Willkommen zum nächsten Abschnitt unseres Roadtrips durch Norwegen. Wir waren bereits mehrere Tage unterwegs und hatten so einiges erleben dürfen. Das sonnige Wetter welches wir auch zum Baden, Angeln und tollen Wanderungen zum Preikestolen nutzten, war bis jetzt auf unserer Seite.
Unser Roadtrip war aber noch lange nicht vorbei. Vielmehr wollten wir noch das eine oder andere erleben, bis wir die Stadt Bergen erreichten. Also ging es nach der Rückwanderung vom Preikestolen erst einmal zur nächsten freien Übernachtungsstelle. Wie ihr bereits mitbekommen habt, fahren wir keine Campingplätze an, sondern können mit unserem autarken Camper überall stehen, wo es uns gefällt.
Insel Randoy und die Schweinswale in der Bucht
Nach einer kurzen Fahrt fanden wir auf der Insel Randoy einen Stellplatz direkt am steinigen Ufer. Hier war so gut wie kein Mensch, was uns gerade ziemlich willkommen war, nachdem wir eine solche Menschenansammlung auf dem Preikestolen erlebt hatten. Allerdings konnten wir uns zuerst dennoch nicht entscheiden, ob wir hier bleiben sollten oder nicht. Doch als eine Horde Schweinswale direkt in Ufernähe auftauchten, war die Entscheidung gefallen. Wir blieben über Nacht :-).
Um auf die Insel zu gelangen, mussten wir vorab eine Brücke passieren, die nebenbei eine tolle Aussicht auf den Meeresarm freigab. Auf der Brücke herrschte kaum Verkehr, sodass wir uns für einige Minuten dort aufhalten konnten, um zu beobachten, wie die Fischer in einem Fischerboot unter uns einen Fisch nach dem anderem aus dem Wasser zogen.
Auf der Insel Randoy leben übrigens gerade mal fünftausend Menschen. Es führt nur eine Straße um die Insel herum und wenn man Lust hat, dann kann man die Insel in weniger als 30 Minuten mit dem Fahrzeug umrunden.
Mit der Fähre von Hjelmeland nach Nesvik
Die Nacht auf der Insel war wirklich sehr erholsam und gerne wären wir länger hier geblieben, doch am nächsten Morgen wurde das Wetter immer regnerischer, was uns schließlich dazu veranlasste, weiterzufahren und die Insel Randoy zu verlassen. Nur zu gerne hätten wir mehr Zeit hier verbracht, aber die Wetterumstände kann man nunmal leider nicht beeinflussen.
Also machten wir uns wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel war der Fährhafen von Hjelmeland. Eine kleine Fähre sollte uns von dort nach Nesvik bringen, da es anders kein Durchkommen gab. An diesem Fährhafen gab es einen kleinen Shop und einen Imbiss mit norwegischen Gerichten und Snacks und zusätzlich einen Obststand, der frische Erdbeeren anbot.
Die Fähre ließ nicht lange auf sich warten und schon bald waren wir wieder Fährpassagiere. Die meisten Passagiere blieben in ihren Fahrzeugen sitzen, sehen konnte man jedoch in dem geschlossenem Unterdeck nichts, dazu musste man auf das obere Deck gehen. Auf dem oberen Deck konnte man eine tolle Aussicht auf den Fjord genießen. Die Überfahrt war daher toll, weil man einen weiten Blick auf den Jøsenfjord hatte.
Vorbei an kleinen Fischerdörfern, Fjorden und Bootshäfen
Auf der anderen Seite angekommen, setzten wir unsere Reise zum Tal der Wasserfälle fort. Wenn man sich auf der Route 13 befindet, kann man dieser entweder vom Süden aus weiter folgen oder man nimmt nicht weit von Erfjord entfernt die Abzweigung auf die Route 517 und dann auf die 46, um zum Tal der Wasserfälle zu gelangen. Wir nahmen die Abzweigung, weil diese Alternativstrecke erstens entlang der Fjorde verlief und wir zweitens schneller bei einem der größten Wasserfälle, dem Longfossen, ankommen würden.
