Liebe deutschsprachige Steem Fans,

bisher habe ich ausschliesslich in englischer Sprache gebloggt, Geschichten geschrieben und über meine Lieblingsthemen gesprochen. Ich habe mich heute entschlossen meine Geschichten auch in Deutsch zu veröffentlichen. Zur Zeit arbeite ich an drei Buchprojekten, die ich Kapitel fuer Kapitel auf der Steem-Blockchain veröffentliche. Es fühlt sich richtig lustig an mal wieder in Deutsch zu schreiben. Ich bin schon vor längerer Zeit aus Deutschland ausgewandert, finde es aber total super, dass es so viele deutschsprachige Steem Fans gibt.

Habt also viel Freude beim Lesen meiner Geschichten!
Ich freue mich total von Euch zu hören,

Dear friends,
this is the German version of my novel "The Three Sisters" I currently publish on Steem. Here you find the previously published English version:

THE THREE SISTERS
A twisted film noir science fiction novel published on Steem!
Chapter 1 Chapter 2 Chapter 3 Chapter 4

Have fun reading!

Mit all den regnerischen Tagen letzte Woche, plante ich meine letzten beiden Buchprojekte fortzusetzen. Aber da Kreativität ihren eigenen Charakter hat und bei ihrem Besuch angenommen werden muss:) Nun, das ist das Ergebnis. Ein neues Science-Fiction-Projekt mit einem Hauch von Zeitreiseabenteuer und vielen ausgefallenen Charakteren.

November 2019. Joshua fuhr in seinem alten Morris Minor über die regennasse, nächtliche Straße. Die Scheinwerfer waren nicht so hell wie bei modernen Fahrzeugen. Die Wassertropfen lagen wie ein grauer Fettfilm auf der Straße. Das Wasser spiegelte sich im analogen Glühen der Lichter wider. Er bemühte sich sehr, durch die enge Straße zu navigieren, die von alten Häusern gesäumt war. Er liebte dieses Auto. Für ihn war es wie eine Partnerschaft mit einer alten Liebe, einer vertrauten, bekannten Freundin. In der Tat, ein sehr alter Freund. Der Morris wurde 1949 gebaut und manchmal hatte er das Gefühl, als würde sein gemütlicher Wagen zu einer wahnsinnigen, sinnlos Geld verbrennenden Hure mutieren. Sein alter Morris war ihm so ans Herz gewachsen, dass er den Wagen „Darling“ nannte und natürlich auch regelmäßig mit „Darling“ sprach. Wie verrückt, aber so ganz sein Ding. Wenn es regnete, stotterte und klapperte das Auto enorm.

"Ah, wieder einmal Zeit, eine Menge Geld für dich zu verschwenden... Darling."

Josua, der sich lieber Jo nannte, dachte über seinen klappernden Liebling nach, als er das Lenkrad scharf nach links drehte. Mit diesem Manöver versuchte er, das Auto in der Mitte der Straße zu halten, um nicht in eines der Häuser an den Seiten zu stoßen.

"Nein, nein, nein, nein, nein, nein."

Ein lauter Knall. Darling ächzte unter Schmerz und schrammte an einer Hauswand entlang. Trotz Jo's mutiger Fahrweise kollidierte er mit einem der Häuser auf der rechten Seite. Es klang fast so, als würde Darling vor Schmerzen schreien. Ein Schreien so laut, dass Jo es fast in seinen Knochen spürte. Er liebte sein Auto, er spürte im Lenkrad, er streichelte das Armaturenbrett. Darling hatte grosse Schmerzen, ganz sicher.

" Scheiße!"

Jo steig aus, um den Schaden zu inspizieren. Dies war leider nur in einem geringem Umfang möglich. Der Regen war so stark geworden, dass er in der pechschwarzen Dunkelheit nichts mehr sehen konnte. Jo beschloss, den Morris auf einem freien Parkplatz am Straßenrand zu parken und die Umgebung nach hilfreicher Unterstützung zu durchsuchen. Die Häuser waren fast alle unbeleuchtet. Er hatte irgendwie ein sehr positives Gefühl. Er glaubte fest, dass er jemanden finden würde, der helfen konnte. Jo hob den Kragen seines alten Trenchcoats mit einer unbewusst schnellen Bewegung seiner Hand an und marschierte davon.

"Tschüss, Darling! Bis später", rief er launisch seinem Auto hinterher und schaute noch einmal zurück auf sein „Darling“, als er die Straße hinaufging. In der Ferne war ein blau schimmerndes Licht zu sehen. Wahrscheinlich ein Neonschild. Als er sich näherte, konnte er die verwitterten Zeichen enträtseln. Leider hatten nicht mehr alle Buchstaben funktionierende Glühbirnen, der Schriftzug flackerte bedenklich vor Jo’s Augen. Je näher Jo kam umso unangenehmer wurde das unregelmäßige Flackern. Die besten Jahre dieses Werbeschildes waren seit sehr langer Zeit vorbei.

"Three.... Three Vil..... Lou ........ Three Villages Lounge“,

konnte er nach mehreren vergeblichen Versuchen lesen. Die Buchstaben im altmodischen Stil, wie aus einer längst vergangenen Zeit, waren wirklich abgewrackt und verschlissen.

"Ha, wie ein Puzzle! Eine seltsame Art, einen Gast zu begrüßen. Nach dem Motto, zuerst puzzlen, dann trinken", sagte Jo leise zu sich selbst. "Lounge ist ja wohl ganz schön hochgestochen, Bar hätte es auch getan", murmelte er in seinen Bart.

Er betrat die Bar durch die dunkle Holzschwenktür und schüttelte sofort seinen nassen Trenchcoat aus. Ohne weitere Überlegungen schüttelte Jo das beigefarbene Stoffgewebe mit der ganzen Kraft seiner Armmuskulatur aus. Die Regentropfen spritzten nur so auf den Holzboden.

"Hey, was machst du da? Wir haben gerade den Boden gewischt. Bist du verrückt, Mann?!"

Jo richtete seinen Blick von den Regentropfen am Boden aufwärts in das Gesicht einer alten Frau. Ihr wunderschönes, graues Haar war gestylt und gekämmt, als sei sie gerade aus einem Musikfilm der 1930er Jahre gestiegen. Ihr Gesamtbild schuf den lustigsten Kontrast, den Jo seit langem gesehen hatte. Ihre laute, schrille, schreiende Stimme kollidierte so sehr mit ihrem eleganten Vintage Stil, dass Jo laut lachen musste.

Triff die anderen beiden Schwestern bald! Viele sehr seltsame Ereignisse folgten an diesem Abend. Aber das ist nur der Anfang meines neuen Science-Fiction-Romans über Zeitreisen und wundersame Orte, genannt "Die drei Schwestern".