Angst und Geld hab ich noch nie gehabt

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Angst und Geld hab ich noch nie gehabt………. Mein Beitrag zum #wochenthema

Nein Quatsch, ich hatte schon öfters als man glaubt Angst, Angst vor mir selbst - Angst vor drohenden Strafen - Angst vor anderen Menschen - Angst zu sterben. Letzteres habe ich jedoch nicht mehr. Warum erfahrt Ihr in meinem heutigen Post zum Thema Angst. Das Prokjekt dazu wurde von @tineschreibt ins leben gerufen.

Fangen wir mal ganz banal an. Was ist Angst überhaupt.

Ich zitiere einmal den Wikipeter

Angst ist ein Grundgefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Krankhaft übersteigerte Angst wird als Angststörung bezeichnet.

Nun was mich betrifft haben Ängste schon immer zu meinem Leben dazu gehört. Auch heute noch. Heute habe ich Angst meine Familie zu verlieren, aber nicht weil ich vielleicht nicht unbedingt der beste Verdiener bin, oder oder oder … sonder weil in meinem Leben einmal eine Situation war, das mich eine Frau ganze 17 mal in der Beziehung betrogen hat um mich danach zu verlassen. Naja sei es drum, aber ich hätte nie gedacht, dass dies so tiefe Narben hinterlassen könnte.

Aber das war nur mal ein Zwischenstop, fangen wir doch mal mit meiner Angst an, Fahrgeschäfte auf Jahrmärkten oder in Funkparks, meine Aufmerksamkeit zu widmen. Geht nicht, kann ich nicht, hatte ich seit einem Erlebnis im Heide Park Soltau immer eine Riesen Angst das was passiert.

Warum ?

Wir hatten damals einen Tagesausflug mit der Schule in diesen genannten Park gemacht, alles lief hervorragen, bis auf die eine Situation in der Wildwasserbahn. Als es dann den Abhang hinunter ging, rutschte ich mit den Händen von den Haltestangen ab. Einzig mein vor mir sitzender Klassenkamerad und der hinter mir, wussten das zu verhindern. Der hinter mit hielt mich am Gürtel gerade noch so fest. Diesen Moment werde ich nie im Leben vergessen können. Es war einfach nur schrecklich, dieser Moment. Ich glaube schlimmer ist die Vorstellung, was wäre passiert wenn man rausgefallen wäre. Es gibt Menschen die würden nach so einer Situation wahrscheinlich nen richtigen Kick bekommen, mir ging es danach ehr so, das ich am liebsten in den Bus gestiegen wäre um mit diesen dann direkt wieder heim zu fahren. Ich hatte einfach eine unheimliche Angst, dass ich hätte sterben können.
Geheilt von der Angst zu sterben bin ich vielleicht, was an meinem Mopedunfall liegt, aber in irgendwelche Fahrgeschäfte mag ich dennoch nicht wirklich einsteigen (Vorteil ist, dadurch das ich für die meisten Geschäfte zu groß bin, brauch ich mir keine Gedanken mehr machen).

Gehen wir doch mal auf die Angst zu sterben ein und warum ich diese nicht mehr habe. Ja was passiert wenn man tot ist? Nix! Ich selbst bekomme das kaum mit. Nach meinem Unfall hat man mir erklärt das ich ganze 3 mal mindestens für 1 Minute tot war. Ja tolle Sache, kein weißes Licht, keine Filmsequenzen meines Lebens, kein Engel, kein Feuer, kein Himmel. Das einzige weiße Licht was ich sah was das im Krankenhaus, als sie mir sagten wir legen ihnen jetzt einen Katheter. „Hurra“ dachte ich mir.

Gut jetzt hat sich die Situation etwas verändert, mit meinem kleinen Zwerg und meiner kleinen Familie, aber auch ehr in der Hinsicht, das ich sie nicht im Stich lassen mag, weil er Sie mir alle nicht egal sind. Ansonsten muss ich mittlerweile ehrlich sagen, der Tot schreckt mich nicht mehr. Man bekommt eh nix mit.

