Ein pazifistischer Traum?!// Wenn wir heute alle Waffen verbieten würden...

in deutsch •  6 years ago 

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Was würde passieren, wenn wir ab sofort alle Waffen verbieten?
Die Forderung eines Verbotes von Waffen ist in gewissen politischen Kreisen allgegenwärtig. Wenn nicht umfassend für alle Menschen, dann doch zumindest für Privatpersonen!

Im heutigen Beitrag möchte ich dieser Frage mit einer gewissen Portion Sarkasmus, Übertreibung und Ironie nachgehen und den ein oder anderen vielleicht zum eigenen Denken anregen. :)

Die Utopie:

Nur wenn man Waffen jetzt sofort verbietet, kann man glücklich tanzend in die Zukunft auf blühenden Wiesen unter leuchtenden Regenbögen blicken. In eine Zukunft, in der sich alle Menschen lieb haben, an den Händen halten und fröhlich lachend durch bunte Blumenmeere hüpfen.

Gewalt und Kriminalität wird es nicht mehr geben, all die gesetzestreuen Kriminellen haben das Waffenverbot akzeptiert und gehen nun ehrlichen Beschäftigungen nach. Sie engagieren sich ehrenamtlich, arbeiten in sozialen Bereichen und helfen den Bedürftigen wo sie nur können!

Ihre Karrieren in der Unterwelt haben sie längst an den Nagel gehängt. Ohne Waffen - ja wie soll ein ehrlicher Verbrecher denn da schon tätig werden? Und sich illegal Aufrüsten, Waffen vom Schwarzmarkt kaufen oder gar selbst herstellen? Das verstößt doch gegen das Gesetz!
Nein, das würde ein rechtschaffender Krimineller niemals tun!

Sicherheitsbehörden sind ab sofort überflüssig. Die Polizei arbeitslos.
Trifft man einen Polizisten auf der Straße, dann ist dieser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur damit beschäftigt, entlaufene Katzen zu suchen oder alte Damen über die Straße zu geleiten.

Kriege und Armut gibt es ebenfalls nicht mehr. Religiöse Extremisten lenken ein und legen ihre Bestrebungen, die Weltherrschaft an sich zu reißen, bei und beten nun friedlich gemeinsam am Fuße des Regenbogens.
Totalitäre Herrscher und Diktatoren erkennen ihre Fehler und reiten von nun an auf rosaroten Einhörnern durchs Land und bieten den Bedürftigen ihre Hilfe an.
Auch sie würden niemals nie auch nur daran denken, gegen geltendes Gesetze zu verstoßen!
Die Menschen teilen ihren Besitz, keiner muss mehr Hunger leiden und Rohstoffe gibt es natürlich auch im Überfluss!
Alle Konflikte können beigelegt werden und nie wieder muss sich jemand streiten!

Gefängnisse werden Geschlossen, die Insassen ab sofort wieder in die Gesellschaft eingegliedert. Sie betätigen sich an allen anfallenden Arbeiten, widmen sich dem Studium der Kunst und sprühen nur so vor Glückseligkeit!

Die realistischere Entwicklung:

Lassen wir diesen Wunschtraum gewisser politischer Richtungen einmal außen vor und betrachten die Realität.

Das Paradoxon "rechtschaffene Kriminelle" gefällt mir hierbei ganz besonders gut!
Seien wir ehrlich - wie viele Kriminelle halten sich für gewöhnlich an geltende Gesetze? Mir sind da nun nicht so sehr viele Fälle bekannt.
Oder kümmert es einen Mörder, dass das Töten von anderen Menschen verboten ist? Interessiert es einen Dieb, dass das Stehlen ebenfalls nicht erlaubt ist?

Würde man den vollkommen realitätsfremden Forderungen nachkommen und Waffen verbieten (Weitreichende Verbote gibt es übrigens auch heute schon!) Dann braucht man nicht zu hoffen, dass die betroffenen Straftäter sich an etwaige Regelungen halten.
Schon heute stammen nahezu alle Waffen, die zu kriminellen Zwecken - Straftaten - verwendet werden, aus illegalen Quellen. Die Personen sind nicht zum entsprechenden Besitz berechtigt und kaufen nicht auf legalem Wege sondern auf dem Schwarzmarkt. Dabei erwerben sie häufig Waffen, die aufgrund der geltenden Gesetze (etwa dem Kriegswaffenkontrollesetzen) ohnehin verboten sind.

Wie man etwas bereits Verbotenes noch mehr verbieten möchte, erschließt sich mir hierbei nicht.

