Degussa als rechte GoldgrubesteemCreated with Sketch.

in deutsch •  4 years ago 

Während im innerparteilichen Machtkampf in der »Alternative für Deutschland« (AfD) viele auf den faschistischen »Flügel« um Björn Höcke blicken, finden sich eher unbemerkt auch auf der anderen Seite Personen mit antidemokratischen Vorstellungen. Diese wurzeln in ihrer neoliberalen Marktlogik und sind vor allem von Autoritarismus, Elite-Denken und Sozialdarwinismus geprägt. Es sind einige vermögende Personen, die über Geld Einfluss auf die Partei nehmen können. Die Spur führt auch zu einem mutmaßlichen Finanzier der AFD.


Markus Krall am Stand der Zeitung »Junge Freiheit« zusammen mit Dieter Stein. © NearEMPTiness (wikipedia CC BY 4.0)

Im Jahr 2010 erwarb die schwerreiche Bankiersfamilie von Finck um August von Finck Junior die Nutzungsrechte am Markennamen »Degussa« für zwei Millionen Euro. Damit wird ein traditionsreiches Unternehmen simuliert – eine Tradition, in der »Degussa« unter anderem durch die Verwertung des Zahngolds ermordeter Jüdinnen und Juden am Holocaust beteiligt war.
Trotzdem lief das Geschäft offenbar gut. Im Jahr 2016 beschäftigte die neu-alte Degussa etwa 130 Mitarbeiter*innen und erwirtschaftete einen Umsatz von circa 1,9 Milliarden Euro. Der Degussa-Namensinhaber Baron August von Finck Junior, auch als »Mövenpick-Milliardär« bezeichnet, ist seit 1992 Hauptaktionär der schweizerischen Restaurant- und Hotelgruppe »Mövenpick« und lebt seit 1999 in der Schweiz. Sein Vermögen wurde 2013 auf rund 8,2 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Es gibt Hinweise darauf, dass Finck Junior ein heimlicher Förderer der AfD sein könnte. So berichtete die schweizerische Wochenzeitung WOZ bereits im November 2018 davon, dass er über seinen Vertrauten Ernst Knut Stahl auf der Suche nach einem Chefredakteur für den »Deutschlandkurier« gewesen sein soll.
Als Print-Ausgabe wurde das Blatt 2017 gezielt als AfD-Wahlkampfhilfe eingesetzt. Der zugehörige »Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten« schaltete darüber hinaus in sechs Landtagswahlkämpfen 2016 und 2017 Anzeigen in Wochenblättern und veröffentlichte Plakate, die für die Wahl der AfD warben.
Expert*innen schätzen den Gesamtumfang dieser AfD-Wahlwerbung auf zehn Millionen Euro. Woher das Geld kam, ist zwar ungewiss, aber Finck Junior darf als vielversprechender Tipp gelten. Bereits dem ideologischen AfD-Vorläufer »Bund freier Bürger« spendete er 6,8 Millionen DM.

Markus Krall, bürgerlicher Antidemokrat
Im September 2019 wurde Markus Krall neuer Chef-Geschäftsführer der »Degussa«. Die »Junge Freiheit« nannte ihn einen »wertkonservativen Libertären«, aber Krall ist ein anschauliches Beispiel eines autoritären Nationalneoliberalen.

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https://www.zdf.de/politik/frontal-21/degussa-goldhaendler-rechte-gesinnung-und-afd-geschaefte-100.html

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