RE: Generation Y - Warum bleiben wir stehen?

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Generation Y - Warum bleiben wir stehen?

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Liebe Celina, das ist ein Hammer–Text. Ich meine, der ist weder besonders raffiniert, noch so ungewöhnlich dass man sagen könnte, das wäre noch nie geschrieben werden. Nein, das nicht. Aber er ist verdammt ehrlich und lässt gaaaanz tief blicken in Probleme, die wir einfach nur sehr schwer los werden können.

Du hast einige gute Hinweise verpackt, dass deine Generation erstens überhaupt kein bisschen anders tickt als meine, obwohl da schon mindestens eine dazwischen liegt. Zweitens, dass noch immer nicht genug Vernunft nachgewachsen ist, all dem kranken Marketing–Geplärre den ausgestreckten Mittelfinger entgegen zu recken. Warum ist das nur so schwer? Weil ihr keine Hippies seid. Wir haben uns selbst genügt. Es ist einfacher, die Scheinwelt zu erkennen, wenn man lieber gar nichts auf der eigenen Agenda stehen hat, als den Stoff der Arschkneifer, die ihrem System vertrauen. Es ist besser, ein Risiko einzugehen, als sichere Wege zu latschen. Aber bringe das einem Hosenscheisser mal bei. Unmöglich, der sagt nur: „Wer baut, der schaut.“ Vielleicht sogar auf schwäbisch. Dann fällt er eines Tages in seinem Bunker um und hat kaum Spaß gehabt. Nur geschaut.

Man kann dieses falsche Marketing–Pack auch einfach ignorieren. Man kann doch längst wissen, dass jeder sich nur selbst verkaufen will und wie elend unwürdig das ist, weiß man doch auch schon längst. Niemand, keiner der in Flimmer und Hochglanz daher kommt, hat etwas zu verschenken oder wünscht gar, dass es Dir besser geht als ihm selbst. Du siehst um dich herum einen Haufen vollgekokste Egomanen, die jetzt sogar über das Smartphone in dein Hirn hinein kriechen wollen. Sie wollen sich als Bank, Versicherung, Automarke und all das Falsche, Hinterlistige in dir einnisten, wollen einfach nur von dir profitieren.

Ich habe das alles vollkommen aus meinem Leben ausgesperrt. Abgeschüttelt. Dicht gemacht. Willst du Versicherung? Leck mich! Brauchst du Auto? Leck mich! Brauchst du Haus, willst du Gesundheit und langes Leben? LECK MICH!!! Ich brauche dich nicht! Habe ich um ein Gespräch gebeten? Mach' dich vom Acker! So geht das. Wo ist das Problem?

Du willst dazu gehören. Deshalb bleibst du stehen. Lass das sein. Darum geht es nicht.

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Das ist ein sehr langer Text für einen Kommentar. Fast ein eigener Artikel. Upvoted. Aber was mich ein bisschen stört, ist folgendes: Man sollte sich nicht so pauschal und undifferenziert über andere moralisch erheben. Auch Leute mit gepflegter Kleidung und dicken Autos können gebildet, wohlwollend, gutherzig, verantwortungsvoll sein und eine lockere Einstellung zu ihrem Reichtum haben.

Da bin ich ganz schmerzfrei. Aber ich erhebe mich nicht, @freiheit50, sondern bin einfach nur oben. Es ist nicht besser oder schlechter als unten zu sein. Man fühlt sich einfach nur besser. Punkt. Mehr nicht. Es ist ein ziemlich großer Unterschied zwischen unten und oben. Meistens mache ich mich extra klein, damit ich nicht immer oben raus gucke. So ähnlich, wie in Tokyo in der Ubahn. Danke für's Voten und ich weiß, für einen Kommentar war das zu lang. Aber ich muss das nicht auch noch in einem eigenen Artikel breit treten. Wenn ich das jetzt noch differenzieren würde, könnten sich viele Menschen zurück gesetzt oder gar Scheiße fühlen. Du merkst ja selbst, wie das bei dir ankommt. Da fängt man nicht noch differenziert an zu rösten, glaube mir. Eigentlich schweigt man besser und fühlt sich heimlich wohl.

Tja, die Frage ist eben: was macht mich glücklich? ;-)

Wie schön zu wissen, dass ich jemanden zum Nachdenken anregen konnte!
Ich verstehe den Vergleich unserer Generationen auf jeden Fall.
Ich hatte ja gar nicht von Werbung, sondern Freunden und Bekannten gesprochen und wie sie auf Instagram und Co. unterwegs sind.

Hast du schonmal von den Third-Person-Effekt gehört? Sehr interessante Theorie!

Da freue ich mich schon auf deinen Artikel zum Third–Person–Effekt, liebe @celinavdl. Ich weiß, worüber du geschrieben und was du gemeint hast. Das gehört aber alles mit dem zusammen, was ich geschrieben und gemeint habe. Es geht um das gesellschaftliche Setup, womit wir in der Regel ziemlich mies vorbereitet dealen müssen..

Das ist eine gute Idee! Da setze ich mich heute schon dran, denke ich.
Ich habe grade mein Facebook-Profil deaktiviert und fühle mich frei!
Artikel folgt im Laufe des Abends :)

Das Facebook, @celinavdl musst du nicht deaktivieren, sondern es als Propagandamaschine für Steemit nutzen. Darüber kann man neue Steemians werben und das kommt uns allen zugute. Mehr Steemians, höherer STEEM–Kurs. So einfach ist die Gleichung. Einfach still legen bedeutet, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

So hätte ich es natürlich nutzen können. Aber ich wollte der Reizüberflutung entkommen und habe aus Langeweile zu viel Zeit dort verbracht, die ich produktiver nutzen kann, wenn ich nicht die Möglichkeithabe, dorthin zu flüchten.
War für mich persönlich die richtige Entscheidung