Die Angst vor anderen Menschen

Ja ein Thema, was ganz tief drin sitzt. Zum Teil hab ich ja schon erwähnt das ich von einer damaligen Freundin 17 mal betrogen wurden bin. Das ist zum Beispiel eine Angst die sehr tief sitzt, was mich im Umgang mit anderen Menschen sehr vorsichtig sein lässt. Diese Angst wieder enttäuscht und so stark verletzt zu werden, das man dran zerbricht. Wie kam es aber zu dieser Situation. Die gute Dame hatte Vorlieben, die ich in einfach nicht teilen mag. Sie holte sich ihren Spass dann halt woanders und ich gab mir die Schuld. Ich weis gar nicht wann ich es genau heraus fand, es war aber glaub ich so bei 6 oder 7ten mal als sie mich betrog. Ich blieb bei Ihr. Eigentlich schon doof oder? Wie ich aber schon erwähnte, die Angst sitzt tief, auch wenn ich sie mir nicht anmerken lasse, hoffe ich zumindest.

Dann gibt es noch einen Punkt aus meinem Leben, der Familiär ist. 30 Jahre lang hat man mich angelogen über meinen Dad. Es wurden Horrormärchen vom anderen Stern erzählt. Meine Mam sowie meine Großeltern haben sich da ein Konstrukt aufgebaut, das es kaum zu übertreffen gab. Dennoch wuchs in mir immer mehr der Wunsch nach dem zweiten Standpunkt. Den meines Vaters. 2010 hatte ich Ihn dann endlich besucht, wir haben langsam Kontakt aufgebaut und uns immer mehr angenähert. Es war eine richtige Entscheidung.

Doch das Konstrukt meiner Familie bröckelte zunehmend. Irgendwann platzte dann mal die Bombe. Ich bin kurz nach meinem Motorradunfall 2011, in der Rehaklinik derart ausgerastet, als meine Mam erfuhr das mein Dad kommt und wieder von Ihr ein Märchen kam. Immerhin besaß sie aber dann die Courage, endlich den ganzen Lügenmärchen eine Ende zu setzen.

Aber auch das schürte meine Angst, Angst anderen Menschen zu vertrauen.

Die Angst vor mir selbst

Kugelhagel, bzw vorbeizischende kleine Metalfliegen, lassen mich und meinen Kameraden in der Stellung verharren. Plötzlich stille, der Puls sinkt und man wird ruhig und immer ruhiger es sind nur noch zischende Geräusche wahrnehmbar, aber so unglaublich fern. Plötzlich ein Brüllen, HG (Hauptgefreiter) 13 Uhr der weiße Fiesta. 15 Sekunden später, absolute Ruhe, innerlich sowie von aussen. Der Ford stand und in der Fahrerkabine herrschte Totenstille.

Der Moment zu Sylvester, wenn man irgendwo die Straße entlang geht und nichtsahnende Halbstarke plötzlich Knaller vor deine Füße werfen. Der Moment wenn du wieder zu dir kommst und diese Herrschaften völlig hilflos in der Ecke liegen (Gott sei Dank nur 2 mal passiert, meide seitdem Sylvester).

Das ist die Angst vor mir selbst und Nachts die Augen zu schließen. Zu hoffen das Träume nicht kommen, die diesen Text noch völlig harmlos gestalten.

Diese Angst lässt einen in gewisser Maßen in allen anderen Gefühlen abstumpfen. Gefühlskalt und Leer. Insgesamt die Angst sich selbst zu verlieren. Ein täglicher Kampf, den man jeden Tag aufs neue führt. Man kann Ihn auch nur allein führen. Weil selbst die professionelle Hilfe ihre Grenzen hat.

@backinblackdevil

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Das mit den Fahrgeschäften kenne ich, bei manchen mache ich auch lieber einen Bogen aus Angst es könnte etwas passieren, ich kann dich auch voll verstehen dass einem da die Freude an Fahrgeschäften vergeht.
Das mit dem Tod ist interessant. Ich hatte noch nie die Erfahrung und freue mich für dich dass du den Unfall überlebt hast. Schon komisch wie da manche sagen ja es gibt etwas danach und andere meinen es gibt nix.
Mal sehen was bei mir sein wird, dass wird aber hoffentlich erst in weiter Ferne sein.
Von Menschen enttäuscht zu werden ist hart, vor allem wenn sie einem Nahe stehen. Gerade wenn es die Eltern sind, stelle ich mir das sehr schwer vor.
Wobei das von deiner damaligen Freundin auch ein absolutes No-Go ist.

Bei allem was dir schon passiert ist, wünsche ich dir und deiner Familie alles Gute.

Liebe Grüße,

Enja