Das Hirn und der Hammer von Bacharach

in deutsch •  7 years ago  (edited)

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Hast du schon mal bewusst mitbekommen, wie sich Neuronen in deinem Gehirn verschalten? Mach das mal! Da musst jetzt niemand lachen! Wir sind nicht bei einer Weinprobe in Bacharach am Rhein, liebe Leser, sondern beim gleichnamigen amerikanischen Pianisten und Komponisten Burt Bacharach und ganz speziell bei seinem außergewöhnlichen, von allen überlieferten Hörgewohnheiten abweichenden Song Alfie, den er selbst als seinen und, scherzhaft, besten Song der Welt bezeichnet hat.

Hörgewohnheiten

Alfie wurde zusammen mit dem Songtexter Hal Davidson für den gleichnamigen Film geschrieben, der in Deutschland unter dem armseligen Titel Der Verführer lässt schön grüßen 1966 in die Kinos kam. Davon, dass der Song Bacharach's bestes Stück ist, hättest du mich noch vor Kurzem auf keinen Fall überzeugen können, hat er doch so viele andere, herausragende Ohrenschmeichler in die Welt gesetzt, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu den meistgespielten und beliebtesten Stücken aller bekannter Jazzgrößen gehören. Alfie ist ganz anders. Der Song ist unberechenbar, wenn man ihn nicht kennt und selbst dann ist er mindestens schwierig. Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist es doch, was unseren Hörgewohnheiten entgegen kommt und einen Song populär werden lässt. Beim Publikum fällt normalerweise durch, was nicht den vertrauten Mustern entspricht, doch Alfie ist eben ein Geniestreich. Unser Gehirn ist ein kompaktes, in vivo wandelbares Organ, wodurch wir bis ins hohe Alter hinein in die Lage versetzt sind, Neues zu lernen, Meinungen zu ändern, Gewohnheiten abzulegen und scheinbare Überzeugungen zu überwinden. Wir müssen das nur wollen und oft genug passiert es sogar ganz spontan, wenn wir gezwungen sind, eine Lektion zu lernen. So wie bei mir und Alfie.

Verbindung ist alles

Wie jeder umtriebige Organismus als Ganzes, nicht nur Beziehungen zu seinen Artgenossen schafft, so legt auch unser Zentralorgan lebenslang Verbindungen unter den Nervenzellen an. Wenn du dein Hirn entsprechend forderst, beginnen bislang unauffällige und scheinbar statische Zellen, sich aktiv mit sogar weit entfernten Zellen zu verbinden. Das passiert zuverlässig beim Bearbeiten neuer Aufgaben und ich konnte den Vorgang gestern das erste Mal spüren, nachdem ich begriffen hatte, dass gerade im Moment Dendriten beginnen, in ganz verschiedene Richtungen zu streben. Dendriten, das sind jene aus dem Zellkörper einer Nervenzelle heraus fingernden, plasmatischen Ausstülpungen, die an bestimmten Örtlichkeiten z.B. als Sensoren arbeiten. Einzig im Gehirn sind sie in der Lage, jederzeit auszuwachsen, Verbindungen mit anderen Nervenzellen einzugehen, die bislang überhaupt keinen direkten Zugang zueinander hatten. Den Vorgang selbst spürt man als mentale Anstrengung, wobei sogar Glücksgefühle produziert werden. Glück kommt auf, wenn bspw. eine neue Verbindung steht und während des Übens dein Instrument beginnt, rund zu laufen. Der Lernprozess verbraucht, unter dem zügigen Auswachsen von Dendriten, jede Menge Energie und ist auch heute, Stunden danach, nicht annähernd abgeschlossen. Mein Hirn hat wohl noch eine ganze Weile damit zu tun und auch wenn Alfie sitzt, ist der Vorgang längst nicht abgeschlossen. Dann beginnen zahlreiche Experimente mit den neu gelernten Harmonien.

