Spätestens seit die Stuttgarter Börse ihre BISON-App angekündigt hat, die Fidor Bank Crypto-Trading in Kooperation mit KRAKEN anbietet und die VPE Bank institutionellen Anlegern die Tore für Krypto-Investitionen geöffnet hat ist klar: die deutsche Finanzindustrie hat damit begonnen sich intensiv mit Kryptowährungen zu befassen. Doch im Vergleich zu Deutschlands Nachbarländern Österreich und der Schweiz ist der Zugang zu Bitcoin, Dash, Ethereum & Co für den Endverbraucher in der Bundesrepublik noch immer recht eingeschränkt. Dies mag unter anderem an den strengen regulatorischen Auflagen liegen, die Krypto-Startups wie beispielsweise Bitwala das Leben schwer machen. Die Regulatorik ist aber nicht die einzige Hürde, der sich Kryptowährungen gegenübersehen, denn parallel zur gehemmten Entwicklung in der Startup-Szene wagen sich etablierten Akteure wie Banken und Börsen nur sehr zögerlich in den Markt.
Dabei ist Eile geboten: Die Kryptowährungsbörse Binance hat in Q1 2018 mehr Geld verdient, als die Deutsche Bank. Die Schweizer Bahnbetriebe verkaufen Bitcoins in ihren rund 700 Fahrkartenautomaten und die Kryptoindustrie in anderen europäischen Ländern hat damit begonnen eine Infrastruktur aus Filialen und Krypto-Automaten auf die Beine zu stellen, deren Services eigentlich auch von den Banken angeboten werden könnten.
„Aufwachen!“ lautet der Appell von Jan Heinrich Meyer, Gründer und Geschäftsführer der Dash Embassy D-A-CH beim diesjährigen GENOhackthon, ausgerichtet von ADG, Fiducia & GAD und DZ BANK Gruppe. „Wenn Sie sich heute die Butter vom Brot nehmen lassen, haben Sie morgen vielleicht nicht mal mehr das Brot. Erinnern Sie sich nur einmal an PayPal“, polarisiert Meyer in seiner Präsentation zum Projekt „GENO-KRYPTO-APPLICATIONS“.
Ziel des Projekts ist die Integration von Kryptowährungen in die bestehende Infrastruktur der Genossenschaftsbanken. Laut Meyer könnten beispielsweise die rund 20.000 Geldautomaten der Volks- und Raiffeisenbanken als An- und Verkaufsstelle von Kryptowährungen genutzt werden oder der Handel mit Kryptowährungen in das reguläre Online-Banking integriert werden. Wie so etwas aussehen könnte zeigte das Projekt-Team aus Vertretern der Dash Core Group, Bitcore, Fiducia, BBBank und Dash Embassy D-A-CH anhand einer Live-Demo, bei der echte Dash-Transaktionen durchgeführt wurden.
Neben der bessren Verfügbarkeit von Kryptowährungen würde eine Krypto-Integration in die bestehende Infrastruktur der Banken für den Endverbraucher vor allem eines bedeuten: einen sicheren Zugang und eine sichere Verwahrung von Coins und Token. Laut einer Studie der ING (https://think.ing.com/uploads/reports/ING_International_Survey_Mobile_Banking_2018.pdf) besitzen aktuell 8% der Deutschen Kryptowährungen. 21% gehen davon aus in Zukunft Kryptowährungen zu besitzen, was mit einem Potenzial von 16 Millionen Kunden gleichzusetzen ist. Für die Banken könnte sich also ein attraktives Erlösmodell durch Wallet-Führungsgebühren und Einnahmen aus dem Automaten Geschäft und dem Online-Handel ergeben.
Die GENObanken scheinen sich diese Chance nicht entgehen lassen zu wollen und so wurde das Projekt „GENO-KRYPTO-APPLICATIONS“ von der Jury als 1 von 3 unter insgesamt 36 ausgewählt, um zu Beginn des kommenden Jahres näher untersucht und ggf. fortgeführt zu werden. Wie es nach dem kommenden Workshop weiter geht und ob in Zukunft tatsächlich Kryptowährungen wie Dash an den Automaten der GENObanken verfügbar sein werden, bleibt abzuwarten. Der erste Grundstein ist jedoch gelegt.
Guter Artikel :-) Das Kryptowährungen nicht mehr weggehen werden ist klar. Die Frage ist nur welche werden die Hauptakteure sein/bleiben. Aber derzeit wird ja gut durch den Markt gewischt und wir werden bald sehen wer sich behaupten konnte und weitherhin kann.
Liebe Grüße vom Kryptozwerg
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