Gran Pre
Werte Mitleser,
Heutiges Thema zur Vermeidung der abendlichen TV-Verdummung, v.a. auch der eigenen des Balten, wäre:
"Akadien".
Gemeint sind mit "Acadie" hier die Siedlungsgebiete der französischen Siedler v.a. auf Nova Scotia und Ihre Kultur.
Der Balte hat Nova Scotia vor 5 Jahren ausgiebig bereist und war von den dramatischen Geschichten rund um Akadien und die Akadier schwer beeindruckt, wie von so vielem auf Nova Scotia.
Auf Neufundland war der Balte auch, aber anderes Thema.
Die Geschichte der Akadier, die aus dem Poitou, der Bretagne und der Normandie stammten, beginnt in Nova Scotio 1605 mit der Gründung von Port Royale.
Einen sehr guten Überblick über die wechselhaften Geschicke der Akadier
-in den Auseinandersetzungen zw. England und Frankreich, Ihre Siedlungsgebiete in Kanada/Maine, das Drama der wechselnden Machtverhältnise und Ihrer gezielten Deportation und Vertreibung durch die Briten, insbesondere 1755-1762, die Wirren des siebenjähriger Kriegs in Nordamerika, Ihre Wiederansiedlung bzw. Rückkehr, aber auch die Entwicklung der Diaspora bis heute-
bietet hier Wikipedia (wie meistens möchte man sagen, wenn es bei Wikipedia nicht gerade um aktuell Zeitgeschichtliches und politische Korrektheit geht).
https://de.wikipedia.org/wiki/Akadier
https://de.wikipedia.org/wiki/Akadien
https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenj%C3%A4hriger_Krieg_in_Nordamerika
Akadien:
Viel Stoff, viel Spannendes.
Nova Scotia hat insgesamt sehr viel davon zu bieten, nicht nur die wunderbare Natur, Halifax, Peggys cove, Mahone Bay und Lunenburg, Chester, Cape Breton Island und den Bras d’Or Lake, die Cape Breton Highlands und den beeindruckenden Cabot Trail.
Neben der akadische Geschichte, seien mal in freier Assoziation -man neigt hier irgendwie zum Abschweifen- des Balten erwähnt:
das Titanicmuseum, https://maritimemuseum.novascotia.ca/what-see-do/titanic-unsinkable-ship-and-halifax
die Micmaq bzw. First Nations Thematik
Oak island, siehe vorheriger Post des Balten https://steemit.com/deutsch/@balte/kryptos-und-oak-island
die katholische Universität in Antigonish https://de.wikipedia.org/wiki/Saint_Francis_Xavier_University, die 1853 gegründet wurde und bereits 1897 als erste katholische Universität Nordamerikas Abschlüsse an Männer und Frauen verlieh.
die akadische Universität in Wolfsville https://de.wikipedia.org/wiki/Acadia_University
die irisch-schottische, gaelisch-keltische Seite der Story, z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Kanadisch-G%C3%A4lische_Sprache
weitere Museen und historical sites:
https://naturalhistory.novascotia.ca/visit-us
https://www.pier21.ca/home
Grand-Pré National Historic Sitehttp://www.pc.gc.ca/en/lhn-nhs/ns/grandpre
Fort Edward National Historic Sitehttp://pc.gc.ca/en/lhn-nhs/ns/edward
https://annapolisroyal.com/
The Fortress of Louisbourg
Aus Wikipedia darf ich an dieser Stelle Folgendes wörtlich über Nova Scotia übernehmen:
"Mehr als 80 % der Bewohner Nova Scotias haben Vorfahren, die von den britischen Inseln stammen. Der Rest bildet sich aus 18 Prozent französischer Herkunft und den nächstgrößeren Bevölkerungsgruppen mit deutschen und niederländischen Vorfahren.
Einige Bewohner Nova Scotias sind polnischer, italienischer, jüdischer und libanesischer Herkunft. Nach dem Krieg von 1812 ließen sich etliche Tausend Schwarze in der Umgebung von Halifax nieder; heute leben 15.000 ihrer Nachfahren in Nova Scotia. In jüngerer Zeit sind auch Afrikaner, Osteuropäer, Chinesen sowie diverse andere Asiaten als Einwanderer nach Nova Scotia gekommen.
Fast 22.000 Provinzbewohner (etwa 2,4 %) stammen von den indigenen Völkern ab; die meisten gehören zu den Mi’kmaq-Indianern."