Technische Herausforderung

Alfie heißt auch das Musical, das im angloamerikanischen Raum durch diesen Song überraschend populär wurde. Die Story handelt von einem Mann mit Namen Alfie, der seine Freundinnen schwängert, aber den neuen Geruch nicht erträgt, wenn sie nach Milch und Baby riechen, statt nach Parfüm. Er genießt lieber sein leichtes Leben, trennt sich nach Geburten stets und überredet manche Freundin gar zur Abtreibung. Am Ende sitzt er alleine da und schaut frustriert auf sein Leben. Eingespielt hat es, die im Musical auftretende, Cilla Black. Mit viel Pathos schmetterte sie Alfie, in einer mir unerträglichen Weise, opernhaft. Dass es ein populäres Stück sein soll, ist mir beim ersten Zuhören überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Doch beim Üben hat es sofort gezündet. Am Schönsten interpretiert es, so meine ich, die großartige und perfekte Ella Fitzgerald, zusammen mit Duke Ellington und dem Jimmy Jones Trio. Technisch bringt die Komposition eine erfreuliche Menge neuer, nie gespielter, typischer Klavierharmonien auf meine Gitarre, die in ständiger Wiederholung so lange trainiert werden müssen, bis alle zehn Finger ganz sauber automatisch das tun, was nötig ist, ohne meine volle Konzentration aufzubrauchen, quasi den Akku leerzulutschen. Natürlich bin ich andauernd gescheitert. Perfekt habe ich es noch immer nicht drauf, doch schon beim Üben des ersten Teils wurde klar: Ich habe mit Bacharach eine Plattform neuer, aufregender Harmonien entdeckt, die man jederzeit auch anders kombinieren kann, als sie in seinem Stück verwendet werden. Wie es Oscar Peterson so schön im Bluespart von seinem Alfie auslebt (Version mit Ella Fitzgerald).

Schräg und populär

Der Song wird von ziemlich jedem Musiker aufgeführt, der was mit Jazz am Hut hat und Wert darauf legt, die hohe Kunst zu beherrschen. Dabei dürfte interessieren, dass es sogar Alfies von Steve Wonder, Cher und dem Gitarristen Pat Metheny gibt. Natürlich konnte auch die Streisand ihre Finger nicht von ihm lassen und Whitney Houston hat ihn in hingebungsvoller Gospelmanier verjodelt und, mit dem unseligen, amerikanischen Geigenteppich unterlegt, der jede Kunst in beliebiges Gedudel verwandelt. Das hat übrigens selbst der große Bacharach nicht lassen können, wenn er bei seinen Konzerten über den Flügel hinweg, mit Inbrunst und biegsamer Gummihand, die zahlreichen Streicher dirigierte. Ohne Geigenteppich erscheint dem Durchschnittsamerikaner jedes noch so gute Stück fad, unfertig und grob. Selbst das Rockgenre schockiert mit zahllosen Beispielen für die Unabwendbarkeit des Geigenteppichs. The Who und ihre geniale Quadrophenia ausdrücklich ausgenommen.

Hollywood und Gershwin

Der Teppich entspricht wohl einer kulturell implizierten Hörgewohnheit, ich vermute Gershwin und Hollywood, die sich als Mix in den neuronalen Schaltungen der Amerikaner eben so manifestiert haben, wie auch meine Abneigung dagegen. Wie gesagt, Alfie ist populär und wurde trotzdem bis gestern von mir gnadenlos übergangen. Ich kannte ihn nicht. Es war wohl immer das Stück, das ich weiter gespult habe, als es noch Tonkassetten gab, und seine unvermeintliche Anwesenheit auf beinahe jeder Jazzsampler–CD, ließ sich, bequemerweise, einfach ins Off klicken. Bis mein Freund @michaelcharles letzte Woche auf einmal meinte, er könne nicht mehr ohne Alfie leben und während er mir das Stück mit seiner warmen Stimme perfekt vorgesungen hat, wuchs in mir die Überzeugung, dass es zwischen einem Althippie aus Yorkshire und eben solch einem Exemplar vom hessischen Main, doch ganz gravierende, kulturelle Unvereinbarkeiten geben müsse, die vielleicht auf den Genuss von Apfelwein und Handkäse zurückzuführen sind.

