Krieg gehört laut „Welt“ (01.08.2017) zu mehrheitlichen Ängsten von Deutschen:
71 Prozent entschieden sich für die Veränderung des Weltklimas, 65 Prozent nannten neue Kriege, 63 Prozent Terroranschläge, 62 Prozent Kriminalität, 59 Prozent Altersarmut. Am wenigsten Angst haben die Deutschen laut dieser Umfrage vor der Zuwanderung von Flüchtlingen (45 Prozent) und Arbeitslosigkeit (33 Prozent).
Dennoch vermute ich, dass die konkreteren Vorstellungen von einem Bürgerkrieg noch nicht so weit verbreitet sind. Unter diesen Zahlen gibt es ja auch den Wert von vergleichweise wenigen 45 % Angst vor Zuwanderung. Diese hat also offensichtlich ein besseres Image.
Hier laufend anzusprechen sind dazu u. a. die Differenzen zwischen der die öffentliche Meinung bestimmenden überregionalen Presse und der regionalen, in der eine größere Zahl der problematischen Ereignisse einzeln berichtet wird.
In dieser Regionalpresse muss man meist nicht lange suchen, um Einzelereignisse zu finden, die den Spezifika der Lexikon-Definition von Bürgerkrieg entsprechen:
Eigentlich wird dabei um das Gesellschaftssystem, um die Gesellschaftsordnung gekämpft. Ein weiterer Schwerpunkt sind Bürgerkriege, in denen ethnische oder religiöse Gruppen um größere Autonomie innerhalb ihres Zentralstaates kämpfen, um Sezession zur Bildung oder zur Wiedergewinnung eines eigenen unabhängigen Staates, um Anschluss an einen Nachbarstaat.
Auch, wenn das für Mehrheiten unter Zuwanderern und, dazu zählend, Asylbewerbern im prekären Status nicht gilt, sind doch gerade diese Spezifika deutlich wiederkehrende Merkmale der kriminellen Gewalt von Ausländern und Asylanten.
Über die Bedeutung von Waffen wie dem Messer in bestimmten Kulturen schrieb ich schon. Eine Meldung aus Oberhausen (23.11.2017) wirft ein Schlaglicht auf die Waffenkultur – in diesem Fall: – eines Asylbewerbers, dessen Nationalität der Bericht vorenthält:
Als der Mann aus Katana das Schwert in dem Waffenhandel an der Bahnhofsstraße kaufte, war er nicht nur vorbestraft, sondern hatte auch keinen gültigen Duldungsstatus mehr. […]
Doch zwei Wochen später tauchte der Käufer wieder in dem Laden auf – mit dabei: sein neues Schwert. Er trug die Waffe in der Scheide in der Hand und fragte nach einer Schusswaffe, die er kaufen wollte.
[„[A]us Katana“ scheint ein Fehler zu sein; dies ist die Bezeichnung eines solchen Schwertes, hier doch wohl nicht eine Herkunftsortes.]
Ethnische Konflikte als Ursache von Bürgerkriegen werden mit fortgesetzter Zuwanderung in Deutschland definitiv anwachsen. Es stimmt doch nachdenklich, dass selbst der sportliche Wettbewerb, der eigentlich das friedliche Miteinander fördern soll, öfter in spontane Gewalt ausartet. So der „Focus“ (17.10.2017) über Zustände in Berlin-Neukölln:
Immer wieder kommt es vor allem im Jugendbereich in Berlin zu Auseinandersetzungen und Spielabbrüchen. Der Verein Hürtürkel ist dabei für seine Aggressivität bekannt.
Vorurteil? Das war es zumindest 2014 wohl nicht, als die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über eine Studie berichtete:
Das Ergebnis: Spieler mit Migrationshintergrund sind überproportional oft die Täter. Sie stellen zwar nur etwa ein Drittel aller Kicker, sind aber an jedem zweiten besonders schweren Fall beteiligt.
Provokationen als Ursache sind einem anderen Bericht nicht genau zuzuordnen („Hannoversche Allgemeine“, 15.05.2017):
Aufgrund von „rassistischen Beleidigungen“ im Vorfeld sei die Lage dann eskaliert.
Zwischenergebnis: Schon wegen Nichtigkeiten wird immer wieder die Grenze zur tätlichen Auseinandersetzung überschritten.
