgebietes. Wie bei einer Religion ist es unser Glaube an seine Stabilität die
uns ermutigt, unsere Arbeitskraft und Lebenszeit gegen Euro, Dollar oder Yen einzutauschen. Dabei stört es niemanden, dass der Euro Schein z.B. ein Copyright der EZB trägt. Offensichtlicher kann es nicht sein, dass es sich hier nicht um staatliches Geld handelt, sondern das einer Körperschaft mit Hauptsitz in Frankfurt. Nirgendwo auf der Homepage der EZB ist zu erlesen, was für eine Rechtsform die EZB ist. Sie, ihre Mitarbeiter und deren Angehörige besitzen volle Immunität. Selbst der Polizei oder den Geheimdiensten ist ein Ermitteln untersagt, von Hausdurchsuchungen ganz zu schweigen. Die EZB ist wie die Kirche eine Körperschaft ohne Auszeichnung, welchem Rechtskreis sie unterliegen.
Die EZB ist der Wächter über die Geldstabilität, so wird argumentiert. Sie bestimmt über die Geldmenge und den Leitzins des Euros - dem exklusiv-Geld für über 300 Mio Menschen.
Der Euro besteht aus Bargeld, Münzgeld und Giralgeld. Er ist vergleichbar mit einem verzinsten Schuldschein. Jedem geschöpften Euro steht auf der Gegenseite eine Schuld.
Das Bargeld schöpfen exklusiv die Zentralbanken.
Das Giralgeld hingegen wird von den Geschäftsbanken durch Kredit innerhalb der Realwirtschaft geschöpft. Die Geschäftsbanken erzeugen girale Schuldscheine als reinen Buchungssatz. Der Schuldner aber haftet mit seinem Substanzvermögen z.B. Haus gegenüber der Bank. Die Bank wiederum haftet für die geschöpften Giral-Euros gegenüber dem System des Bankenverbundes.
Der Schuldner zahlt an die Bank einen Zins auf seine Schuld.
Ist die Schuld beglichen, so wird das Geld wieder ausgebucht, als hätte es nie existiert.
Vom Kreditgeschäft verbleibt am Ende der Zins als Geldmenge im System.
Der Zinsgewinn der Geschäftsbank fließt zu großen Teilen in die Dividende der Aktionäre.
Dieses Kapital sucht sich Anlage in der Realwirtschaft und generiert dort weitere Zinserträge. Man spricht von dem Zinseszinseffekt. Dieser Effekt führt zu einer exponentiell wachsenden Geldmenge.
Die wachsende Geldmenge führt zu einem stetigen Kaufkraftverlust des Geldes gegen knappe Güter.
Dieses inflationäre System funktioniert nur während wirtschaftlicher Wachstumszyklen.
Die steigende Geldmenge wird durch steigende Kreditnachfrage aus dem Wirtschaftswachstum gedeckt.
Die Wirtschaft kann aber nicht auf alle Zeit mit dem Geldmengenwachstum mithalten.
Die Löhne steigen dann immer weniger stark als die Preise für Güter.
Obwohl die Produktivität der Produktion und die Geldmenge steigt, kommen diese Effekte immer weniger Menschen zugute. Es entstehen riesige Kapitalsammelbecken.
Die Vermögensschere zwischen der Masse und einigen wenigen spreizt sich immer weiter auf. Als Folge dieser Entwicklung kann es zu verschiedenen Szenarien kommen.
Alle Szenarien haben als Gemeinsamkeit die Enteignung von Vermögenswerten und die Abwertung von Sparguthaben.
Bis zum Erscheinen des Bitcoin unterlagen Fiatwährungen keinem Wettbewerb. Die Geldschöpfung und die Zinserträge sind monopolisiert. So verwundert es nicht, dass in fast allen Ländern, Kryptowährungen nicht als Geld definiert sind. Ihr Status ist der eines digitalen Handelsproduktes. Wann würden Kryptowährungen zu Geld werden? Erst dann, wenn eine gewissen Anzahl Menschen beginnen würden, Waren mit Kryptowährungen zu bezahlen und Händler diese als Tauschmittel akzeptieren würden, könnten wir von Geld sprechen.
