Wenn die Sprache der Liebe fehlt, wie lernt man dann zu lieben?

in deutsch •  6 years ago 

Wie hier wohl jetzt jeder weiss, heute ist Muttertag.


Wir feiern diesen Tag nicht und ich bin mir nicht sicher, ob wir das in meiner Familie je getan haben, falls ja, erinnere ich mich nicht daran.

Wenn ich eure Berichte so lese, zum Beispiel von @kissi, @peter2017 oder @love-your-wild , freu ich mich über die Beziehungen, die andere Menschen zu ihren Müttern/Eltern haben.


Und doch frage ich mich, was bedeutet es, Mutter zu sein und eine Mutter zu haben?


Meine Eltern, hatten schon keine gesunden Beziehungen zu ihren Eltern und so gelang es mir und ihnen nicht, eine gute Bindung zueinander aufzubauen.

Als ich klein war, verstand ich das Wort gar nicht, Mutter.
Mir war klar, dass damit eine Frau gemeint ist, die ein Kind geboren oder adoptiert hat. So weit konnte ich der Thematik schon folgen. Aber was es wirklich bedeutet, emotional, konnte ich nicht fassen.

Bei mir herrschte da nur gähnende Leere, kein Gefühl, keine Liebe, nichts.

Meine Mama war für mich eine Person, die in meinem Haushalt lebte und Dinge tat. Klar, sie brachte mich zur Tagesmutter, in den Kindergarten, machte mir Essen, sang mir gelegentlich etwas vor aber ich fühlte keine emotionale Nähe. Da war keine Verbundenheit, keine Beziehung zwischen uns. Das begann schon, als sie mich nach der Geburt nicht stillen konnte, weil ich mich weigerte, mich irgendwie ihrer Brust zu nähern. Wollte sie mich kuscheln, begann ich zu brüllen wie am Spieß und so zog sich das durch meine Kindheit.

Ich kann mich erinnern, dass ich mich oft genervt fühlte, wenn jemand etwas von mir wollte und anfassen, ging gar nicht. Ich habe es gehasst, dieses Geküsse und Gedrücke und überhaupt, grauenhaft fand ich die Nähe, die einige sich von mir wünschten. Ich wollte einfach meine Ruhe haben und mit meinem unsichtbaren Freund spielen. Unsichtbar war Kiwit nur für die anderen, ich konnte ihn problemlos sehen, quasi Life, in Farbe und Stereo.

Meine Mutter war für mich eine Fremde im eigenen Haus.


Je älter ich wurde, umso mehr verstand ich, dass da etwas mit uns nicht stimmt. Ich beobachtete andere Kinder und ihre Eltern und sah die Nähe, die Liebe aber ich konnte sie selber nicht fühlen, geschweige denn ausleben.

Erst als ich 14 Jahre alt war, wurde mir bewusst, huch, meine Mutter ist ein Mensch.
Ich mein, das klingt jetzt logisch, aber für mich war das echt eine Erkenntnis.
Meine Mama ist ein Fühlendes, empatisches Wesen mit dem Wunsch zu lieben und geliebt zu werden. Es gelang mit dennoch nicht, eine echte enge Bindung aufzubauen, aber ich erkannte sie immerhin als Mensch und konnte auf dieser Ebene in eine Beziehung mit ihr gehen. Von Mensch zu Mensch. Wir wurden so etwas wie Freunde.

Erst Jahre später begriff ich, dass sie mich liebt.

Nochmal einige Jahre später, sass ich im Wohnzimmer einer Familie und hielt einen kleinen, 3 Wochen alten Menschen auf dem Arm. Ich sah dieses kleine Baby und auf einmal glitt ein Lächeln über das schlafende Gesicht.


Da fühlte ich es.


Ein Gefühl, wie ich es noch nie zuvor auch nur ansatzweise erlebt hatte.
Es durchflutete mich, eine tiefe, innige Zuneigung und ich wusste in der Sekunde, das ist Liebe. Ohne das ich je zuvor so etwas Tiefes empfunden hätte, erkannte ich, was ich da fühle. Ich sah das Baby an, küsste seine Stirn und schwor ihm, dass ich für immer da sein werde, es schütze, ehre und liebe, bis zu meinem letzten Atemzug. Diese Liebe füllte mich aus, drang bis in den letzten Winkel meines Herzens und ich begriff, was es bedeuten muss, Mutter zu sein.

Hatte meine Mama je diese Gefühle für mich?

Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, es gibt Menschen, die dazu nicht imstande sind. Gerade wenn sie selber diese Liebe nicht von ihren Eltern bekommen konnten scheint es oft schwer zu sein, so etwas zu erleben. Ich kann das Herz meiner Mutter nicht fühlen und wir sprechen nicht dieselbe Gefühlssprache. Ich verbalisiere Gefühle sehr stark, da es mir schwerfällt, sie mit meinem Körper auszudrücken.
Ich kann jemanden sehr lieb haben, mich nach der Person sehnen und wenn sie vor mir steht, bin ich nicht einmal im Stande, sie zu umarmen. Plötzlich blockiert mein ganzer Körper und ich kann mein Gefühl, nicht mehr ausdrücken, als wäre es eine fremde Sprache, die ich verlernt habe. Mein Herz freut sich wie irre und mein Mund kriegt nicht einmal ein Lächeln zustande.
Vielleicht geht es meiner Mama auch so?

Was bedeutet es für uns als Mensch, eine Mutter zu haben?
Reicht es aus, wenn ein Baby betreut wird, oder braucht es diese bedingungslose innige Liebe seiner Eltern. Was macht es mit uns als Mensch, wenn wir in der Kindheit diese Liebe nicht fühlen?

Heute weiß ich, ich habe 31 Jahre nur das Schattenspiel von Liebe gesehen und verstehe erst jetzt, was sie wohl bedeuten kann. Ich glaube, so ganz habe ich dass alles noch nicht durchdrungen.

Die Beziehung zwischen Eltern und Kind, formen Generationen und sind extrem bedeutend fürs spätere Leben. Wenn Eltern nicht im Stande sind, diese Bindung aufzubauen, wird der kleine Mensch diesen Mangel den Rest seines Lebens spüren.

Vielleicht ist das mit ein Grund, warum ich keine leiblichen Kinder will. Die Angst, mein Erbe weiter zu geben und selber für mein Kind nicht so da sein zu können, wie es das verdient hätte. Ich habe Eltern erlebt, die ihre Interessen fast immer über meine gestellt haben und weiß nicht, ob ich ein Mensch bin, der seine unter die eines anderen stellen kann. Wenn ich ehrlich bin, ist mir das bis heute nicht wirklich gelungen.

Ob das daher kommt, dass ich ohne Bindung aufgewachsen bin, ich weiß es nicht. Aber fakt ist, bis heute war es mir nie möglich, meine Bedürfnisse hinter die eines Anderen zu stellen, weil ich nicht dieses Vertrauen habe, dass im Zweifel jemand anderes das für mich tut. Dabei hat mein Ex-Mann jahrelang mir den Vortritt gelassen.
Hoffentlich darf ich da noch viel lernen im Leben.

Wie geht es euch, könnt ihr diese Liebe leben?

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Hey, wieder ein dickes Dankeschön an dich! Großartige Entscheidung von dir, keine eigenen Kinder zu bekommen, wenn du dir nicht sicher bist, ob du diese Liebe für ein Baby empfinden wirst! Sehr verantwortungsvolle und respektvolle Entscheidung! Wow! Was du beschreibst, klingt für jemanden wie mich echt heftig. Ich habe eine sehr innige Beziehung zu meiner Mama und habe ihr sehr viel zu verdanken. Insofern macht mich deine Erfahrung einer Mutter-Tochter-Beziehung echt traurig. Ich wünsche dir von Herzen, dass du dein Selbstvertrauen in deinen Lebensweg weiter ausbaust und dich immer von deinem Bauchgefühl leiten lässt! Liebsten Gruß, Lu

Hi Liebes.
Ich würde mein Kind mehr lieben, als alles andere. Daran habe ich keine Sekunde einen Zweifel.
Meine Kiddies (die ich mit grossgezogen habe) liebe ich ja auch wirklich sehr. Sie sind mit der Mittelpunkt meines Lebens, ohne sie, wär meine Welt sehr viel ärmer <3 Ich kann nicht mal 1 Jahr ohne sie sein, weil sie mir so sehr fehlen nach einigen Monaten. Aber dennoch habe ich mich entschlossen, nicht mehr ihre Nanny zu sein, weil ich mehr brauchte. Ich habe nach 9 Jahren eine funktionierende Ehe verlassen, weil ich mich verändern wollte. Vor 10 Jahren habe ich von Heute auf Morgen die Schweiz verlassen, all meine Freunde danach nur noch 1-2 mal im Jahr gesehen, um mir in Bonn ein neues Leben aufzubauen mit meinem Partner. Ich weiss, ich werde so etwas immer wieder tun. Ich brauch diese Brüche wie die Luft zum atmen. Zu meinen Freunden aus der Schweiz, habe ich noch eine super Beziehung, genauso zu den Kids und zu meinem Ex. Aber ich möchte meine Brüche nicht meinem Kind aufzwingen und das würde ich.

