Teekräutersteckbrief 05: BALSAMSTRAUCH │Anis, Minze, Zitrone - so schmeckt der Morgen auf den Kanarischen Inseln

in deutsch •  7 years ago 

Küchenkräuter sind, im wahrsten Sinne des Wortes, in aller Munde. Teekräuter dagegen fristen, zumindest ist das mein Eindruck, eher ein Schattendasein. Völlig zu Unrecht!!! Deshalb habe ich mir überlegt eine kleine Reihe von Posts mit kurzen Steckbriefen ausgewählter Teekräuter mit euch zu teilen. Damit ich euch damit nicht allzu sehr langweile, hab ich Teekräuter ausgewählt, die nicht ganz so gebräuchlich sind wie Kamille, Pfefferminze und Co. :-)

05: Balsamstrauch (Cedronella triphylla oder Cedronella canariensis)

Beschreibung: Der sommergrüne, mehrjährige Balsamstrauch wird mitunter auch Duftbalsam oder kanarischer Zitronenstrauch genannt. Er erreicht eine Höhe von bis zu 1 m. Seine Blätter ähneln denen der Hanfpflanze und verströmen einen angenehmen, minzigen bis kampferartigen Zitronenduft – einige Sorten zeichnen sich jedoch auch durch ein zitronig-anisartiges Aroma aus. Von Juli bis August machen rosafarbige Blüten den Strauch, der in Spanien und auf den portugiesischen Inseln seit Langem als Teepflanze geschätzt wird, zum Blickfang. Der aus den Blättern zubereitete, wohlschmeckende Tee wird dort vor allem morgens getrunken und ermöglicht dank seiner kreislaufanregenden Wirkung einen kraftvollen Start in den Tag.

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© G. Osswald

Der Balsamstrauch kann auch in unseren Breiten angebaut werden. Am besten geschieht das in einem großen Topf, so kann die nur bedingt winterharte Pflanze die kalte Jahreszeit im Haus verbringen. Dort steht sie entweder zurückgeschnitten, kühl und dunkel oder ungeschnitten in einem hellen, warmen Raum als dekorative Zimmerpflanze. Als Substrat ist Kübelpflanzenerde oder mittelschwere Gartenerde zu empfehlen. Diese ist ständig feucht zu halten – ein Austrocknen verzeiht der Balsamstrauch nicht so leicht. Er bevorzugt zudem einen halbschattigen Standort, gedeiht aber auch in der Sonne gut. Balsamstrauchblätter können während der Saison laufend geerntet werden. Einfach nach Bedarf ein paar frische Blätter und auch Blüten pflücken und daraus einen Tee machen. Blätter zum Trocknen werden am besten im Juni vor der Blüte geerntet. Dazu werden die Triebe auf halber Höhe entfernt und und gebündelt zum Trocknen aufgehängt.

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Anwendung: Ätherische Öle mit anregender, erfrischender und gleichzeitig beruhigender Wirkung sind die Hauptwirkstoffe des Balsamstrauchtees. Er kann sehr gut bei leichten Kreislaufproblemen eingesetzt werden, ist aber auch ein wunderbares Alltagsgetränk und eine Bereicherung für jede Teemischung – seine frische Note ergibt besonders im Zusammenspiel mit Minze, Melisse oder Zitronenverbene eine harmonische Komposition.

Teezubereitung: 1 TL getrocknete Blätter pro Tasse (250 ml) mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und nach Belieben süßen.

Extratipp: Die frischen Blätter des Balsamstrauchs schmecken sehr gut in Salaten. Getrocknete Blätter und Blüten eignen sich hervorragend zum Räuchern oder für Potpourris.

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Wieder ein sehr guter Beitrag über nicht so geläufige Teekräuter!
Ein klares Upvote von meiner Seite!!!:-)

Vielen Dank! :-)