Vor fast zehn Jahren erschütterte die Welt eine Finanzkrise ungeahnten Ausmaßes. Die Gefahr einer Wiederholung ist nicht gebannt. Ganz im Gegenteil. Franz Hörmann, der bekannte Rechnungswesen-Professor der Wirtschaftsuni Wien, berichtet im Gespräch mit „alles roger?“ über die Hintergründe eines riesigen Betrugs.
von Martina Bauer und Klaus Faißner via alles roger? das Querformat für Querdenker
Wissen Sie, auf welcher Grundlage Banken Kredite vergeben? Sie meinen, das hängt eng mit den Spareinlagen zusammen? Weit gefehlt. Banken schöpfen bei Krediten Geld aus dem Nichts. Mit einer Buchungszeile am Konto. Wenn jemand in seiner Wohnung 100-Euro-Scheine kopiert und damit etwas kaufen will, wandert er sofort ins Gefängnis. Banken aber schöpfen (Buch-)Geld aus dem Nichts. Für diesen Vorgang brauchen sie nur einen Computer, dazu verrechnen sie eine gar nicht kleine Gebühr und verlangen dafür noch viel mehr Zinsen. Empirisch nachgewiesen hat die seit x Jahrzehnten übliche Geldschöpfung der Banken aus dem Nichts 2014 der deutsche Finanzprofessor Richard Werner. Danach gaben die Bank of England und die Deutsche Bundesbank zu, dass dem so ist.
Faule Kredite am lukrativsten
Ökonom Franz Hörmann. Foto: Beigestellt
„Mit faulen Krediten können die Banken am schnellsten wachsen“, erklärt Franz Hörmann im Gespräch mit alles roger?. Faule, also schwer einbringliche Kredite mit einem sehr hohen Risiko, sind herzlich willkommen – die sind ökonomisch. Aber nur für die Bank. Auf den Kosten bleiben im schlimmsten Fall ohnehin die kleinen dummen Steuerzahler hocken und nicht die Bank. „Im zweiten Schritt erzeugt die Bank Zinsen“, so Hörmann. Für ein Geld, das es vorher, wie erwähnt, noch nicht gab. „Generell gilt: Je höher das Risiko, desto höher der Zinssatz. Der Banker ist daher umso mehr motiviert, faule Kredite zu vergeben“, so Hörmann. Dies führte zur großen Krise 2008 – und ist bis heute ein heißes Thema.
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