Ich hab schon mehr als genug damit zu tun, die Verantwortung nur für mich zu tragen, treffe oft finanziell unvernünftige Entscheidungen, beende Dinge die funktionieren, weil ich das Risiko und Abenteuer brauche um mich lebendig zu fühlen.

Wie könnte ich so ein stabiles, gutes Elternteil sein, über 20 Jahre hinweg?
Hier und heute, bin ich nicht gefestigt genug. Aber würden nur Menschen Kinder kriegen, die das sind, wär die Welt garantiert nicht überbevölkert :D

Ich muss auch echt keine leiblichen Nachkommen zeugen, gibt genug Kinder die Eltern brauchen.
Lieber will ich in 5-10 Jahren mal Pflegevater sein oder so und ein Kind gross ziehen, dass einen Vater braucht. Das scheint mir sehr viel passender. Drück mir ein Kind in die Hand und nach 3 Tagen fühle ich mich verantwortlich.

Hey <3, immer wieder bewundere ich Dich für Deinen Mut, Dich zu zeigen- ehrlich und authentisch. Danke hierfür!! Es ist schmerzlich deine Zeilen zu lesen und doch ist da immer wieder dieser Hoffnungsschimmer, der durchblitzt. Die kleinen Strahlen der Liebe, die durchblitzen. Und die werden immer mehr. Da bin ich mir sicher. Dicker Drücker :-****

Ich habe ja heute eine gute Freundschaft mit meiner Mama, dass is mehr als manch andere haben.
Von daher würde ich mich nicht beschweren wollen :) Und ich bin ja gerne ich :D

Nein, mir geht es genauso und nicht anders. Mit dem Unterschied ich wuchs bei der Oma auf und wusste noch nicht mal was das Wort Mutter bedeutete. Ich kannte nur das Wort Oma und verstand nicht, dass ein anderer Mensch mich geboren hatte. Ich lernte meine Eltern mit 5 oder 6 kennen und für mich gab es keinen Unterschied zwischen Grosseltern und Eltern. Es waren Erwachsene, die sich um uns 2 Geschwister kümmerten. Mehr nicht.

Zu dem Rest habe ich exakt dieselben Gefühle. Körperliche Nähe ist ebenso sehr schwierig für mich. Ich wünschte es wäre anders, aber leider ist das auch meine Realität.

So gings meiner Mama, sie wuchs bei den Grosseltern auf und verstand gar nix, was da los war.

Ich weiss aber, wir können an uns arbeiten. Ich habe schon so viel dazu gelernt und kann heut mit Freude sagen, eine gute Freundschaft mit meiner Mama zu pflegen :)
Es braucht viel Mut und Kraft, in Beziehungen zu gehen und oft fühlt sich etwas in mir richtig Bedroht von der Liebe, aber ich versuche es immer und immer wieder aufs Neue, weil es sich lohnt.

Die Erkenntnis etwas verpasst zu haben schmerzt sehr. Die Erkenntnis aber darau Stärke zu ziehen wie es bei Dir ist, macht dich erst zu einem ganz besonderen Menschen. Und ich bin sicher Rachel das du ganz genau weisst was Liebe, sich lieben, geliebt werden ist.

Was vermeintlich fehlt ist ein Partner, ein Mensch um dies weiterzugeben, um es zu sehen, allf. auch zu fühlen. Aber du hast alleine hier auf steemit viele Menschen denen Du enorm viel Liebe entgegengibts und aus den Kommentaren merke ich dass auch viel Liebe zurückkommt.

Lass vieles aus der Vergangenheit los, da du sie sowieso nicht mehr ändern kannst und freu dich auf deine Zukunft. Und da bin ich mir sicher wird noch einiges in dieser Hinsicht passieren. Viel Kraft

Hm ja und andererseits, darf ich heute ganz viel davon erleben und nachholen :) Genieße die kleinen Momente dafür umso mehr. Hm da bin ich mir nicht so sicher, ich habe vor nicht mal einem Jahr zum ersten Mal eine gewisse tiefe an Vertrauen erlebt, die ich so vorher nicht kannte.

