Bei Bitcoin Cash (BCH) ist es jüngst zu einem schweren Zwischenfall gekommen, dem Supergau im Blockchainbereich, nämlich dem Angriff auf das Herzstück, den Konsensmechanismus. Dieser dient dazu im Netzwerk eine Übereinkunft darüber zu treffen, welcher Zustand der verteilten Datenbank global gültig ist. Der Twitternutzer Guy Swann hat die Situation in einem umfangreichen Tweet beschrieben.
https://twitter.com/TheCryptoconomy/status/1131962447823278080
Die Vorgeschichte
Seit dem Bitcoin Cash Fork im Jahre 2017 wurden immer wieder Coins auf „jeder kann ausgeben“ Adressen gesendet. Wie dies genau zustande kam, ist unklar. Wahrscheinlich handelte es sich um Segwit-Transaktionen aus dem Bitcoinnetz (BTC), die auch im BCH-Netz ausgestrahlt wurden. Da BCH kein Segwit implementiert, landeten die Transaktionen dort auf den undefinierten P2SH-Adressen. Jedenfalls haben die Entwickler von BCH eine Funktion namens CLEANSTACK in das Protokoll implementiert, um zu verhindern, dass jemand diese Coins einfach nehmen kann.
Der Angriff
Am 15. Mai kam es bei Bitcoin Cash zu einem Hardfork, bei dem das Protokoll geändert und diese Coins wieder transferierbar gemacht wurden. Ein unbekannter Miner versuchte sich welche der Coins zu Eigen zu machen. Zu diesem Zeitpunkt kontrollierten zwei Miningpools, nämlich BTC.top und BTC.com zusammen, 54% der Hashleistung. Als sie merkten, dass der Miner an die Coins will, nutzten sie ihre Dominanz aus, um die Transaktionen zu Gunsten ihrer eigenen rückgängig zu machen. Sie hatten selbst Pläne für die Coins, nämlich sie angeblich den berechtigten Eigentümern zurückzugeben. Guy Swann fragt kritisch, wie sie denn die berechtigten Eigentümer ausfindig gemacht haben.
https://twitter.com/BitMEXResearch/status/1128713937665626112
Am Ende wurden zwei bereits geminte Blöcke, die die Transaktionen des unbekannten Miners enthielten, mit jenen der Miningpools ersetzt und die Transaktionshistorie somit überschreiben.
Die Reaktionen der Community
Während einige das Eingreifen als Akt der Gerechtigkeit feierten, gab es viele Kritiker, die das Projekt, das sich die Ansprüche auf Zensurresistenz und Unveränderlichkeit, als Leitparadigma groß auf die Fahne geschrieben hat, als gescheitert beurteilen. Der Kurs zeigte sich relativ unbeeindruckt von dem Vorfall.
Fazit
Bei der Proof of Work Governance liegt die Macht, im Gegensatz zu Proof of Stake, in den Händen der Miner. Wer die Mehrheit der Hashleistung kontrolliert, kann im Grunde darüber entscheiden, welche Transaktionen durchgehen und welche nicht. Nicht nur das, wer mehr als 50% der Hashleistung hat, kann die Blockkette zurückdrehen und Transaktionen rückgängig machen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Satoshi Nakamoto, der Architekt des Konsensmechanismus von Bitcoin, ein System schaffen wollte, das die Macht (Hashleistung) so verteilt, dass folgende Ansprüche nie verletzt werden: Zensurresistenz und Unveränderlichkeit. Bitcoin Cash hat bewiesen, dass in ihrem Netzwerk nur zwei kooperierende Parteien ausreichen, um ihren Willen durchzusetzen. Das Argument, der Zweck heiligt die Mittel, ist im Falle Bitcoin Cashs, dessen Sinn es ist „die Mittel“ technisch unmöglich zu machen, ein Indiz des Scheiterns.
Dass der Preis keine erkennbare Reaktion zeigte, lässt darauf schließen, dass die Mehrheit der Investoren den Sinn hinter Proof of Work entweder nicht versteht, oder, dass ihr die Technologie bzw. die Zukunft des Projektes gänzlich egal ist. Jedenfalls erfolgt durch die Stabilität des Preises keine Bestrafung, was der Motivation zu weiteren Aktionen dieser Art nicht gerade entgegenwirkt.
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Das Vertrauen in BCH sollte nun vollends dahin sein.
Ich Predige das nun schon seit nem halben Jahr
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