Die Provinz Nova Scotia ist offiziell anglophon, mit etwa 830.000 englischsprachigen Bewohnern und 40.000 frankophonen Akadiern, die akadisches Französisch sprechen. Die Akadier leben vor allem im Digby County, Yarmouth County, um Antigonish, im Guysborough County, auf der Isle Madame und in benachbarten Dörfern im Richmond County, Cheticamp, St. Joseph du Moine und im Inverness County. Zusätzlich leben noch etwa 4500 algonkinsprachige Mi’kmaq in der Provinz. Unter den minoritären Sprachen liegen das Arabische und das Deutsche mit je etwa 4000 Muttersprachlern gleichauf, was jeweils 0,5 % der Bevölkerung entspricht.
Im Norden der Provinz – auf der Kap-Breton-Insel – hatte bis Mitte des 20. Jahrhunderts die kanadisch-gälische Sprache (eine Variante der schottisch-gälischen Sprache) der schottischen Einwanderer eine starke Stellung."
Von Lunenburg über LaHave und West-Dublin nach Brooklyn und schliesslich Liverpool gelangt man hier mit dem Auto in knapp 90 min. Auch Waterloo und Lapland liegen hier nahe beieinander.
Im Gedicht Evangeline (1847) thematisierte der US-Amerikaner Henry Wadsworth Longfellow das akadische Vertreibungstrauma von 1755 und schuf mit der fiktiven Heldin Evangeline eine tragische Identifikationsfigur. http://www.hwlongfellow.org/poems_poem.php?pid=297
Die akadische Universität in Wolfsville ebenso wie die Grand Pre National Site sind absolut empfehlenwerte Reiseziele.
Ebenso ist das akadische Dorf bei einem der zahlreichen "pubnicos" ein solches. "Pubnicos" sind hier etwas inflationär. Es gibt lower east pubnico, east pubnico, pubnico, west pubnico, middle west pubnico und lower west pubnico. Jedes dieser pubnicos zählt so zw. 15 bis 100 Seelen (geschätzt vom Balten) und das historische Dorf liegt in der Mitte zw. middle west pubnico und lower west pubnico und gehört aber zu lower west pubnico. https://levillage.novascotia.ca/visit-us.
Wer dann noch nicht genug hat, kann noch einen Abstecher zum pubnico lake machen.
Nach der Visitation hat man sich dann ein bis fünf Bier verdient um den Begriff "pubnico" aus dem Kopf zu bekommen.
Vieles gäbe es noch zu berichten und zu entdecken, der Balte greift hier nur aus der Erinnerung spontan heraus, am besten, man fährt selbst hin!
Zum Schluss hier noch einige Assoziationen des Balten zu Akadien:
Die Cajuns in Lousiana sind vertriebene Akadier,
https://de.wikipedia.org/wiki/Cajun_(Bev%C3%B6lkerungsgruppe)
der Film "The Big Easy" mit Dennis Quaid und Ellen Barkin von 1987 sei hier empfohlen.
Auf der wunderschönen Belle-Île-en-Mer (alte Schreibweise: Belle Isle, bretonisch: Enez ar Gerveur), der größten der bretonischen Inseln,
https://de.wikipedia.org/wiki/Belle-%C3%8Ele
http://de.belle-ile.com/
die wegen Ihrer Schönheit einen eigenen Artikel wert ist und die der Balte vor 2 Jahren bereist hat, gibt es ebenfalls bis heute Nachfahren deportierter Akadier. Mit einem "Canada-eh?"-T-Shirt habe ich jedenfalls freundliche Assoziationen in einer kleinen Akadiersiedlung auf der Insel geweckt.
Hier der Hafen von Sauzon, als Appetit-Häppchen auf die Belle-Île:
Und schließen möchte ich mit einer anderen Assoziation, die zwar auf Prince Edward Island spielt, aber irgendwie passt, denn dort leben auch ca 15.000 Akadier, nämlich dem Kinderbuch "Anne of Green Gables" der kanadischen Autorin Lucy Maud Montgomery, dessen Erstausgabe 1908 erschien. Anne ist so etwas wie die englischsprachige Pippi Langstrumpf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_auf_Green_Gables_(Buch)
Die Mini-Fernsehserie von 1985 ist wirklich eine gelungene Adaptation:
Soviel für heute, weiteres folgt natürlich, auch wenn es kaum einer lesen will!
Nächste Wochenende widmet sich der Balte wohl Neufundland, anders, aber ebenso beeindruckend.
Das Verfassen einer solchen Collage ist 100 x besser als TV-Konsum!
Beste Grüße
Cool, danke Balte, ziehe mir bei Gelegenheit rein... Natürlich mit einem zusammengerollten 500 Euro Schein durch die Nase.
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Und dann versuch 3 x hintereinander die vollständigen namen aller ortschaften mit dem namen pubnico (siehe artikel) korrekt auszusprechen, schaffst du das tatsächlich, war die dosis, die du mit Hilfe des 500 Euroscheins dir reingezogen hast, auf jeden Fall zu gering
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