Das Abenteuer der Manjaro Linux Installation | Teil 1 Das OS

in deutsch •  7 years ago 

Mit diesem Blog möchte ich euch von meinem Abenteuer meiner Manjaro-Installation berichten, welche ich gestern hinter mich gebracht habe. Aber fangen wir doch vorne an...

1 Warum Manjaro Linux?

Dazu muss man sich erstmal anschauen, was Manjaro überhaupt ist.

Manjaro [manʃɑːro] ist eine auf Arch Linux basierende Linux-Distribution, die in Deutschland, Frankreich und Österreich entwickelt wird. Es ist in erster Linie ein freies Betriebssystem für Personal Computer, welches auf Benutzerfreundlichkeit ausgerichtet ist. Wie seine Basis, Arch Linux, nutzt es ein Rolling-Release-Modell. [1]

Bei manjaro handelt es sich also kurz gesagt um eine Arch-Distribution, welche einen einfachen Einstieg in Arch gewährt. Außerdem sorgt Manjaro durch eigene Paketquellen für eine gewisse Sicherheit, da bei dieser zwischen "unstable", "testing" und "stable" unterschieden wird. Durch einen grafischen Installer fällt auch die Installation im Normalfall recht einfach. Warum ich hier Normallfall sage, sehen wir später

Aber warum sollte ich überhaupt in Arch einsteigen? Arch ist heutzutage wohl als das "nerdigste" Betriebssystem, das man haben kann. Alles muss und kann selbst konfiguriert werden, die Grenzen sind der Himmel (oder streng genommen Adobe-Programme, aber die sind ja auch schon in ner Cloud).

Ein weiterer Vorteil von Arch-basierenden System ist die Leichtigkeit des Systems. Deutlich weniger Pakete sorgen für eine flüssige Erfahrung, selbst auf alten Toastern. Gepaart mit einer leistungssparenden Benutzeroberfläche (wie bei Manjaro XFCE oder allgemein oft i3) kann man sich wegen Geschwindigkeit eigentlich nicht beschweren.

2 Die Hardware

Aber auf welchem Toaster installieren wir das ganze jetzt eigentlich? Es handelt sich um einen ASUS X72D, ein Laptop auf dem Jahre 2010, mit AMD Phenom II N830 (3x2.1GHz) und 4GB Arbeitsspeicher. Ich glaube, dass man das Ding damit offiziell schon als alte Hardware bezeichnen darf. Also perfekt geeignet für Linux Arch.

3 Die Installation - oder doch nicht?

Der Beschluss war also gefasst, ich will das aktuelle Ubuntu auf dem Rechner durch Manjaro ersetzen. Also ISO runtergeladen, auf nen USB-Stick geflasht (Etcher ist schon n echt geiles Tool), und booten lassen. Oder das Boot-Menü finden, zumindest. (Wer legt das Boot-Menü bitte auf ESC, und das BIOS auf F2?) Vom USB-Stick gebootet, Lokalisationseinstellungen durchgeführt, LIVE-OS gebootet, Installer gestartet, durchlaufen lassen, Laptop neu gestartet, uuuund... kein Boot-Device. Toll.

Vielleicht hat die Formatierung, die ich zugegeben manuell festgelegt habe, ja nen Fehler drin. Wiederholen...
Und wieder das selbe. So langsam fühlte ich mich verarscht. Vielleicht liegts ja an der einen Partition, die ich unbedingt behalten will. Also komplette Festplatte platt gemacht, nochmal versucht und...
KEIN SCH***S Boot-Device. Na toll.

Nach ner halben Stunde und drei weiteren Versuchen in der Konfiguration der Partitionen hab ich dann den vermeindlichen Fehler gefunden. Der USB-Stick bootet im UEFI-Modus, die Festplatte aber nicht. Der Laptop unterstützt nämlich ohne UEFI UEFI-Booten. Cool.
Also ohne nochmal gebootet (inzwischen waren die Hälfte der Handgriffe schon automatisiert), nochmal installiert, und... wieder nicht.

So langsam fühlte ich mich inkompetent, und wollte schon fast aufgeben, als ich es nochmal versucht habe, diesmal das Boot-Flag anders vergeben habe, und... endlich. Das OS bootet. Halleluja.
Ich fühle mich schon wie ein kleiner Linux-Messias, der ein Wunder vollbracht hat, und wenn dieses nur eine Installation ist.

Darauf hin ging es los, ein paar Programme installieren. Aber wie das von statten ging, das lest ihr im nächsten Teil.

4 Ré­su­mé

Das eine Linux-Installation so kompliziert werden kann, hätte ich mir wohl niemals erdenken können. Und dennoch bin ich zufrieden mit dem, was ich geschafft habe. Durch meine Inkompetenz, und ein wenig Pech wurde so aus einer halben Stunde Installation ein 3-stündiger Contest.