Was unterscheidet nun aber den speziell Bitcoin vom Euro? Der Unterschied ist gewaltig. Bitcoin entsteht innerhalb ganz klar definierter Regeln durch Mining. Wir wissen jederzeit die exakte Menge der geschürften Bitcoin, können diese sogar vorausberechnen auf Jahrzehnte hin. Einzig die durch Forks entstehenden Bitcoin basierten Altcoins sind nicht kalkulierbar.
Bitcoin gehört niemandem und sein Wert ermittelt sich lediglich aus Angebot und Nachfrage.
Man kann den Preis gegen ein anderes Wirtschaftsgut nicht manipulieren, lediglich verbal manipulierbar ist die Nachfrage. Wir alle kennen den medialen Feldzug der Medien gegen Bitcoin.
Welchen Vorteil hat das Blockchain Eco System nun für seinen Nutzer?
Ich gehe an der Stelle nur auf einen Wesentlichen ein, und überlasse dir noch etwas für´s Selbststudium:
Du gehst zur Bank und beantragst einen Kredit. Es wird ein Konto auf den Namen deiner Person eröffnet. Dann verpfändest du dein Haus als Sicherheit an die Bank. Die Bank schreibt dir den Kreditbetrag als Giralgeld dem konto deiner Person gut.
Dieses Geld entstand erst mit der Unterschrift eines Handelsnamens.(Nachname) Jetzt hast du die Lizenz, mit diesem Schuldgeld zu spielen. Ein Kauf eines Substanzwertes, wie Gold mit einem Schuldschein führt erst dann zum Eigentümerwechsel, wenn der Schuldschein eingelöst wird. Aber gegen was? Seit Geld durch keine Substanz mehr gedeckt ist, kann man es auch nicht einlösen. Jeder Kauf bleibt also handelsrechtlich offen. Es erfolgt lediglich die Übertragung von Besitzrechten / Lizenzen.
Kaufe ich aber ein Wirtschaftsgut mit einem Bitcoin, sieht das anders aus. Der Bitcoin ist durch Arbeit entstanden, nicht durch Schuld. Es erfolgt somit ein Tausch zwischen 2 Gütern. Damit ist der Kauf nicht, wie beim Euro beglichen, sondern bezahlt. Dieser rechtliche Unterschied würde aber wohl erst in Krisenzeiten offensichtlich werden.
Besitzrechte sind entziehbar, schwieriger aber der Entzug von echtem Eigentum. Allerdings darf dieses Eigentum nicht einer Registrierung vollzogen werden, da es somit als abgetreten gilt.
Danke für´s lesen.
Euer FOOTPRINTER TN
Durchaus Zustimmung in vielen Punkten. Gerade die Immunität der EZB ist eine Sache bei der man wirklich nur den Kopf schütteln kann, da dafür eigentlich gar keine Notwendigkeit besteht. Ganz im Gegenteil: Gerade dort sollte für eine vollständige Transparent gesorgt werden, um eben auch ein Vertrauen zu schaffen.
Man sollte es sich allerdings nicht so leicht machen. Ich denke nicht, dass Bitcoin Fiat je ablösen wird. Man denke nur einmal an die immensen Transaktionskosten die wir haben, die es nahezu unbrauchbar machen für einen sinnvollen Geldverkehr. Langfristig wird sich einer der alternativen Chains aber sicherlich als internationales Zahlungsmittel durchsetzen können und so es nur als Schattenwährung.
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nice, thanks..
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Super Zusammenfassung. Ich hab nur nicht den Unterschied zwischen gekauft und beglichen verstanden. Eine Übertragung von Besitzrechten passiert doch in beiden Fällen?
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Ein Schuldschein hat nur einen Wert, wenn er eingelöst ist. Daher geht das Zahlungsversprechen über beim Tausch. Solange der nicht eingelöst ist, ist ein Kaufvertrag theoretisch nicht abgeschlossen. Eine Eingetumsübertragung kann somit nicht erfolgen, aber die Lizenz der Nutzung schon (Besitz). Nehme ich Land in Besitz, gehört es mir dadurch nicht automatisch.
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Aber im Grundbuch der mit Bankkredit gekauften Immobilie steht ja mein Name (OK, die Bank steht auch drin, aber nur solange der Kredit nicht abbezahlt wurde).
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§ 891
Gesetzliche Vermutung
(1) Ist im Grundbuch für jemand ein Recht eingetragen, so wird vermutet, dass ihm das Recht zustehe.
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