Tabulatoren

Nun habe ich das Ding an der Backe kleben. Gestern spielten wir es zum ersten Mal und zwar gar nicht so übel. Michael meinte zum Schluss, wir hätten fast geklungen, wie ein Klavier. Er hat viel Ahnung von Musik, also glaube ich ihm. Das Spiel lief mit zunehmender Übung teilweise wunderbar, doch natürlich oft auch unsauber und selten über alle Takte des oben abgebildeten ersten Teiles hinweg, perfekt. Begleitet vom Stranden in kompletter Ahnungslosigkeit, zweifelte ich oft, wo es überhaupt weiter gehen soll, wobei Michael an der jeweiligen Bruchstelle so lange in der Tonart meines Hängers herum dudelte, bis ich die Orientierung in den Windungen aller Dendriten wieder gefunden hatte. Wie soll es ein Hirn auch leisten, an einem einzigen Abend bei Whiskey, Kaffee und viel Dampf, ein derart komplexes Stück aus den Tabulatoren zu saugen? Tabulatoren nennt man die Notierung, die du im Titelbild sehen kannst, liebe Leserin, lieber Leser. Es handelt sich dabei um den Plan von sechs Saiten (senkrechte Linien) einer Gitarre und ihrer darunter liegenden Bünde, die durch ihre Stege (waagrechte Linien) begrenzt werden. In das Schema werden die Druckpunkte der Finger hinein gezeichert, die Lage (z.B, VII=siebter Bund), im Zweifelsfall der Fingersatz, wobei das Gesamtbild eines Tabulatoren schließendlich dem Plan einer konkreten Harmonie entspricht, deren Bezeichnung ich unter dem jeweiligen Tabulator vermerke. Die großen Zahlen davor beziehen sich auf die Anzahl der Schläge pro Takt. Jeder hat bei dieser Art Notation seine eigenen Präferenzen, wobei ich gestern, im schwachen Licht unseres Übungsraumes, kaum Hoffnung hatte, meine Aufzeichnungen heute noch verstehen zu können.

Schwierigkeiten

Tatsächlich schilderte ich bis hier hin nur den Beginn aller Schwierigkeien. Alleine der erste Teil der Komposition fordert einen Gitarristen mit 14 Takten heraus, die sich auf neun verdammt schräge Griffe verteilen (siehe Titelbild ganz oben), von denen ich sieben noch nie zuvor überhaupt gesehen, geschweige denn gespielt hatte. Erst nach dem 14. Takt kannst du überhaupt den Kreis schließen und von vorne beginnen. Bis dahin treibt das Thema unbarmherzig voran, das an kaum einer Stelle ausruht oder an erholsamen Widerholungen festzumachen ist. Zum Glück ist es rhytmisch überschaubar, bis auf einen Part ca. bei Minute 3:00, wo sich aus jazzigem Dahinschleppen ein Blues entwickelt. Aber so weit sind Michael und ich längst noch nicht gekommen. Harmonien wie G7sus4, F#dim7 und G7#5 weisen selbst den Laien darauf hin, wie befremdlich das Stück auf den ersten Blick wirkt, bevor mit der Zeit ein Schuh daraus wird. So ist der Jazz sehr oft und manchmal sogar ausschließlich. Der Griff F#dim7 ist ein verdammter Krüppel von Griff, der zu Beginn erst mal unlösbar erscheint. Für ihn brauche ich alle fünf Finger der linken Hand. Du siehst, ich bin Rechtshänder. Falls du aufgepasst hast, aber nun kommt noch der Gipfel der Komplikation, der mir den vollen Respekt vom Profi Michael verschafft.

Stimmungen

Ich spiele seit drei Jahren überwiegend auf einem Instrument in einer typischen Folk–Stimmung, die nach der Notenfolge der sechs leer gespielten Saiten, DADGAD genannt wird. Daher nennen Michael und ich uns intern auch „The DADGAD–Granddads“. Naja, jede Gruppe braucht einen Namen, selbst wenn sie nie auftritt. Jeder kennt sicher die übliche EADGHE–Stimmung, in der beinahe jede Gitarre daher kommt, die ihr bislang in die Finger bekommen habt. „Eine Alte Dame Geht Heringe Essen.“ Diese Eselsbrücke ist wohl jedem Anfänger geläufig. DADGAD, liebe Leser, ist dagegen ein wahrer Soundhammer mit fettem Bass. Na ja, was meine Generation so als Fett bezeichnet. Überspitzt lässt sich behaupten, dass ein Folkstück so gut wie geritzt ist, schlägst du die Gitarre einfach nur leer durch. Sie ist fast trivial einfach zu spielen wobei, bedingt durch die starke Präsenz der Tones D, bestimmte Tonarten daruf bevorzugt gespielt werden. Wer bei dem vollen Klang von DADGAD noch einen Geigenteppich braucht, dem hat man wohl die Ohren abgeschraubt, denn die Wucht aus Bass und Obertönen ist in dieser Stimmung immens. Roy Harper spielt so, sogar Led Zeppelin und der Nobelpreisträger Bob Dylan (The Best Joke of Music History), hat mindestens seine tiefe E–Saite auf D hinunter gestimmt, wodurch auch er als Solist, über einen ziemlich präsenten Bass verfügen kann. Kommt zu der typischen Folk–Stimmung aber der Jazz, wird deine Gitarre ganz schnell zickig. Es ist im Gegensatz zur Normalstimmung nicht ganz einfach, für den Jazz typische Harmonien auch bei hohem Tempo so zu setzen, dass ein Stück noch spielbar bleibt. Schaust du dir einmal eine Tabulatorensammlung bspw. zur Harmonie G9aug5 an, findest du eine Menge Griffe, die du vielleicht mit 6-7 Fingern greifen kannst, falls du über eine Hand in Tellergröße verfügst. Es gibt nur sehr wenige, tatsächlich spielbare Konstellationen.

