...und die Leidenschaft für italienische (Dreh)Momente
Die 1960er Jahre zählten noch zu der Epoche, in denen Alfa Romeo den Motorsport mitbestimmte. Nach zwei gewonnenen Formel-1-Weltmeisterschaften - 1950 durch Giuseppe „Nino" Farina und 1951 durch Juan Manuel Fangio, orientiert sich Alfa Romeo im Motorsport neu. Tourenwagen-Rennen sind nun ein wichtiges Betätigungsfeld. Das Potenzial war unübersehbar.
Allerdings waren zunächst die Hürden der Homologation (Zulassung zum Motorsport) zu überwinden. Für die bei Tourenwagenrennen zugelassenen Fahrzeuge aus der so genannten Gruppe 2 muss eine Straßenversion existieren. Um den damaligen Gegner BMW auf Augenhöhe begegnen zu können, wurde in den Werkhallen von Autodelta, Alfas Partner für Homologationsfahrzeuge ein spezielles Fahrzeug gebaut, welches dann 1965 in Amsterdam Premiere feierte: Der Alfa Romeo Giulia Sprint GTA. Das „A“ stand für „alleggerita“, was so viel wie „erleichtert“ bedeutet und indizierte die kostspielige Leichtmetallkarosserie der Coupés.
Traditionelles Kennzeichen der meist roten Renner aus Mailand war das vierblättrige Kleeblatt. Dieses Quadrifoglio fehlte an keinem der kaum 700 Kilogramm wiegenden GTA-Coupés. Zusammen mit der außergewöhnlichen Twin-Spark-Doppelzündung für die Vierzylinder die Grundlage für eine eindrucksvolle Kollektion an Meistertiteln. Ganze 61 Tourenwagen-Championate konnten die Giulia GTA in den Jahren 1966 bis 1975 für sich entscheiden. Dies übrigens auch in den USA, wo Sportwagenenthusiasten Alfa Romeo damals noch fast auf Augenhöhe mit Porsche sahen, da der Alfa-Vierzylinder seine Motorsportklassen fast nach Belieben dominierte.
Alfa Romeo Giulia Coupé 1600 Sprint GTA (1965-1969) Foto: FCA Germany AG
Werksfahrer Andrea de Adamich (Italien) wurde 1966 und 1967 Europameister in der Kategorie dieser 1,6-Liter-Klasse, 1969 wird Spartaco Dini (Italien) Champion. Alfa Romeo gewinnt in diesen Jahren auch den Markentitel. So feiern GTA-Piloten wie der Deutsch-Österreicher Jochen Rindt (bei einem TransAm-Rennen in Sebring/USA 1966) sogar Gesamtsiege gegen die hubraumstärkere Konkurrenz. Außerdem feiern GTAs unzählige Siege bei nationalen Meisterschaften und so wird Herbert Schultze 1968 und 1969 Deutscher Rundstreckenmeister. Auch bei Bergrennen - Ignazio Giunti (Italien) wird 1967 Berg-Europameister in der Tourenwagen-Kategorie - und vielen Rallyes geht der Siegerpokal an Fahrer eines Alfa Romeo Giulia Sprint GTA.
Das Fahrzeug wurde zum Traumwagen vieler junger Männer, die es sich - falls überhaupt - meist erst später als Gebrauchtwagen leisten konnten. Tuning und/oder "Kriegsbemalung" unterstützten häufig die Fahrfreude, um den Stolz des Besitzers noch zu erhöhen. So waren auch im Straßenalltag die Alfa GTA´s gefürchtete BMW und Porsche Jäger.
Tatsächlich bewegten sich auch die für das GTA-Coupé verlangten Preise auf dem hohen Porsche-Niveau. In Deutschland kostete der gezähmte Renntourenwagen immerhin schon 21.500 Mark, etwa so viel wie ein Porsche 911 und mehr als etwa ein Mercedes-Benz 230 SL, was sich bis heute kaum geändert hat. Auf dem Oldtimermarkt gehören die serienmäßigen GTA-Versionen des Alfa Romeo Giulia Sprint zu den gesuchten Raritäten, für die deutlich über 100.000 Euro gezahlt werden. Rennautos mit belegter Historie kosten leicht das Dreifache.
So kostet derzeit ein Modell beim englischen Händler Jeremy Cottingham 510.000 £ (englische Pfund), was derzeit fast 575.000 €uro auf den Zähler ruft. Somit wäre eine hier eine Wertsteigerung auf circa 1 Million DM erzielt worden. Noch teurer war der dann ab 1968 angebotene GTA 1300 Junior: Für diesen bis zu 160 PS leistenden Rockstar auf Rennstrecken berechnete Autodelta schon damals rund 100.000 Mark – für weit weniger Geld gab es damals aus Maranello bereits Zwölfzylinder.
Wessen Herz dennoch eher für das Pferd auf den roten Boliden aus Maranello schlägt, der wird auch hier fündig. Der Ferrari F40 ist ein Oldtimer, der bereits die Millionen-Euro-Grenze mehrheitlich überschritten hat. Der Nachfolger des 288 GTO ist der letzte Ferrari, der unter der Regie des legendären Gründers Enzo Ferrari entwickelt wurde. V8-Biturbomotor, 479 PS, 1.100 Kg Leergewicht, keine Servolenkung, kein Bremskraftverstärker, dafür 324 km/h in der Spitze, ein absolutes Muss für Mutige Hardcore Fahrer.
Wer das nötige "Kleingeld" und Glück hatte, ein solches Sportgerät in den Jahren von 1987-1992 zu einem Neupreis von rund 440.000 DM erwerben zu können, kann sich heute glücklich schätzen. Liebhaber des Phänomen Ferrari und eingeschworene Ferraristi belohnen den Besitzerwechsel heute mit mehr als 1 Million €uro. Händler Cottingham bietet daher aktuell für 950.000 £ (GBP), also derzeit ca 1,1 Millionen €uro ein Fahrzeug (Baujahr 1988) dieser Extraklasse an.
In Zeiten schwelender Krisen, die Negativ-Zinsen bieten, Börsenwerte und Anleihen mit einem zu großen Schuss Risiko aufblähen lassen, sind Alternative Investments durchaus hochinteressant. Meine Mandanten legen wichtige Teile ihres Vermögens immer in diesem Segment von zum Beispiel Kunst, Edelsteinen, Spirituosen und eben auch Automobilen an. Selbstredend bedarf es dazu spezieller Kenntnisse oder fachkundigerBeratung. Wichtigster Bestandteil eines solchen Investments sollte jedoch auch persönliches Interesse und Leidenschaft sein, welche schlussendlich zu solchen aufgezeigten Renditen führt.
Gerne stehe ich für nähere Informationen zur Verfügung. Euer consiliarius