Ist weniger mehr, oder einfach nur weniger?steemCreated with Sketch.

in deutsch •  5 years ago 

Grüße Gott lieber Leser,

ihr kennt das gemeinte Sprichwort vermutlich, doch irgendwie ist es ein Paradox für mich geworden. Einerseits habe ich so viel, dass sich die meisten Menschen ihre Fingerchen danach ablecken würden und andererseits bin ich zum extremen Minimalisten geworden. Angefangen mit den Dingen die mich umgeben, habe ich vor einigen Jahren auch zwangsweise damit begonnen, mein Leben sehr einfach zu gestalten. Weniger Kleidung, weniger Möbel und weniger Lebensausfüllende, aber sonst recht sinnfreie Dinge, waren schon lange nicht mein Problem zu wünschen. Doch dabei zeigt sich auch, das ich in meine Andersartigkeit weder verstecken, noch verändern kann und manchmal will.

Es gibt sogar eine Minimalismus Bewegung heutezutage, da macht man sich das "Ding" zum Dogma. Schmeißt aus seinem Leben, was nur geht. Die gezählten! wenigen besitzen Gegenstände, sollen dann Freiheit bringen oder sonst irgend etwas, womit das große Nichts irgendwie besser erscheint. Für mich ist es nicht so klug sich selbst so sehr zu nötigen, weil ich aus Natürlichkeit entsprechend handele. Wo anders, nennt man das Reizüberflutung und stempelt es als Krankheit ab. Ich sehe das nicht so. Wenn man einmal betrachtet, was sich die letzten Jahrhunderte für Ramsch in den Lebensumgebungen der Menschen angesammelt hat, dann kann man sich vorstellen, das es keine Krankheit des Einzelnen ist, sich damit überfordert zu fühlen, das es überall etwas zu sehen gibt.

Doch bei mir soll es heute nicht um die Dinge gehen. Sie sind nur das leichteste, das man sich als Beispiel vorstellen kann, um dem eigentlichen Sinn dieses Posts leichter zu verschmelzen. Es ist die Aufgaben und Schaffenswelt, die sich für mich als zu viel herausstellt. Zu viele kleine Aufgaben, die sich in meinem Leben angesammelt haben. Ich nenne es das digitale Leben, welches die meisten Menschen wohl Stück für Stück, statt wie meiner einer, auf einen Schlag gelernt und vollzogen hat. Das Internet war mir immer sehr fremd, groß und viel zu unübersichtlich, als das es attraktiv für meinen kleinen Kopf geworden wäre. Solange, bis die Blockchain für den gleichen verstanden worden ist. Endlich Ordnung, in all dem Chaos, endlich eine Linie, die man leicht verfolgen könnte. Auch wenn die Zeit nicht gerade mein liebstes, weil meistens für mich schlicht inexistentes Messinstrument darstellt.

Das was ich die letzten Jahre gelernt und auch verloren habe, scheint mir so abstrakt zu all dem anderem, welches ich bisher als richtig und wichtig erachtete, dass mir manchmal selbst schwindelig wird, im Angesicht des Berges an zu machendem für mich. Doch will ich das so wirklich? Sollte ich nicht wieder ausmisten, so wie früher, wenn ich etwas nicht mehr sehen konnte? Das mit dem Netzwerk zu machen, scheint nicht wirklich möglich und doch geschieht es immer wieder. Ich möchte mich mit einem immer lauter werdendem Teil vom Internet trennen. Weg gehen, beim Anblick dieses Berges der Unendlichkeit. Ihn nicht erklimmen, wie so viele andere in meinem Leben. Doch irgendwie bin ich längst auf der Route und vielleicht in der Mitte dieses Berges aus Daten, Informationen und Zerstreuungen angekommen.