Keine Hürde ist hoch genug

Jazz auf DADGAD zu lernen ist eine gewaltige Aufgabe. Wenn dein Stück dann im Zusammenspiel mit einer zweiten Gitarre, trotzdem am ersten Abend fast wie vom Klavier klingt, wachsen dir Flügel und mindestens fünf neue Haare auf der Brust. Michael spielt seine Gitarre übrigens in Normalstimmung. Zwei DADGAD's klingen zusammen genau so langweilig, wie ein sozialistischer Volkschor. Im Hirn, geht beim Üben auf DADGAD voll die Post ab. Dein Stoffwechsel schaltet auf maximale Blutzufuhr und manchmal, eigentlich öfter, steigt es auch einfach mal aus und weiß vor lauter Druck einfach nicht weiter. Diese Momente, wo alles weg ist, musst du überstehen. Dabei ist ein kleines Schwätzchen sehr hilfreich, ein Gespräch über das Arrangement und der kräftige Schluck des goldenen, irischen Wassers, schon rollt die Kiste wieder. 14 Takte waren es gestern, immer im Kreise, bis zur nächsten Krise, in der das Hirn zu gemacht hat, weil es schon wieder nicht wusste, wie der nächste Griff geht. Und nach jedem Mal rollte die Komposition ein Stückchen weiter, wurde einen Deut sicherer. Dabei habe ich sogar eine total faule Methode gefunden, wie der fiese Monstergriff mit zwei Fingern zu beherrschen ist, so dass er bei jedem Tempo perfekt mitgenommen werden kann. Ich spiele einfach nur zwei Töne davon – eins und zwei – schon bin ich darüber hinweg und das Teil klingt trotzdem noch richtig. Michael musste jedes Mal an der Stelle grinsen. Es ist eine Spezialität deines inneren Neuronenverbundes, bei Problemen stets die einfachste Methode zu suchen.

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Crash Test Dummies on Steem

Über Probleme habe ich mich jetzt wirklich genug ausgetauscht, so dass es mir eine große Freude bereitet hat, auch mal über Erfolge zu berichten. Ich hoffe ja, dass Michael und ich auch irgendwann ein Video präsentieren, wenn Alfie dann in seiner vollen Schönheit erklingt. Michael hat eigentlich nichts dagegen. Wir sind halt nur unglaublich faul mit solchen Nebensachen und würden lieber die kleine Nachtmusik einstudieren, als Videos zu produzieren. Wir brauchen das irgendwie nicht. Na ja, abwarten und Tee trinken!Aber wir machen nicht einmal Selfies. Unserer Generation ist das eben fremd und das Verhaltensinventar läuft auf vollkommen anderen Schienen. Ich gucke ja auch nur sehr ungerne Hilfevideos. Sowas geht nur schwer an mich ran.

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  ·  7 years ago (edited)

Lieber @afrog,

nachdem ich so etwa zur Pubertätszeit 3 bis 5 Songs auf der Gitarre erlernt hatte, da ich dachte, dies würde beim anderen Geschlecht leichter Interesse wecken, durfte ich doch eine Zeit lang später erfreut feststellen, dass es auch ohne die Gitarre ging und verlernte über die Jahrzehnte das meiste des Erlernten wieder. Dieser Satz dient der Möglichkeit der Klassifizierung meines Niveaus auf diesem Gebiet.

