The Garrulous Man - Der Labersack

in deutsch •  7 years ago 

The Garrulous Man

Garrulity is the discoursing of much and ill-considered talk.

The Garrulous Man is one who will sit down beside a person whom he does not know, and first pronounce a panegyric on his own wife; then relate his dream of last night; then go through in detail what he has had for dinner. Then, warming to the work, he will remark that the men of the present day are greatly inferior to the ancients; and how cheap wheat has become in the market; and what a number of foreigners are in town; and that the sea is navigable after the Dionysia; and that, if Zeus would send more rain, the crops would be better; and that he will work his land next year; and how hard it is to live; and that Damippus set up a very large torch at the Mysteries; and ‘How many columns has the Odeum?’ and that yesterday he was unwell; and ‘What is the day of the month?’; and that the Mysteries are in Boëdromion, the Apaturia in Pyanepsion, the rural Dionysia in Poseideon. Nor, if he is tolerated, will he ever desist.

[He who would not have a fever must shake off such persons, and thrust them aside, and make his escape. It is hard to bear with those who cannot discern between the time to trifle and the time to work.]

Well there you go again. Talking just for talkings sake. Some people are extroverted and there are some who have to comment on everything. It used to be this way and it is still this way today. I guess it will never change.
But let's go a little deeper. Why is a person talking so much? Is it because they lack something? Or are they overflowing with joy? Do they crave attention or are they just trying to spread their wisdom?
How can you tell?
Sometimes you feel inspired and sometimes you feel annoyed about the speaker. But can you really tell? Maybe your perception went wrong. However it is, it seems that talking all the time about everything and everybody is one of the strategies humans use to succeed in life. Some do it better and some worse than average. But we all do it to some degree.

Deutsche Version

Der Labersack (adoleschia)

Der Labersack (adoleschēs) hat die Unart, in einem fort, ohne vorher zu überlegen,
daherzureden, und das spielt sich dann etwa so ab: Er setzt sich nah an einen heran, den er nicht kennt, und hält zuerst eine Lobrede auf seine Frau, dann gibt er seinen nächtlichen Traum wieder und zählt schließlich die einzelnen Speisen seines Abendessens auf. Im weiteren Fortgang der Sache stellt er fest, dass die heutigen Menschen viel schlechter seien als die Alten, dass der Weizen gerade preiswert sei auf dem Markt, dass sich zur Zeit viele Fremde in der Stadt aufhielten, dass das Meer seit den Dionysien schiffbar sei, dass, wenn es Zeus mehr regnen ließe, die Früchte auf dem Felde besser gedeihen würden, dass er ab dem nächsten Jahr einen Bauernhof betreiben werde, dass das Leben schwer sei und dass Damippos bei den Mysterien die größte Fackel geweiht habe. Oder er fragt: „Wieviele Säulen hat das Odeion?“ Und teilt mit: „Gestern habe ich gekotzt.“ Und fragt noch einmal: „Welcher Tag ist heute?“ Weiter weiß er auch darüber zu informieren, dass die Mysterien im Boedromion, die Apaturien im Pyanopsion und die ländlichen Dionysien im Posideon
stattfinden.
Und wenn man es erträgt, findet er kein Ende.

Und da sind wir mal wieder. Reden nur um des Redens willen. Einige Menschen sind extrovertiert. Dann gibt es aber auch noch diejenigen, die einfach alles kommentieren. Das war früher so und ist auch heute noch so. Sie kriegen einfach nicht die Klappe zu. Und das wird auch in Zukunft nicht anders sein.
Doch lasst uns ein wenig tiefer ins Innere vorstoßen.
Warum gibt es Menschen, die so viel reden? Liegt es daran, dass ihnen etwas fehlt? Oder schwappen sie über vor lauter Freude und reden deshalb über alles? Sehnen Sie sich nach Aufmerksamkeit oder versuchen Sie nur ihre Weisheit weiterzugeben?
Können wir es feststellen und wenn, wie?
So werden wir manchmal von Worten inspiriert und manchmal nervt uns der Redner einfach.
Doch können wir uns sicher sein, dass wir unser Gegenüber richtig wahrnehmen? Ehrlich gesagt spielt es nicht wirklich eine Rolle ob wir mit unserer Wahrnehmung richtig liegen oder nicht. In Wahrheit sieht es so aus, dass wir Menschen eben durchaus gerne und viel reden. Und einige von uns können es halt besser als andere. Einige benutzen zu viele Wörter und einige zu wenig, doch das ist Ansichtssache. Sie benutzen nur zu viele oder zu wenige Wörter für deinen Geschmack.
Und wir alle reden. Manche mehr und manche weniger und einige wenige, die reden, haben auch tatsächlich etwas zu sagen.

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Euer @bozo

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Auch auf die Gefahr hin, mich gleich in der Schublade der Vielschwätzer wiederzufinden, möchte ich trotzdem ein paar Gedanken beisteuern.
Dies tue ich Anhand eines kleinen Beispiels.
Meine Erfahrung ist die, dass ich zwischen dem Vielschwätzer und seinem Pendant intuitiv entscheide, wer von den Beiden mir auf den Geist geht.

Früher Montagabend. Es klingelt, ich öffne dir Tür. Peter (guter Freund) steht da und beginnt zu reden. Das ganze Potpourrie seiner auf dem Weg zu mir gesammelten Eindrücke, geführter Telefonate und unsortierter Gedanken wird auf mir abgeladen und wir haben noch nicht einmal das Wohnzimmer erreicht. Peter redet weiter und greift gleichzeitig zur neuen Ausgabe des SPIEGEL, der auf dem Tisch liegt, und beginnt zu blättern. Ich öffne 2 Flaschen Bier, hole Gläser aus dem Schrank, während Peter blättert und redet. Doch plötzlich stoppt der Redefluss! Denn Peter trinkt, um Lippen und Zunge anzufeuchten. Und dann sagt Peter: "Das hier muss ich dir unbedingt vorlesen."
Natürlich könnte ich meinen Freund darauf hinweisen, dass das mit dem Lesen bei mir noch ganz gut funktioniert. Es wäre zwecklos. Er wird sowieso lesen. Und ich muss mir eingestehen, dass mich Peters Verhalten nicht nervt. Wäre Peter dagegen Hannes (ein zufälliger Bekannter), er hätte wohl noch nicht einmal den Fuß über meine Türschwelle gesetzt.
Ab und an unterbreche ich meinen Freund mit den Worten: "Kannst du nicht einfach mal 5 Minuten deine Klappe halten?"
Die Antwort kommt sofort: "Kann ich. Und was machen wir dann? Hier sitzen und uns anschweigen?"

Das Beispiel ist zwar nicht sehr psychologisch tiefgründig, aber hoffentlich wenigstens unterhaltsam.

Gruß, Wolfram

Das ist es in der Tat. Hauptsache du genießt die Gesellschaft. Wäre ja noch schlimmer, wenn du jetzt da sitzen würdest und die ganze Zeit daran denkst, wie du ihn jetzt wieder los wirst :D

it's true, sometimes our mood is what pushes us to do things or not

Could you give a real life example from your very own experience?