Es würde sich falsch anfühlen einfach zu "gehen", soviel ist mir inzwischen klar geworden. Gleichzeitig muss ich etwas ändern, denn sonst verliere ich mich selbst auf meinem Pfad. In meinem Leben war ich noch nie so gut und so schlecht im selben Moment da gestanden, wie jetzt. Ein Paradox das bei genauer Betrachtung sicherlich verständlich wäre. Doch wie ist es soweit gekommen? Ich nenne es mal Verausgabung, der ewige Antrieb, Hunger und Durst nach mehr, als das was man bisher kannte. Irgendwie, weckt es dann aber auch alte Sehnsüchte, nach dem was man schon hatte. Ich muss immer wieder mal an den einen oder anderen Menschen oder Gegenstand aus meinem Leben denken, der mir jetzt nicht wirklich fehlt, aber doch irgendwie seinen Reiz und Glanz wiederbekommt, den ich offensichtlich abgetan habe.

Es ist eine seltsame Welt hier mit euch und ich im dort echt sein. Eine Welt die so zwiegespalten ist, das ich mich erinnern muss, warum ich sie fröne und unterstütze mit meiner Zeit, Liebe und Arbeit. Welches für mich im übrigen, alles das Gleiche ist. Wohin soll das noch führen? Ich sehe mich um und versuche die Frage von anderen beantwortet zu bekommen. Schaue, was jene machen, die das schon länger treiben und hoffentlich nicht so viel Energie über hatten, das sie es fast ständig tun. Sie können mir alle nur eines sagen, nämlich das einfache Wort: Beschränkung. Das ist was die meisten machen. Ich hingegen, stelle in meinem ewig kindlichen Trotz direkt auf diese Erkenntnis, das Gegenteil meines Verhaltens zur Schau. Bürde mir Lasten auf, die kein Mensch lange tragen könnte und versuche das Unmögliche.

Darin sollte einer der Schlüssel für meinen Erfolg liegen, so sagt es die bereits publizierte Theorie des Gegenteils. Wo andere weniger machen, versuche ich mich einzubringen. Ein einfaches Prinzip und doch degradiere ich mich zum Lückenfüller damit. Mache mich von Größer zu Kleiner und anders herum. Ein Kampf um was? Mich einzubringen in eine Gesellschaft die ich ihn Wahrheit so völlig verroht sehe, das es einem Angst werden kann? Mich mit Menschen abzutun, die sich selbst nicht kennen? So zu werden wie der Grauß, dem ich mich entgegenstellen will? Ich kann es nicht sagen, außer das sich mein Denken so verändert, dass ich mir nicht mehr ganz sicher bin, das richtige zu tun. Mich für eine Sache zu begeistern war bisher nicht sehr schwer, manchmal hat es gereicht sie mir zu zeigen, doch mit dem Alter und der Erfahrung, werde ich derer Müde. Was wird einem heute denn noch bitte gezeigt, dass es nicht schon in tausendfacher Ausführung gegeben hat?

Was wird noch nicht geschrieben, das man nicht schon fast ewiglich gefühlt gelesen hat? Wir schreiben auf dem Steem über Quality Content und verstehen garnichts von diesen Worten. Zum einen sind sie subjectiv, bis einem der Arsch platzt und zum anderem nicht in unserer Muttersprache verfasst. Das mein lieber Leser, ist ein Punkt den man sich ganz genau ansehen sollte. Es ist wie damals im kleinem Alter, als die Frau, die einen geboren hat hoffentlich sagte, nimm keine Worte in den Mund, die du nicht verstehst. Doch heute, glauben wir alles zu verstehen, oft nur, weil wir "eine" Sprache sprechen. Doch lasst es euch als Warnung gesagt sein, das ist ein fataler Irrglaube. Wir sind nur umgeben von vielen Dingen, die wir allesamt zu verstehen glauben. So auch die Sprachen dieser Welt. Wir denken nur, das wir sie kennen. Es ist wie wenn man sich in seinem Zuhause umsieht und glaubt, man wüsste etwas über die Dinge die einen umgeben. Ein Irrglaube, versprochen. Denn frage dich doch einmal, wann du diesen, oder jenen Gegenstand das letzte mal in der Hand hattest. Wann du ihn GEBRAUCHT hast und dann frage dich im direkten Anschluss, was du GETAN hast um ihn zu bekommen....