Ich hätte nie geahnt, dass man so viel zum Gitarrenspiel eines Stückes sagen kann, wie ich es oben in deinem Artikel zu lesen bekam ;-)

Dieses Mal habe ich aber echt alles verstanden. Das ist erwähnenswert!

Übrigens, meine Mutter hatte mir beigebracht:

Einem Alten Dummkopf Geht‘s Hart Ein

  ·  7 years ago (edited)

Ich schrammel ja schon lange auf dem Instrument herum und habe zwei sehr enge Freunde, die es technisch viel besser beherrschen, als ich. Von dem einen, du kennst Helmut, habe ich sehr viel gelernt, was ich jetzt mit Michael, der mir DADGAD gezeigt hat, in eine gewisse Routine umsetzen kann und mit sehr schnellem Lernen neuer Stücke.

Die Nummer mit dem Dummkopf ist mir neu. Das bekomme ich, zusammen mit den Heringen der Dame, nicht mehr in einen Kopf hinein.

Das mit der Gitarre und dem anderen Geschlecht, lieber @double-u, ist ein ganz großes Missverständnis von den Jungs. Die Gitarre war immer gut für jene, die sich nicht auf direkem Wege an die Mädels heran getraut haben. Am nächsten Tag konnten diese Jungs mit Fug und Recht behaupten, keine Hand zum Baggern frei gehabt zu haben. Aber Scherz beiseite. Wenn ich Elke zuhöhre, was sie alles über Gitarristen zu sagen hat, wenn sie welche auftreten sieht, dann platzt diese Vorstellung mit Gitarre als Womanizer, wie eine Seifenblase. Was mich auch nicht wundert, wenn ich mir manchen Gitarristen beim Auftritt anschaue… was ich freiwillig schon lange nicht mehr tue.

Mir war das Instrument jetzt bald ein Leben lang treuer, sehr angenehmer Begleiter. Es hat mich nie im Stich gelassen und war stets Licht im Dunkeln. Ich habe es auch immer, neben allem Spaß und Spiel, zum Zweck der Versenkung genutzt und daher war meine Gitarre auch eine ausgesprochen wirksame Medizin. Na ja. andere Leute bezahlen Klangschalentherapeuten.
Danke fürs Lesen und Kommentieren, lieber @double-u.

Edit: Ich habe den Artikel und sogar diesen Kommentar noch mal bearbeitet. War wieder viel zu negativ unterwegs. Das mit den Gitarristen konnte ich nicht ganz so drastisch stehen lassen. Echt geil mit den sieben Tagen Edit!

Das klingt schon fast wie eine kleine Ode an das Stück und an die Musik, wie Du sie lebst! Sehr schön (: durch das Lesen habe ich sogar fast selber das Gefühl bekommen, Gitarre spielen zu können - aber ich vermute, es bleibt bei den ersten fünf Takten von Nothing else matters :D

Es ist wirklich erstaunlich, was man alles aus sieben Tönen der Tonleiter zaubern kann - davon bin ich immer wieder selbst erstaunt. Danke für die Erweiterung meiner Playlist!
Wünsche Dir viel Erfolg beim Üben und beim Erleben, wie sich Deine Neuronen vor so vielen Aktionspotenzialen nicht mehr retten können, dass regelrecht ein Feuerwerk im Gehirn entsteht (:
Liebe Grüße

  ·  7 years ago (edited)

Danke fürs Lesen und Kommentieren, @variola. Die ersten 14 Takte sitzen und die Feinarbeit läuft. Den Fingersatz habe ich nun auch verfeinert und dabei heraus gefunden, dass zwei Finger (4+5) von dem Fünffingergriff bereits am richtigen Platz sitzen. Somit ist auch das Monster keines mehr, sondern nur noch ein ganz normaler Griff. Die Harmonie klingt nur einen halben Takt lang, ist beinahe unangenehm anzuhören, aber sooo wichtig für den Ablauf!
Am Wochenende kommt hoffentlich der nächste Teil dran. Dann wird es wieder etwas unübersichtlicher, doch zusammen mit dem schon geübten Teil, werden wir sicher wieder Lunte an das Feuerwerk legen.

