Sechs Wochen nachdem ein Bus mit vier Querdenkern in MV aufschlug und viel Aufruhr samt Polizeieinsatz verursachte, gab es für einen Akteur jetzt die Quittung.
1893,50 Euro Bußgeld soll der Leipziger Querdenken-Rechtsanwalt Ralf Ludwig für seine vermeintlich illegale Einreise nach MV Anfang November hinblättern.
Seine drei Mitstreiter, Dr. Bodo Schiffmann, Samuel Eckert und Wolfgang Greulich, wird in diesen Tagen wohl das gleiche Schicksal ereilt haben.
So richtig dramatisch findet Ludwig den Bußgeld-Bescheid nicht, er wird selbstverständlich Einspruch einlegen, sagt er dem Nordkurier. Naja, ein Strafzettel aus MV ist vielleicht juristisch ein Klacks für jemanden, der im Sommer die berüchtigte Berliner Querdenken-Demo nach einem Verbot mittels Eilverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg doch noch in Bewegung setzte.
Für den Anwalt, der neben Michael Ballweg an vorderster Front für das Beenden der Corona-Maßnahmen, mehr Mitbestimmung der Bürger und gegen den unablässigen Shitstorm seiner eingefleischten Gegner kämpft, gibt es in MV aktuell noch zwei andere Baustellen. Vor einigen Tagen hat Ludwig Klage gegen das Land wegen der damals erlassenen Ausreiseverfügung beim Verwaltungsgericht Greifswald eingereicht. Und auch die Sache mit seinem Handy ist noch immer nicht ausgestanden.
Das wurde bei der Ausreiseaktion beschlagnahmt und soll jetzt in Neubrandenburg ausgelesen werden. Gleich nach der Beschlagnahme habe er über seinen Anwalt angeboten, die Gerätesperre zu öffnen und das Gerät gemeinsam bei der Staatsanwaltschaft anzuschauen, was nicht unüblich ist.
Reichsbürger-Treffen und NPD-Aussagen
Kritiker halten Ralf Ludwig für einen gefährlichen rechten Spinner.
Ein Querdenken-Treffen in Peter Fitzeks Reichsbürger-Restaurant „Hacienda Mexikana“ im thüringischen Saalfeld, bei dem auch er und Michael Ballweg anwesend waren (Ludwig: „Als ich gesehen habe, wer da vorne sitzt, bin ich ziemlich schnell wieder rausgegangen“), hat dem ohnehin bescheidenen Image der Bewegung und deren Sprechern massiv geschadet. In Baden-Württemberg wird Querdenken inzwischen vom Verfassungsschutz beobachtet – gewiss auch Konsequenz des verhängnisvollen Geheimtermins.