Die österreichische Handelsplattform für Kryptowährungen Bitpanda will in Kooperation mit der TU Wien eine Open-Source-Plattform namens Pantos für den Echtzeit-Arbitragehandel zwischen unterschiedlichen Blockchain-Tokens entwickeln, wie das Unternehmen am 7. März in einer Pressemitteilung bekanntgab.
Neben der Technischen Universität Wien beteiligen sich an dem Projekt auch Forscher aus dem Research Institute for Future Cryptoeconomics (RIAT) in Österreich.
Das “Pantos” genannte Forschungsprojekt soll das Problem der zunehmenden Fragmentierung von Blockchain-Token lösen und erstmals “werthaltige Übertragungen von Token über mehrere Blockchains” ermöglichen. Durch Arbitragehandel nahezu in Echtzeit sollen Trader über Pantos Preisunterschiede zwischen unterschiedlichen Paaren digitaler Währungen ausnutzen können.
Zur Finanzierung der Pantos-Plattform soll eine auf den Wert von 1500 Bitcoins (rund 15 Millionen Euro) beschränkte ICO für den neuen PAN-Token genutzt werden. Wie die Bitpanda-Macher in der Mitteilung betonen, sei die ICO nicht als Startup-Finanzierung gedacht, sondern soll die Entwicklung einer über Open-Source-Lizenzen frei nutzbaren Technologie finanzieren.
Starten soll die Pantos zunächst auf der Ethereum-Plattform. Eine Unterstützung für die Kryptowährungen Bitcoin, Litecoin, Lisk, Komodo und Wave soll danach zeitnah folgen.
Die TU Wien engagiert sich nicht zum ersten Mal im Bereich Blockchain. Ende November 2017 veröffentlichte die Forschungsgruppe “Security and Privacy” rund um Prof. Matteo Maffei Ergebnisse ihres Projekts "Ethertrust" welches die Sicherheit von Smart Contracts bei der Kryptowährung Ethereum verbessern soll.
Einzelne Universitäten und Forschungsinstituten in Deutschland beschäftigen sich auch mit der Blockchain-Technologie. Ab März 2018 führen das FIR an der RWTH Aachen, Fraunhofer FIT, die Demofabrik Aachen und das TIME unter der Leitung der KEX AG eine Konsortialstudie mit Industriepartnern zum Thema “Blockchain for Industrial Applications” durch. Ziel ist es, Anwendungspotenziale der Blockchain-Technologie für Industrie-Unternehmen abzuleiten, konkret zu bewerten und Wege für ihren Einsatz aufzuzeigen.