Ja das Üben ist ein zähes Pflaster! Vor allem dann, wenn man das Gefühl hat, die Finger gehorchen nicht und spielen mit Absicht einen anderen Ton. Egal wie man es macht - ob Einzeln üben, Akkord für Akkord oder Hand abwechselnd - ist der Frust manchmal schon groß aber das Ganze dann unheimlich wertvoll für das Gehirn. Das mit der Harmonie kenn ich! Ich hab mir auch schon oft Kopfhörer aufgesetzt, um gar nicht zu hören, wie grauenhaft das klingt, solange man den Groove nicht hat.
Klasse! Na ich würde es dann schon gern mal hören, das komplette Stück.

Ja, ich würde es auch gerne hören, @variola. Das dürfte aber noch eine Weile dauern. Übrigens: Frust gibts bei mir nicht. Nicht beim Üben. Vergreife ich mich, geht es eisern von vorne los, bis die Sache sitzt. Holprige Stellen werden wiederholt, bis sie flüssig laufen. Nur so lernt man ein neues Stück. Frust ist der Anfang vom Ende! Der nimmt dir jede Lust am Üben. Hinter dem Scheitern steckt das Können!

Bisher kannte ich Alfie gar nicht. Aber du hast mich auf den geschmack gebracht. Vielen Dank für diesen informativen Text. Ich bin immer wieder erstaunt, was ich auf steemit alles lernen kann! Jeden Tag entdecke ich neues und lerne dazu. Das ist phänomenal

Bitteschön, gerne. Danke, dass du den Artikel gelesen und kommentiert hast, @hatoto. Ich habe es auch nicht gekannt, weil ich das Stück ignorierte. Erst beim selbst Spielen ist der Groschen gefallen. Die Version von Cilla Black fand ich allerdings arg strapaziös. Die Version von Ella Fitzgerald und Duke Ellington dagegen, zeigt das Stück in seiner vollen, unkonventionellen Schönheit.

Also ich fänd so´n Video nicht schlecht, dann wirds ja auch ein Stück persönlicher 😊. Denk doch auch mal an uns, die das sehr erfreuen würde!! 😃Dann würden sich vielleicht auch bei mir einige Dendriten neu vernetzen! 😉
Das Gehirn des Menschen ist ein Wunderwerk!!!!
Der Mensch überhaupt! Von einem Moment auf den Anderen, kann er von Negativ auf Positiv umschalten. Einfach so sogar.
Fühl dich herzlich gegrüßt und überleg dir das nochmal mit dem Video! Wie hast du gestern geschrieben. es stimmt mich fröhlich! 😃
Monja

Danke dir, @happy.food.life. Mit dieser Fröhlichkeit kam ich dann gestern auch zu Alfie und das Stück hat mir mehr gegeben, als ich je für möglich gehalten hätte. Zuerst war es mir zum Davonlaufen und nun kann ich davon gar nicht genug bekommen.

Hört sich auf jeden Fall schon mal besser an als gestern!!! 😊
Schön, dass es dir gut geht, Martin. Manchmal wenn du schreibst, fühlt es sich ein bisschen schwer an. Nicht, dass das schlecht wäre, hört sich bei mir auch manchmal so an und das ist auch gut so. Nun bin ich halt Eine, die mag wenn sich die Menschen dann auch wieder fröhlich anhören! 😃
Lieben Gruß!

  ·  7 years ago (edited)

Danke für den Hinweis, @happy.food.life. Vielleicht glaubst du mir jetzt nicht, dass ich deinen lieben Kommentar gelesen habe, nachdem ich die schlimmsten Furchen meiner Raserei zugeschüttet hatte. Ich habe nicht nur Artikel und Kommentare bearbeitet, sondern auch einen Kommentar gelöscht (die Blockchain hat ihn immer), auf den zum Glück niemand geantwortet hatte. Das war 'ne reife Leistung von reifen Steemians. Na ja, vielleicht waren sie auch nur perplex. Danach bin ich auf diesen, deinen Kommentar gestoßen, liebe Monja. Super–Danke!

Mein lieber @afrog, dass hört sich gut an. Ich musste ein bisschen lachen, über den Ausdruck "schlimmsten Furchen meiner Raserei" - sehr schön formuliert! So was mag ich.
Und glauben mein Lieber tue ich dir, warum sollte ich nicht!?
Super-Gerne!! :)

Hallo afrog, war auf einen alten Artikel von dir gestoßen zum Wechsel von steem und euro über Coinbase? Der ist ja über 1 Jahr alt, würdest du heute eine andere Empfehlung geben oder siehst du das noch als aktuell und gut?