„Die Altersstrukturen der Asylsuchenden und der Einwohner Deutschlands unterscheiden sich signifikant. Der Vergleich der relativen Anzahl Verdächtiger macht so also keinen Sinn, weil die Wahrscheinlichkeit, Gewaltverbrechen zu begehen, auch vom Alter abhängt. Diesen Effekt müsste man bereinigen... ansonsten ist das Teilen einer solchen Statistik allerhöchstens populistisch.“
„Diese Grafik ist natürlich wertlos ohne den Hinweis, dass die Zahlen nur schwer vergleichbar sind. Denn junge männliche Personen sind unabhängig von der Herkunft immer überdurchschnittlich an kriminellen Delikten beteiligt, und rechnet man diese Faktoren heraus, gleicht sich die Grafik erheblich an.“
So lautet, hier in zwei von unzähligen Varianten, das immer wiederkehrende Argument. Es soll belegen, Zuwanderer seien doch nicht krimineller als Deutsche, denn es würden unterschiedliche demographische Gruppen verglichen, nämlich einwandernde junge Männer mit dem deutschen Bevölkerungsdurchschnitt. Jedes Mal versuche ich, diesen Einwand mit „es kommen aber auch überwiegend junge Männer“ zu entkräften und denke, alles sei sonnenklar. Seltsamerweise funktioniert das nicht. Also sei die Problematik hier aufgedröselt.
Zunächst setzen wir voraus, Kriminalität hinge nur von Alter und Geschlecht (jung, männlich) ab, nicht jedoch von der Herkunft. Das stimmt zwar nicht, aber darum soll es hier nicht gehen. Im folgenden Bild sehen wir den deutschen Bevölkerungsdurchschnitt; Alte, Junge, Frauen, Männer. Rot markiert die gemäß Voraussetzung kriminellste Gruppe, die jungen Männer.
Weiter vorausgesetzt, die Bevölkerung im Herkunftsland der Zuwanderer wäre vergleichbar gemischt zusammengesetzt. Das stimmt zwar auch nicht, aber darum... ich sagte es bereits. Hier also das Herkunftsland.
Käme von dort ein repräsentativer Querschnitt und wir verglichen nur dessen junge Männer mit dem deutschen Querschnitt, begingen wir in der Tat den eingangs angemahnten Fehler.
Nun sieht der Querschnitt der Zuwanderer aber so aus:
Und der Vergleich so:
Leuchtet „es kommen aber auch überwiegend junge Männer“ jetzt eher ein?
Nun frage ich mich, warum diese Erklärung nötig war; ja, junge Männer sind überall krimineller, aber wenn überwiegend junge Männer kommen, dann eben auch überwiegend kriminellere Menschen. Warum springt das nicht sofort ins Auge? Mir fällt nur eine Deutung dieser Denkblockade ein:
Dem mildgestimmten Moralmenschen ist unsere Gesellschaft eine unzerstörbare Gegebenheit, daher nicht von Interesse. So kann er seinen Blick ausschließlich dem Zuwanderer widmen und sich fragen, was die Einwanderungskritiker an ihm auszusetzen haben, da doch deutsche junge Männer genauso sind (was, siehe oben, falsch ist). Der Einwanderungskritiker wiederum sieht, dass jene Gesellschaft krimineller wird und hält das für ein Problem.
Ich auch.
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