Ein Verbot aller Waffen würde dazu führen, dass sich die Personen die sich nicht an die Gesetze halten in einer übermächtigen Position wiederfinden.
Sie sind die Einzigen, die Waffen besitzen und diese einsetzen können.
Niemand anderes könnte sich ihnen entgegen stellen und anstelle der blühenden Blumenwiesen auf der alle im Kreis tanzen, würden umfangreiche No-Go Areas entstehen, in die sich kein normaler Bürger mehr wagt.

Den Kriminellen würde das Leben enorm erleichtert - sich befinden sich in einem Umfeld in dem sie genau wissen: Das erwählte Opfer kann sich nicht gegen sie zur Wehr setzen!
Ihre Tat - wie auch immer diese aussehen mag - führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg.

Banden würden sich zusammenrotten und ganze Städte kontrollieren. Auf den Straßen gilt das Recht des Stärkeren.
Einige Jahre über würde die Welt in anarchistischem Chaos versinken, bevor sich eine Macht herauskristallisiert und eine Diktatur errichtet, die niemand so schnell stoppen könnte.

Fern sind die Gedanken an Regenbögen und Einhörner, es wird erbitterte Kämpfe um Ressourcen geben, denn der Mensch ist gierig. Das Horten von Reichtümern liegt in seiner Natur.
Wenn er die Macht dazu hat, dann wird er die Herrschaft früher oder später an sich reißen.

Daran, die globale Armut zu bekämpfen, hat er kein Interesse. Im Gegenteil - arme Menschen lassen sich leichter für eigene Zwecke einspannen und versklaven.
Die Geschichte zeigt dies deutlich. Gerechte Teilung - wie in der Steinzeit einmal vorhanden - existiert nur solange es allen gleich schlecht geht. Wittert einer die Chance auf Vorteile, auf eine Besserstellung gegenüber allen anderen, dann wird er diese ergreifen.

Auch der letzte, die Welt verbessern wollende, Pazifist wird dann erkennen, dass nicht die Waffen Aggressivität und Gewalt erschaffen, sondern dies schlichtweg in der menschlichen Natur liegt und es auch durch absurde Verbote nicht geändert werden kann.

Foto(c): ck_photografie

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Man kann (leider) nicht alle Waffen verbieten, denn jeder Stein, jedes Küchenmesser und letztlich jede Faust kann zur Waffe werden und andere verletzen oder gar töten. Ich bin eher für ein Liberalisierung des Waffenrechts: Die echten Bösewichte werden immer irgendwo Waffen illegal herbekommen und die redlichen Bürger sind aufgrund des Waffenverbotes ihnen schutzlos ausgeliefert. Wie sehr man sich auf Polizei und Staat verlassen kann, sehen wir fast täglich in den Medien oder erfahren es im Bekanntenkreis. Ein Bekannter (Jäger) hat vor kurzem einen Einbrecher gefangen, ihm die Jagdflinte vor die Nase gehalten bis die Polizei ihn abgeholt hat. Leider ist es widersinnig, wenn extra den Jagdschein machen muss, um sich effektiv schützen zu können.

Willkommen auf steemit! Hoffentlich hast du viel Spaß mit dieser Plattform. Ich resteeme dich mal, damit du ein bisschen traffic auf deine Seite bekommst.

Grüße aus Leipzig!

Ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert finde ich.

Auf der einen Seite hast du natürlich Recht, dass eine generelles Vebrot für Zivilpersonen die Waffengewalt auf Behörden und Kriminelle zentralisiert. Dennoch wären ja dadurch auch weniger Waffen im Umlauf, die gestohlen/illegal verkauft/ etc. werden könnten.

Auf der andere Seite sieht man ja am Bsp. der USA, dass zu liberale Gesetze eine deutlich höhere Tötungsrate durch Schusswaffen bewirken.

Ich finde aber auch, dass unter strenger Kontrolle Privatpersonen weiterhin Schusswaffen haben sollen dürfen. Ich finde aber auch, dass der Illegale Handel mit solchen, Diebstahl solcher und natürlich Körperverletzung/Tötung wesentlich rigoroser bestraft gehört. In Amerika bist du ja teilweise glaube ich z.b. an einem Mord mitschuldig, wenn du einem Mörder illegal eine Waffe besorgst z.b.

Aber generell ne schwierige Diskussion :P

Erst das Ftessen und dann die Moral - in den USA gibt es einfach zuviel arme Menschen die nichts zu verlieren haben #korporatismus

Das Beispiel USA zeigt (sowohl innerhalb der USA als auch im Vergleich mit anderen Staaten) genau das Gegenteil. Es zeigt sich umgekehrt an Ländern wie Brasilien, El Salvador und anderen im Bereich Waffenbesitz hoch-restriktiven Ländern wie negativ solche Gesetze auf Mord und Todschlag etc. sich auswirken können.

.... dann würden (einige) Frauen anfangen ihre High Heels anzuspitzen ... :)