Ne mir fehlt kein Partner, ich war 9 Jahre sehr glücklich verheiratet, ich hatte immer stabile gute Freundschaften auf die ich heute noch zählen kann. Aber ich war ihnen viele Jahre kein besonders guter Freund, erst jetzt kann ich mehr und mehr geben.

Na klar, freu ich mich auf die Zukunft :)
Ich freu mich auf alles, was ich noch lernen darf, auch über Liebe, Nähe und Distanz.

Ein sehr bewegender Post aus Deinem sehr bewegten Leben.

Es macht mich traurig und glücklich zugleich. Traurig, weil Du es so schwer hattest, glücklich weil es bei Dir nach vorne geht.

Und das freut mich ganz einfach für Dich!
Ich würde sagen, Du bist auf dem richtigen Weg!!!

(werde ich später auch noch resteemen!)

Danke mein Lieber.
Heute hab ich ja eine gute Beziehung zu meiner Mami :)
Und ich lerne immer mehr, Menschen an mich heran zu lassen und Nähe nicht mehr als lebensbedrohlichen Zusand zu empfinden. Ok gut, ich finde Nähe schon noch sehr bedrohlich, es macht mir Angst aber ich kann damit umgehen und Nähe genießen mit der Angst. Irgendwann, wird das sicher fast weg sein.

Wow.
Was ein Text. Ich bin sprachlos.
Alles ist so vergänglich..

Danke <3

Danke für deinen Beitrag. Ich bin sehr berührt davon, und du löst bei mir ( auch mit deinen anderen Beiträgen) eine Menge Gedanken aus. Im Augenblick habe ich (noch) nicht die passenden Worte dafür. Ich weis auch nicht, ob ich den Mut finden würde, mich öffentlich so persönlich zu äußern. Ich möchte dir jedoch sagen dass meine Gedanken dich begleiten.

Oh danke, dass freut mich sehr <3 Genau deswegen schreibe ich, weil ich berühren und zum Nachdenken anregen möchte. Es muss sich ja gar nicht jeder so zeigen wie ich das tue. Ich kann das mit einer grossen Leichtigkeit machen und fühle mich dadurch weder verletzbar noch bedroht.

Kann das sehr gut nachempfinden, denke, dass es leider vielen so geht. Hatte auch eine schwierige Beziehung zu meiner Mutter, aber ich denke mir jetzt, man wächst nur mit den Herausforderungen :)

Ja, denke ich auch. Deswegen fand ich es wichtig, mal darüber zu reden, ganz ohne Schuldzuweisungen oder Vorwürfen. Jeder trägt sein Päckchen und ist für sein eigenes Glück verantwortlich.

Danke für diese Worte. Mit manchen Passagen kann ich mich gut identifizieren. Ich glaube aber, dass jede Generation (sofern sie über sich selbst kritisch nachdenken kann / will), die Fehler der vorherigen vermeiden kann. Alles Liebe!

Definitiv, man kann an sich arbiten, mache ich auch.
Ich erlebe es aber an meinem Erzeuger. Ich denke, er wäre gerne ein guter Vater gewesen, er hat auch immer wieder versucht, mich zu lieben, aber es kann es einfach nicht. Bisher zumindest war es ihm nie möglich.
Ich rudere immer, wenn es um Liebe geht und kämpfe mit dem Wunsch zu lieben und der Angst verletzt zu werden. Was auch nochmal ist.

Leider schaffen es auch nicht alle, ausreichend an sich zu arbeiten. Das hat, denke ich, ganz unterschiedliche Ursachen. Was leider am Resultat nichts ändert. Ich habe leider auch so einen Menschen in der Familie und kann deine Zeilen daher ganz gut nachvollziehen. Auch den innerlichen Kampf. Es ist nicht einfach. Wichtig ist, dass die Liebe letztlich siegt.

Oh man, du berührst mich immer wieder. Danke für die Einblicke in dein Gefühlsleben, ich finde das ein großes Geschenk, dass du so mit uns teilst. Du bist toll! Fühl dich sehr gedrückt (oder sehr lieb zugewinkt, hihi).

