19 Jahre Südostasien - das Dschungelrestaurant läuft ganz gut (Teil 10) 🌴

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Sok Sabai liebe Steemians, auf der Elefanteninsel, "Koh Chang", ist die Hauptsaison angebrochen. Für meine Partnerin und mich das erste Mal, das wir diese miterlebten. In den Restaurantbetrieb hatten wir uns mittlerweile ganz gut eingearbeitet. Das heißt eigentlich mehr meine Partnerin, da ich keine Arbeitsgenehmigung besaß und deshalb nicht öffentlich in meinem Laden tätig werden durfte. Aber auch ich sollte noch genug zu tun bekommen.

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Während vorne im Restaurant alles in Ordnung und bereit für die Touristen war, gab es dahinter, in der Hütte, in der wir wohnten, das eine oder andere Problemchen. Sie stand auf etwa 1,5 m hohen Stelzen, hatte nur einen Raum sowie eine Veranda. Der Boden bestand aus Brettern, die man aus dem Stamm einer Kokosnuss-Palme geschnitten hatte. Die Wände waren aus einem Material, was für mich wie Asbest aussah und das Dach war traditionell mit Strohmatten gedeckt.

An verschiedenen Stellen der Hütte nagten bereits die Termiten. Dies führte dazu, dass eines schönen Tages ein Bodenbrett unter mir nachgab und ich mit einem Bein durchbrach. Regen gab es ja zum Glück zu dieser Jahreszeit keinen mehr, denn auch das Dach hatte die eine oder andere undichte Stelle. Das alles war aber harmlos gegen die Ameisen, die uns mitten in der Nacht im Schlaf überfielen.

Ich wusste natürlich nicht, was los war, als ich plötzlich durch viele kleine Stiche am Köper geweckt wurde. Erst als ich das Licht einschaltete, sah ich das Desaster. Überall auf dem Bett verteilt tummelten sich Tausende von Ameisen. Sofort schafften wir die Matratze und das komplette Bettzeug raus auf die Veranda und sprühten die Hütte mit einem Mittel gegen Ameisen aus. Erst als alle Ameisen entfernt waren und dieses mit Sicherheit gesundheitsschädigende Zeug verflogen war, konnten wir uns noch für ein paar Stunden hinlegen.

Wir haben dann etwas unternommen, dass so etwas nicht mehr vorkam, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was es war. Woran ich mich aber noch sehr gut erinnern kann, sind all die Inseltouristen, die sich bei uns im Restaurant eingefunden haben. Nun wurde auch ich ein wenig mehr gefordert, denn die meisten von ihnen wollten beim Essen auch gerne ein Schwätzchen mit mir halten. Es interessierte die Leute, wie ich auf die Insel gekommen bin und was ich bisher erlebt hatte.

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Strandbars und Restaurants am White-Sand-Beach, Koh Chang

Dabei erfuhr ich, dass etliche der Gäste nicht zum ersten Mal auf der Insel waren und manche von ihnen blieben sogar gleich mehrere Monate dort. Es gab Gäste, die besuchten uns nur ein Mal, es gab welche, die kamen öfters und es gab welche, die kamen täglich zu uns und blieben Stunden. Ich hatte ein paar Hängematten gespannt, es gab Bücher zum Ausleihen und es lief immer gute Musik. Unsere Speisekarte hatten wir um ein paar einfache westliche Gerichte ergänzt, wobei wir immer alles in einem günstigen preislichen Rahmen hielten.

Obendrauf führte ich eine Sitte ein, die es so, in der gastronomischen Welt der Insel noch nicht gab. Wie der Italiener in Deutschland bei mir an der Ecke servierte ich jedem Gast, nach dem Essen, einen Schnaps aufs Haus. Dafür nahm ich den Schwarzgebrannten, den ich schon im vorangegangenen Beitrag erwähnt hatte. Er war billig und ich bekam ich nur wenige Schritte von unserem Restaurant entfernt direkt von der Quelle. Ich hätte niemals gedacht, dass die ältere dauerbetrunkene Schwarzbrennerin, ein Mal eine Geschäftspartnerin von mir wird.

Die Touristen, denen ich dazu auch die wahrheitsgetreue Geschichte der Herkunft des Schnapses erzählte, waren begeistert. Das ging dann so weit, das sich einige Leute leere Flaschen damit von mir füllen ließen und diese dann mit nach Hause in ihre Heimat genommen haben. Ob sie alle damit durch den Zoll gekommen sind, habe ich nie erfahren.

