Baby Paradies

Landidylle

Reisen mit Baby kann ganz schön anstrengend sein. Zugfahrten werden schnell langweilig, Bus ist eigentlich überhaupt nicht auszuhalten und Auto fahren scheidet, wenn man alleine mit Kind unterwegs ist auch aus. Wegen dem Airbag-System kann man den Kindersitz nur auf der Rückbank befestigen und dort alleine für mehrere Stunden zu sitzen hält kaum ein Kind aus, es sei denn es schläft.

Zudem muss man das Wetter im Kopf behalten. Bei der prallen Sonne muss es ausreichend Schatten geben, für Regentage ausreichend Beschäftigung u.s.w.
Und dann kommt die entscheidende Frage:
Wohin solls gehen?

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Nach einem wunderschönen Wochenende an der Ostsee kann ich zu meiner eigenen Überraschung nur sagen, dass es einfach perfekt war.
Freunde planten mit ihrem Baby eine Fahrradtour nach Schweden. Doch da sich ihre Kleine überraschend dazu entschied, lieber sesshaft zu werden mussten sie ihre Pläne ändern und sind nach nur fünf Tagen in Dänemark umgedreht zu dem Ferienhaus der Familie in Mecklenburg- Vorpommern. Dort haben sie dann die letzten Wochen verbracht und wir hatten die Gelegenheit, sie nun zu besuchen!

alle Bilder fotografiert mit Samsung Galaxy S7, bearbeitet mit Prisma

Ich kann mir kaum einen entspannteeren Ort vorstellen für einen sorgenfreien Babyurlaub. Macht dein Baby gerne Lärm? Liebt es Chaos zu verursachen? Isst die merkwürdigsten Dinge? Schläft schlecht? Oft schneller weg, als man gucken kann? Tja, also ein typisches Baby eben.
Um all diese Dinge braucht man sich keine Sorgen machen, wenn die Umgebung passt. Im Schatten einer riesigen Eiche konnten die Kleinen auch in der Hitze der letzten Tage unbesorgt im Garten spielen und die Umgebung erkunden.
Kein Verkehr, keine Seen oder tiefen Bäche, keine Höhen um die man sich Sorgen machen musste.
Es gab die schmierigsten, klebrigsten Babypicknicks die man sich vorstellen kann und ab und an landeten auch mal ein paar Grashalme im Mund. Na und?
Wofür gibt es einen Gartenschlauch.

Zehn Kilometer weiter ist die Ostsee, die schon in der Luft liegt und dafür sorgt, dass die Kleinen auch früh genug ins Bett gehen um den Eltern noch ein bisschen Gemütlichkeit am Lagerfeuer zu ermöglichen.

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Klar finde ich es super, mit Kindern durch die Welt zu reisen, und liebe die Bilder von weissen Stränden, Reisfeldern und Dschungel. Sicherlich werden wir auch noch solche Reisen erleben, doch jetzt fände ich es einfach zu anstrengend.
Bis auf ein paar Mücken und Bienen, die nie zum Problem wurden muss ich mich hier nicht mit der Fauna auseinandersetzen. Und während der Strand direkt in der Nähe ist, bevorzuge ich es, wenn ich mich entspannen kann ohne Angst zu haben, dass mein Kind den Strand auf isst.

Ruine des Gutsherrenhauses Parchow

Es ist fast eine Erleichterung, dass es kaum Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung gibt. Die Gegend erinnert mich an Tschechow'sche Kulissen. Das Gutshaus des Ortes ist eine Ruine, die sich zumindestens bis in das Jahr 1211 zurückführen lässt, als das Gebäude noch als Kloster genutzt wurde. Daneben ein anscheinend leerstehendes Kutscherhaus. Die fehlende Infrastruktur des Ostens zeigt sich auch hier in der Umgebung an leerstehenden Häusern und Ruinen. Für mich als " Westdeutsche" ein ungewohntes Bild. Die Häuser in denen wir und einige wenige andere wohnen gehörten zu den Lehnsbauern des Gutshauses. In der ehemaligen DDR war das Gebiet eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft bis die Häuser als Ferienhäuser freigestellt wurden. Die Nähe zur Ostsee und das ländliche Flair machten sie vor allem für Großstädter interessant und noch jetzt sind es hauptsächlich Berliner, die ihren Sommer dort verbringen.

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Das Haus selber ist supergemütlich und urig eingerichtet, mich Fachwerk und viel Holz, alten Möbeln und niedrigen Decken. Ich kann diese Art von Urlaub nur jeder Familie mit Baby oder Kleinkind sehr empfehlen.

Die beiden waren jedenfalls superglücklich dort!

Vielleicht fragt sich der eine oder andere für den dies selbstverständlich ist und der selber seine Kindheit so erlebt hat, warum ich mir die Mühe mache darüber zu schreiben.

Weil es einfach nicht mehr selbstverständlich ist, in der Nähe nach schlnen Reisezielen so suchen. In meinem Umfeld zumindestens gleichen die meisten Urlaube eher logististischen Meisterprüfungen.

Klar kann man mit Baby mit dem Fahrrad nach Schweden, mit dem Auto nach Norwegen oder im Hochsommer an die Costa Brava. Die Reiseberichte fallen zwar eher durchwachsen aus, aber möglich und manchmal schön ist es bestimmt.

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Mein Tipp ist es jedoch, es einfach zu halten. Auch wenn es konservativ langweilig klingen mag, aber manchmal muss es nicht teuer, exotisch und extravagant sein!