Es ist wieder die alte Zeit, die einem verloren geht. Wieder das Momentum und die Kraft, die schwindet, sich manifestiert und lange gebunden ist, spätestens bis zum Mülleimer der Vergessenheit. So sehen wir uns alle jenem gegenüber, das unsere Geister erschaffen haben. Gleichzeitig erkennen die wenigsten unter uns aus sich selbst heraus, wie wenig davon wirklich bleiben wird. Wenn ich gehe und eines Tages werde ich das müssen...

Was habe ich dann hinterlassen???

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Zeit ist ein sehr wichtiges Gut, das wir besitzen. Und wenn wir viel Zeit damit verbringen, auszuprobieren, sie "sinnvoll" zu füllen, ist sie nicht verschwendet, sondern hilft zur individuellen Weiterentwicklung.
Und so hinterlässt du irgendwann vielleicht kein greifbares Denkmal, dennoch ganz viele Spuren, die wieder anderen Hinweise zur eigenen Weiterentwicklung geben.
Die Entscheidung, welche Spuren das sind, liegt natürlich bei dir.
Schöne Gedanken - ich freue mich, dass du schon noch Zeit zum Philosophieren findest.
LG, Chriddi

@tipu curate

Deine Worte haben mir ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert. :-)

Aufgrund von mangelnder Zeit meinerseits gebe ich nur kurz an, dass Internet-Beschränkung für mehrere Stunden oder gar einen Tag eine schöne Erfahrung sein kann. Nur Handy anlassen, wegen Notfällen.

das was du schreibst kenne ich zugut....man hinterfragt sich,was tut mir gut,wieviel zeit gebe ich mir und dem was ich mache-
es darf sich gut anfühlen--tut es das nicht,macht man pause oder kehrt den rücken oder macht was anderes...
was ich liebe,teile ich auf,sodass ich alles habe und machen kann-
minimalismus umzu bedeutet auch fülle zu fühlen....seine eigene fülle zu fühlen....

ich gebe nur das auf,was garkein gewicht mehr in meinem leben hat oder bekommt....
schau was du für dich wirklich brauchst und möchtest und entscheide dich dann oder leg es erstmal beiseite...

lg dir--hab mich gerne mit dir unterhalten....

Zuallererst hast du Erfahrung gewonnen.
Das Hinterlassen findet in den Erfahrungen der anderen statt. Und manchmal in einem greifbaren Werk.

Du sprichst viele Punkte an und es fällt mir schwer, deine Botschaft herauszufinden. Auf alle Fälle hast du dir selbst bereits eine Antwort gegeben:

Sollte ich nicht wieder ausmisten, so wie früher, wenn ich etwas nicht mehr sehen konnte?

Und ich denke, dass die Zeit nichts dafür kann. ;-) Wir selbst schaffen uns unser Hamsterrad! LGG

Toll, dass jemand noch wirklich schreibt. Ich kenne zwar das Gefühl, aber lass mich eher treiben und habe bewusst entschieden eher weniger zu "schreiben" bzw zu posten - ob das Quality ist, ne andere Frage. Hängt ja auch vom Auge des Betrachters ab.

Ob das Schreiben und Content generell überleben wird, wahrscheinlich schon, die Frage sit es gut für Steem. Ich glaube wir sollten diesen Social Media Platform Content Reward Kram einfach lassen. Es wird immer andere Meinungen geben, insbesondere wenn jemand was bekommt. also wie bei Facebook, schreiben kann jeder, aber bitte keine Rewards.

Steem hätte ne geile Chance, aber mit diesem Social Media Gedöns machst dir Preis kaputt und ziehst keine Investoren an. Die kriegt man durch gescheite Apps oder Games - generell Real Life Anwendungen. Davon bin ich inzwischen überzeugt.

Datthier hängt mir auch schon ein paar Tage vor der Nase, und ja, es scheint sehr lang, und die Formatierung erschwert das Lesen,(mir).
Das erste ÜberFliegen hat für mich einen hohen Wert beim Lesen.
Lehrer Lämpel würde noch hinzu fügen, dass es wohl möglich wäre, die Qualität auch des eigenen Lernens und Nachdenkens, durch Erweiterung der FormalDisziplin an zu heben.
Dürfte Spass machen und Erfolg versprechen.