Danke und sehr gerne, nur durch euch, gewinnen meine Posts an wert <3

Wow einfach nur krass wie viel du nachdenkst;) Über Verantwortung und so. Etwas davon ist in mir auch aber ich denke ich mach einfach drauf los. Letztlich kommt es doch auf Liebe nicht an sondern darauf, dass wir uns vermehren. Seid fruchtbar und mehret euch. Das steht schon in der Bibel. So überlebt jede Kultur, jede Gesellschaft, die Menschheit. In dem Zusammenhang ist Liebe etwas Biologisches. Und son Verantwortungsgeschwafel das ist ne individual-psychologische Überformung (ich unterstelle im konkreten Fall mal noch kein Narzissmus) die wir uns in dieser luxuriösen Gegenwartsgesellschaft mittlerweile leisten können. Wir sind halt von allem so satt, dass wir die emotionale Leere zu spüren beginnen. Aber westliche Gegenwarts-Gesellschaften haben ihren Zenit ja auch schon überschritten oder sind wenigstens kurz davor. An ihre Stelle werden treten islamische Kultur(en), ...und ich wüsste nicht welche andere im Evolutionsprozess ebenso fortschrittliche...

Och naja, ein bisschen Narzissmus steckt da garantiert dahinter ;) Aber damit kann ich problemlos leben.
Und ne, es gibt Gene, die sollten sich wirklich besser nicht vermehren und meine gehören da meiner subjektiven Meinung nach dazu.

Aber hey, krieg du 4 Kinder, dann gleichst du mich aus :D

Bin immer wieder total berührt und sprachlos, wenn ich deine Posts lese. Meine Gedanken entschwinden mir irgendwie und lösen sich auf. Dein Leben und Erleben ist sehr intensiv und deine Art all das in deinen Worten zu erfassen kommt mit voller Wucht bei mir an. Vielen, vielen Dank, liebe Rachel, ich lerne auch sehr viel dabei.

Oh wie schön <3 Danke für diese lieben Worte Peter, dass bedeutet mir viel.
Ich freue mich sehr, dass du mit deiner Mama so ein gutes Verhältnis hast. Inzwischen konnte zwischen mit und meiner Mama eine Freundschaft entstehen, die wir, so wie sie eben ist, beide sehr schätzen können.

Du tust mir gerade so leid. Und deine Angst kann ich verstehen. Ich hatte auch nie so ein inniges Gefühl gegenüber meiner Mutter, aber zu meinem Vater. Ich denke bei meiner Mutter lag es einfach daran, das sie das so auch nie erlebt hat. Sie wuchs in Kinderheim und Pflegefamilie auf, weil ihre Mutter im Krieg ging ohne ihre fünf Kinder. Für mich auch unvorstellbar. Allerdings denke ich auch das du trotzdem eine "gute" Mutter wärst, denn du hast verstanden muss was es geht, auch wenn Mutterliebe oft einseitig sein kann. Mit dem Tod meiner Mutter kam ich ganz gut klar, obwohl ich sie noch gerne das eine oder andere gefragt hätte. Der Tod meines Vaters war schlimmer für mich. Aber auch hier muss ich sagen, der Tod des eigenes Kindes ist kaum zu ertragen, weil einfach unnatürlich. Wer weiß vielleicht ändert sich deine Meinung zu einem eigenen Kind noch, oder die Natur hilft nach und und geht mit diesem Wissen in eine Beziehung, die einfach unbeschreiblich herzlich und unzerbrechlich ist. Ich glaube auch das es normal ist wenn wir Frauen nach der Geburt eines Kindes jemanden noch mehr lieben wie unseren Lebenspartner oder Ehemannes. Müsste ich mich heute entscheiden, würde ich dies immer für die Kinder tun und ich denke das geht meinem Mann genauso.
Lass dich gedrückt sein, wenn du das möchtest.
Gruß Elfe

Och, Mitleid will ich eigentlich gar nicht, Mitgefühl finde ich immer besser :)
Heute habe ich eine gute Freundschaft mit meiner Mutter entwickelt, mit der wir beide zufrieden sind und ich habe ein erfülltes Leben, da gehts vielen schlechter als mir ;)

Ich werde wohl kaum Mutter/Vater, wie denn auch?
Ausserdem habe ich das Mutter-Sein jahrelang gelebt und habe Kinder intensiv in ihr Leben begleitet und bilde mit ihnen heute noch dass, was man Familie nennt.

Der Tod eines Kindes ja...ist definitiv das Schlimmste was dir passieren kann, sehe ich auch so.

Danke <3

Sehr gerne <3

Wow !
Mehr hab ich einfach nicht zu sagen.. nur: Wow!
Danke für das Teilen dieser intimen Gedanken und Erfahrungen.
LG Nicole