Eine verstärkte Politisierung tritt dabei in Deutschland etwa zwischen Türken und Kurden auf, die damit einen innertürkischen Konflikt auf fremdem Territorium austragen. Wie die obige Nachricht aus Oberhausen stammt die folgende vom 23.11.2017 aus dem NRW-Portal „derwesten.de“. Auch eine Universität als Ort der Begegnung schützt mittlerweile nicht mehr vor dem Umschlagen in rohe Gewalt:
Wie eine Augenzeugin berichtet, kamen die Demonstranten schon vor Beginn des Vortrags von Sezer Öczan durch den Hintereingang in den Hörsaal und riefen Parolen wie „Kurdistan wird euer Tod sein“.
Einige der knapp 100 Zuhörer versuchten noch die Lage zu beruhigen. Ohne Erfolg. Viele Männer gingen aufeinander los und prügelten sich heftig.
Über ‚gewöhnliche‘ Kriminalität habe ich besonders im Zusammenhang der Flüchtlingskrise hier des öfteren berichtet. Um die Bausteine für ein Bürgerkriegs-Szenario unter verschärften Bedingungen von Zuwanderung zusammenzutragen, muss man nur zum gestrigen 22.11. auf derwesten.de wechseln. Dort wird ein Video präsentiert. Die Täter sind nicht näher zuzuordnen. Der Tathergang ist jedoch – bisher – nicht ganz alltäglich, weil er die Dreistigkeit und den Körpereinsatz von Kriminellen deutlich vor Augen führt. Es ist jedenfalls ein Tatmuster, das dann öfter auftreten wird, wenn Hemmschwellen sinken, die individuelle Not wächst und die öffentliche Straße zu einem rechtlosen Ort wird.
Bezeichnend für die subtile Ideologisierung ist dabei auch, dass eine wirksame Wehrhaftigkeit gegen um Hilfe ersuchende Individuen, die in einem Gastland alle Hemmungen fallen lassen (die sie vielleicht nie hatten), nicht mehr zum Programm für jene Einheimischen gilt, die sich auf Bezahlpresse und öffentliche Institutionen verlassen zu können glauben.
Als eine Variante dazu war es am 20.11.2017 auf derwesten.de die eher groteske Meldung zu einem „psychisch kranken Bochumer (51)“, der einen 16jährigen attackierte mit den Worten:
„Kämpfe für dein Land, hau ab, dorthin, wo du hergekommen bist“
Falls die Redaktion nun die Nationalität des Angesprochenen für irrelevant hielt, obwohl sie der Anrede des Mannes entsprach – hier wird diese nur kaum geminderte Doktrin der De-Nationalisierung von Personen in der Berichterstattung dann zur Ursache für eine geminderte Verständlichkeit des Berichtes. Das Auftreten eines herumschreienden und übergriffigen Mannes ist die eine Hälfte des Ereignisses. Es sei nur vermerkt, dass die Frage, warum moslemische Jungmänner in so großer Zahl aus Kriegsgebieten nach Europa und nicht zuletzt Deutschland gebracht werden, während zu allen Zeiten – und auch in Deutschland vor 1945 – das historische Schicksal wehrfähiger Männer darin bestand, den Konflikt austragen zu müssen, hier als Inhalt der Äußerung eines lediglich ‚Irren‘ auftritt. Presse-Kommentatoren hätten sich dies seit 2015 laufend fragen können – doch es scheint Gründe und direkte oder indirekte Anweisungen zu geben, dies nicht zu tun.
All das bedeutet noch nicht Zwangsläufigkeit von Bürgerkriegen in Europa. Wir sehen nur, dass dafür schon jetzt Akteure und Initial-Situationen vorhanden sind. Dass sie nicht in größerem Maßstab auftreten, hängt von Krisen und Integration ab. Eskalieren Krisen und scheitert Integration fortgesetzt, haben wir offensichtlich damit zu rechnen.
Darin liegt schon eine Pflichtverletzung einer nach Neutralität strebenden Presse-Berichterstattung. Die offenkundige Absicht, angelegte Konflikte nicht durch bloße Erwähnung noch zu schüren, ist jedoch nur teilweise zu rechtfertigen. Wenn dies zu Naivität und mangelnder Voraussicht führt, ist es lediglich ein weiterer Faktor, der einem Bürgerkrieg förderlich ist.
Sucht man nach Reflexionen über einen kommenden Bürgerkrieg, sind es wesentlich Internetseiten und -Videos, zumal im Zusammenhang mit „Prepping“ (Vorbereitung auf Ausnahmezustände), die dazu derzeit findbar sind. Ich schließe hierzu mit zwei Videos vom YouTube-Kanal „Kicks Open“ ab:
Originalbeitrag: [https://filmdenken.de/fundamente-fuer-einen-kommenden-buergerkrieg/]