Das heißt natürlich nicht, dass wir bis dahin durchgerast sind und uns nichts angeschaut haben. Im Gegenteil. Es war eigentlich egal, an welchem Ort man hielt: denn jedes noch so kleine Fischerdörfchen hatte seinen eigenen Charme und ließ unsere Herzen sofort höher schlagen. Wer würde sich auch nicht von einer eigenen Holzhütte, mit eigenem Bootssteg, einem eigenem alten Holzboot, dem Geruch des Salzwassers und der frischen Brise Wind, welche alle paar Minuten durch die Fjorde weht, hingezogen fühlen?
In vielen kleineren Fischerdörfern schien es so, als wäre die Zeit stehen geblieben und Stress war hier anscheinend ein Fremdwort. Jedenfalls fühlte es sich so an, wenn man dort verweilte.
Nebenbei haben wir übrigens unser Traumhaus gefunden. Den Menschen, der dort lebt, hätten wir liebend gerne kennengelernt. Leider war es uns – aufgrund eines nicht vorhandenen Bootes – allerdings nicht möglich, die Insel zu besuchen.
Das Tal der Wasserfälle in Norwegen
Wir haben bereits einige Eindrücke über Norwegen gewonnen und so manchen kleinen und großen Wasserfall gesehen, aber das Tal der Wasserfälle setzte noch einen drauf, denn hier waren tatsächlich alle paar Kilometer Wasserfälle. Wenn man ein Fan von Wasserfällen ist, dann findet man hier genügend davon, wenn man die Route E134 und 13 bis Odda durchfährt.
Der Aufenthalt beim Langfossen Wasserfall
Für uns fing es bereits mit dem Wasserfall beim Langfossen an. Wir waren von den gewaltigen Wassermassen, die den Berg herunter preschen, ziemlich beeindruckt. Dieser Wasserfall gehört zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Er stürzt mehr als 600 Meter in die Tiefe. Auf den Fotos kann man es kaum wiedergeben, man muss schon selbst dahin, um es zu erleben.
Tipp: Für diejenigen, die gerne wandern, empfiehlt es sich, den Wanderweg neben dem Wasserfall hochzulaufen, von wo aus man einen Ausblick auf den Åkrafjord und den Gletscher Folgefonna hat. Ein weiterer Tipp für die Angler unter den Reisenden: „Es ist ein Leichtes, direkt beim Wasserfall einige Makrelen zu angeln“, das hat uns ein Norweger mitgeteilt, der gerade dabei war, eine weitere Makrele aus dem Wasser herauszuziehen.
Der Zwillingswasserfall Låtefossen
Nach einigen Kilometern auf der E134 ließ das nächste Naturschauspiel nicht lange auf sich warten. Diesmal war es ein Zwillingswasserfall, der Låtefossen genannt wird. Die Route verläuft direkt am Wasserfall über eine kleine Steinbrücke. Hier gibt es einen tollen Nebeneffekt für die Fahrzeuge und Touristen: Durch den Wasserfall werden beide gewaschen :-).
Zusätzlich gibt es dort einen Parkplatz und einen Souvinershop, um einige Erinnerungsstücke zu kaufen. Alternativ kann man auch einfach einen kleinen Stein aus dem Fluss mitnehmen. Er ist nicht nur die kostengünstigere, sondern vielleicht sogar die persönlichere Alternative :-).
Neben dem Zwillingswasserfall gibt es nur einige hundert Meter weiter einen weiteren schönen Wasserfall, zu dem man ebenfalls laufen kann.
Imgrunde findet man hier alle paar Kilometer irgendwo einen Wasserfall, einen See oder einen Fluss. Das ganze Gebiet wird nicht umsonst als „Das Tal der Wasserfälle“ bezeichnet, denn das Wasser rauscht aus allen Richtung – so kam es uns jedenfalls vor.
Wir hatte zu dem Tag auf der einen Seite das Pech, dass es geregnet hat, aber auf der anderen Seite das Glück, dass dadurch der Regen die Wasserfälle noch beeindruckender wirken ließ.
Neben den Wasserfällen durften wir allerdings noch etwas anderes bestaunen. So wurde es, je weiter wir in den Norden kamen, immer kälter, sodass der erste Schnee im Sommerurlaub nicht ausblieb ;-).
Wie unser Roadtrip weiter verlief, könnt ihr bald im nächsten Artikel nachlesen.
Wie immer freuen wir uns über eure Kommentare und Erfahrungen zu diesem Thema.
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