Überraschend schnell hatte sich eine Gruppe von Stammgästen gebildet, die sich aus den unterschiedlichsten Leuten zusammensetzte. Da war der ältere sympathische Holländer, der nach jeder Mahlzeit genüsslich seinen Joint rauchte, der kleine Italiener, der angeblich aus der Fremdenlegion geflohen war. Die Deutsche, die monatelang vergeblich versuchte eine Meditationsgruppe in meinem Restaurant zu bilden, das österreichische Pärchen, das mit viel Geld und großen Plänen auf die Insel kam, der israelische Modedesigner und viele Andere.

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Wenn zu Stoßzeiten alle vier großen Tische besetzt waren, blickte ich immer mit etwas Sorge auf meine Partnerin, die in der Küche manchmal kaum hinterher kam. Da sie sich strikt gegen meinen Vorschlag wehrte eine Küchenhilfe einzustellen, dachte ich mir, dass es wohl in Ordnung wäre, wenn sie alles allein macht. Das, dem nicht so war, sollte ich einige Monate später erfahren.

Zunächst ein Mal kamen uns aber meine Eltern besuchen, dann meine Cousine mit ihrer ganzen Familie und dann auch noch meine Geschäftspartner, mit denen ich ursprünglich nach Thailand gereist war. In der Zeit, als diese Bande bei uns war, ging es natürlich besonders hoch her. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie einer von ihnen eines Nachmittags mit seiner langjährigen thailändischen Freundin zu uns kam.

Sie war bekannt dafür, extrem eifersüchtig zu sein. Im Laufe des Nachmittags tranken beide einen über den Durst, sodass sie wieder Streit anfing, weil er angeblich eine andere Frau zu intensiv angesehen hatte. Ein Wort gab das Andere, was ja noch in Ordnung war, aber als sie dann plötzlich aufsprang, in ihre Handtasche griff und ein langes Messer herausholte, war es Zeit einzuschreiten.

Alles ging blitzschnell, mein Bekannter versuchte, sofort Abstand zu ihr zu gewinnen. Ich stand günstig, sodass ich sie von hinten packen konnte und auch zwei weitere Gäste sprangen auf und hielten ihre Armen fest. Sie ließ das Messer dann von alleine fallen, wollte aber mit den Fäusten weitermachen. Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder und der Betrieb ging ganz normal weiter. Man mag es kaum glauben, aber die beiden waren nach diesem Vorfall noch jahrelang zusammen ... das ist eben Thailand.

Beim nächsten Mal geht es weiter mit meinen Abenteuern auf der thailändischen Insel "Chang". Auch ich sollte noch lernen, dass es nicht nur Vorteile hat, mit einer thailändischen Frau zusammen zu sein.

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Wie alles begann

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  ·  7 years ago (edited)

Schön, dass ich entdeckt wurde ... ich bin einverstanden! :-)

Toller Bericht. Freu mich schon auf den nächsten Teil. Upvoted und resteemed :-)

Wie gehabt, der nächste Bericht kommt bestimmt. Danke dir :-)

That is awesome photography!!
perfect combination, so romantic.
rthanks for sharing.
upvoted.

Thanks @robert32 :)

Spannend erzählt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Upvote & resteem.

Danke auch dir @germansailor ... es ist mir eine Ehre.

habe deinen artikel wieder verschlungen und freue mich auf den nächsten :)

Super ... das ist die pure Motivation zum weiter schreiben :)

dan doch lieber das mäuschen nachts als termiten!
das kann ich mir nur zu gut vorstellen, das die gäste gerne zu dir kamen um auch deinen erzählungen zu horchen!

  ·  7 years ago (edited)

Damals hatte ich zwar noch nicht so viel von mir persönlich zu berichten, aber allein die Dinge, die auf der Insel passierten, konnte schon Mal einen Abend mit interessantem Gesprächsstoff füllen. Durch meine Partnerin erfuhr ich auch das, was ein Tourist so niemals mitbekommen hätte.

Nicht so viel zu erzählen... Also was du bis jetzt schon hier berichtet hast, hätte gut einen Tag mit durchgemachter Nacht ergeben! Am Tisch mit dir, wärst du ja auch nicht einfach der Erzähler, sondern man könnte ausführlich diskutieren uns Destillat dazu hättest du ja.

Toller Bericht! Oh man, das mit den Ameisen...
Irgendwann wirst du noch ein Buch über all die Geschichten von deinen Gästen schreiben ;)

Danke dir vielmals :)

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