Also Enkidu, nachdem er nun sexuell eingeweiht war, macht sich auf um Gilgamesch zu treffen. Er ist nun, durch den Initiationsprozess auf höhere spirituelle Stufen gekommen. Er hat ein größeres Verständnis für die Dinge und hat Weisheit erlangt. Die Unschuld ( sprich: die Harmonie mit der Natur) hat er allerdings verloren.
Die Geschichte geht jedoch weiter.
Enkidu betritt nun die Stadt und lernt Gilgamesch kennen. Es kommt zum Zweikampf, der unentschieden endet. Enkidu verdient sich so dessen Respekt und Gilgamesch fühlt eine tiefe Verbundenheit zu dem gezähmten Wilden. Er schätzt ihn und man kann von freundschaftlicher Liebe sprechen. Und es ist das erste Mal, dass der tyrannische und ruhelose Gilgamesch jemanden wahrhaftig liebt. Dadurch ändert sich auch sein Wesen. Gilgamesch ist wie ausgewechselt. Und der Rest des Epos handelt davon, wie diese zwei als enge Freunde von einem Abenteuer ins nächste stürzen. Doch es kommt wie es kommen muss.
Die Liebesgöttin Ischtar wird auf die beiden aufmerksam und fordert den König Gilgamesch zur "Heiligen Hochzeit" auf.
Nun Gilgamesch lehnt eiskalt ab.
Die "Liebe" der Liebesgöttin wandelt sich in Zorn um und sie entsendet den Himmelsstier ( Himmels-Stier, also ein Stier) um Gilgamesch und Enkidu zu töten. Doch es gelingt den Beiden auch dieses mächtige Wesen zu besiegen und sie töten ihn.
Ischtar wendet sich nun an die Götter und verlangt, dass sie die Tötung des Himmelsstieres rächen. Der Rat der Götter entscheidet, dass Enkidu sterben und Gilgamesch leben soll.
So erliegt Enkidu einer Krankheit und stirbt. Er verwandelt sich zurück in Lehm und wird dann wieder zu demselben Staub aus dem er auch geschaffen wurde.
Mit der Sterblichkeit konfrontiert, beginnt Gilgamesch wie ein Besessener nach der Unsterblichkeit zu suchen.
Euer @bozo