Abschließend muss man sagen, dass ich dennoch Spaß hatte, und auch Manjaro nicht verfluche, auch wenn der Text das vielleicht vermuten lässt. Ich nutze diesen Blog-Beitrag daher auch nur, um ein bisschen meinen "Frust" herunterschreiben zu können.

Ich hoffe, euch hat mein kleiner Einblick in die Welt von Manjaro gefallen, und wir sehen uns beim nächsten Blog-Beitrag.


Textquellen: [1] Seite „Manjaro Linux“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Februar 2018, 11:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Manjaro_Linux&oldid=174141006 (Abgerufen: 20. Februar 2018, 12:43 UTC)
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Echt super geschrieben 👍

Manjaro ist tatsächlich ziemlich nerdig, bzw braucht sehr viel know how und Durchhaltevermögen, um damit irgendwann richtig arbeiten zu können...

Spätestens nach der Installation des cleanen OS gehts dann los, dass man schnell auf so einige nervenaufreibende Probleme stößt

bzw braucht sehr viel know how und Durchhaltevermögen, um damit irgendwann richtig arbeiten zu können...
Spätestens nach der Installation des cleanen OS gehts dann los, dass man schnell auf so einige nervenaufreibende Probleme stößt

So doof es klingt, genau das ist eigentlich der Grund, warum ich mir das antue'. Ich benutze Ubuntu jetzt schon seit gut 4 Jahren (oh gott, ich hab grad darüber nachgedacht, und festgestellt, dass das für mein Alter schon echt lang ist), und kann schon recht gut mit allem Umgehen, aber mir fehlt einfach jetzt ein Lerneffekt, den ich mit Arch mal wieder haben werde.
Danke für deinen Kommentar!

Das sah bei mir eine Zeit lang genau so aus

5/6 Jahre super zufrieden mit Ubuntu, auf den Sticks meist Kali oder backbox...

Und dann kam ich auf den Trichter, Manjaro zu installieren... Nach 3 Monaten ging es mir nur noch auf den Sack und ich bin wieder zurück zu Ubuntu :D

Zum Glück ist bei mir der Laptop wirklich nur ne Testumgebung, auf meinem Hauptrechner läuft erstmal nur Ubuntu :D Aber ich bin tatsächlich auch gespannt, wann ich es nicht mehr aushalte:D

Ich hab hier auch noch einen alten Laptop rumzuschwirren, auf dem ich mal eine Linuxdistri installieren wollte um das dann als Mediacenter oder sowas zu nutzen. Bei dem Post vergeht mir aber auch wieder die Lust daran, v.a. weil ich seit mindestens 5 Jahren nichts mehr mit Linux gemacht habe.

Quatsch, mein Post ist nur ne kleine Übertreibung.
Pack doch für den Anfang einfach nen Ubuntu drauf, und los gehts! Zum warm werden ist das super, und macht bei weitem weniger Probleme!

War sehr witzig zu Lesen.
Wundert mich aber das du mit Manjaro so viele Probleme hattest.
Grad Manjaro wirbt ja förmlich damit, das Arch Linux für Einsteiger zu sein.
Warum Manjaro und kein Vanilla Arch?

Ich nutze momentan ganz gerne eigentlich Arch Linux. Ist aber wohl wie bei vielen anderen auch dem Nicolai von unicks.eu geschuldet.......

Trotzdem, ich wünsch dir viel spaß mit Manjaro :)
PS: hab mal ein Follow da gelassen.... ^^

Beste Grüße
Gala

Wundert mich aber das du mit Manjaro so viele Probleme hattest.
Grad Manjaro wirbt ja förmlich damit, das Arch Linux für Einsteiger zu sein.

Einsteigerfreundlich ist es auch, wenn man ne leere Festplatte hat und immer auf weiter klickt (so wie es am Schluss dann auch geklappt hat). Von daher ist es schon fast alles mir selbst geschuldet.

Warum Manjaro und kein Vanilla Arch?

Ich komm von Ubuntu Mate, und wollte jetzt nicht direkt ins kalte Wasser getaucht werden, eher so von warm in lauwarm. Vanilla kommt sicher auch noch dran.

Trotzdem, ich wünsch dir viel spaß mit Manjaro :)

Danke dir, ich hoffe, den werd ich haben :)

PS: hab mal ein Follow da gelassen.... ^^

Danke dir, ich werd wohl gleich auch mal auf deinem Profil vorbeischauen :)

Klasse Beitrag ! Die Frage bei mir hat sich ja dann erübrigt.

Danke dir!
Zwar nicht ganz, aber das hab ich ja auch bei dir beantwortet ;)