Neulich ist ein guter Artikel in der NZZ erschienen, über den ich berichtet habe. Da findet man auch einige Argumente. Hier ist der Artikel über den Artikel: BitCoin in der Neuen Zürcher

Die Frage ist nur, ob Argumente etwas bringen. Die Mehrheit der Zeitgenossen kann eine neue Technologie nicht verstehen, weil man dazu umdenken müßte. Das können die wenigsten.

Wie würdest Du einen Bauer um 1900 davon überzeugen, daß das Auto das Pferd in absehbarer Zeit ablösen wird und auch die, die sich kein Pferd leisten können, werden ein Auto haben? Mit Argumenten sicher nicht, denn er hat die wesentlich besseren Argumente, nämlich:

• Es ist nur eine Spielerei für Reiche
• Benzin gibt es nur an Apotheken
• Keine Straße ist für Autos gemacht
• Es gibt keine Mechaniker
• Es gibt keine Nachfrage nach Automobilen
• Selbst die Reichen nehmen für wichtige Fahrten den Zug oder die Kutsche
usw.

Will man dagegen wirklich mit Argumenten angehen? Das halte ich für sinnlos. Die meisten kapieren schon die grundlegenden Unterschiede nicht und glauben, was BitCoin kann, kann Visa oder PayPal auch. Die Denkweise ist:

Auto fährt von A nach B. Pferd geht von A nach B. Auto = Pferd

Auf diesem intellektuellen Niveau sind dann Argumente gefragt. Aber will man da hin? Eher nicht, würde ich sagen. Wenn jemand kommt und sich damit mal beschäftigt hat, sich mit dem Finanzsystem auseinandergesetzt und es verstanden hat, vielleicht sogar noch das WhitePaper gelesen hat, und dann Fragen hat - sicherlich. Leute die mit Pressewissen ankommen, was an sich schon ein Widerspruch ist, die sollen weiterhin ihre DraghiCoins benutzen.

Perlen vor die Säue...

Dann gibt es auch noch die Silberjungenjünger, oder die Dirk-Müller-Fans. Die wissen meist noch weniger als die, die völlig unbedarft an die Sache gehen, haben aber trotzdem schon eine Meinung, weil der Investment-Guru ja schon gesagt hat, daß BitCoin eine Tulpe ist. Mit denen braucht man schon gleich gar nicht argumentieren, denn die haben das Hirn ohnehin ausgelagert.