Im ersten Teil des Blog-Artikels (hier zum Nachlesen) berichteten wir über unseren Roadtrip von Kristiansand bis zum Leuchtturm Lindesnes. In diesem Teil möchten wir euch über die Fortsetzung unseres Roadtrips über Lyngdal und Farsund bis zum Strand bei Havika und weiter bis zum Jøssingfjord wissen lassen.
Als wir in Havika ankamen, war es bereits Abend geworden und die Sonne nährte sich dem Horizont. In der Umgebung, bei der Tarevika Bucht, gab es einen kleinen Parkplatz direkt am Strand mit Toiletten, wo sich bereits zwei norwegische und ein schwedisches Reisemobil für die Nacht angesiedelt hatten.
Wir reihten uns einfach dazu und entschieden uns, ebenfalls hier zu bleiben. Wir unternahmen noch einen kurzen Spaziergang am Strand, bevor ein Tag voller neuer Eindrücke für uns endete.
Der nächste Tag begann für uns mit unserer eigens entworfenen Dusche, die sich in der Heckklappe unseres Bullis befindet. Wer Roadtrips mag und über mehrere Tage oder Wochen unterwegs ist, der muss einfach eine mobile Dusche dabei haben. Dabei ist es im Grunde egal, ob die Dusche aus einer PET-Flasche besteht, einem Solarbeutel oder ob sie in die Heckklappe eingebaut ist. Hauptsache man bleibt frisch :-).
Allerdings ist so eine Dusche nicht nur für das tägliche Morgenritual komfortabel, sondern auch wenn man im Meer gebadet hat. Denn dann möchte man das Salz vom Körper loswerden. Zweck der Dusche hin oder her – Fakt ist: Beim Duschen unter der Heckklappe kann es manchmal zwar etwas windig und kalt werden, dafür ist das Duscherlebnis immer sehr erfrischend und vor allem lustig.
Und die Heckklappen-Dusche hat einen weiteren positiven Nebeneffekt: Am Ende freut man sich umso mehr auf den heißen Kaffee und das ausgedehnte Frühstück, meist mit Blick auf einen atemberaubenden Strand. Der Ausblick ist nämlich in den meisten Fällen eines der Hauptkriterien, wonach wir einen Schlafplatz aussuchen. Jetzt aber genug davon.
Nach der Dusche und dem Frühstück war es an der Zeit, den Strand etwas zu erkunden. Denn neben einem sehr auslaufenden Sandstrand findet man nur einige Dünen weiter eine versteckte Bucht. Als wir diese entdeckten, glaubten wir für einen Moment zurück in Australien zu sein :-D. Das Wasser war türkis und klar, der Strand ruhig und menschenleer und man konnte den Wind und das Rauschen des Meeres in vollen Zügen wahrnehmen und genießen.
Die Bucht ist durch die Dünen vom Wind geschützt und man kann ungestört am feinem Sandstrand relaxen oder auf den naheliegenden Felsen herumklettern oder auch versuchen zu angeln. Wir verweilten noch etwas an diesem traumhaften Ort, bevor wir unsere Reise – wie so oft schweren Herzens – fortsetzten.
Wunderschöne versteckte Seen in den Felsbergen von Norwegen
Wir verließen die Strandgegend von Farsund und begaben uns ins Gebiet der Bergseen und Fjorden. Ein Fjord ist ein weit ins Landinnere ragender Meeresarm. Am schönsten sind Fjorde, wenn sie von gewaltigen Felsbergen umschlossen sind. Wir kannten solche Fjorde bereits aus Neuseeland von Milford-Sound und waren davon sehr beeindruckt.
Jetzt wollten wir natürlich auch die Fjorde in Norwegen kennenlernen und waren sehr gespannt darauf. Aber zuerst wurden wir wieder einmal von vielen wunderschönen Bergseen überrascht, die einfach zum Baden und Verweilen einluden.
Die Straßen zogen an vielen Bergseen vorbei und kreuzten gleichzeitig einige Fjorde. Bei so vielen Seen und Fjorden auf einmal kann es einem schonmal passieren, dass man nicht genau weiß, ob es sich jetzt um Süßwasser oder Salzwasser handelt. Wir sind an Gebieten vorbeigefahren, in denen auf der rechten Seite riesige Süßwasser- und auf der linken Salzwasser Gewässer waren.
Die meisten Seen werden mit dem Wasser aus den Felsbergen gespeist, weil das Regenwasser nicht einsickern kann, sondern durch Rinnen und Wasserfälle in die Seen fließt.
An den meisten Bergseen gibt es eine Haltemöglichkeit und kleine Buchten, die einem einen guten Zugang zum See ermöglichen. Wir nutzten diese Möglichkeit ziemlich häufig und sprangen auch in den einen oder anderen See vom Felsen rein. Wie immer war das sehr erfrischend und eiskalt!
Angeln auf Makrelen bei Helleren am Jøssingfjord
Der Fisch gehört zu Norwegen einfach dazu und so mancher behauptet, wenn man schon nach Norwegen reist, dann sollte man unbedingt etwas Alkohol mitbringen und diesen gegen guten Fisch eintauschen. Warum? Der offizielle Alkohol ist hier recht teuer und der Fisch günstig. Denn Norwegen ist nicht nur reich an Öl, sondern auch an Fisch. Wer durch das Land schon einmal gereist ist, dem sind bestimmt neben den vielen Fischkuttern auch größere aneinandergereihte runde Netzbecken im Wasser aufgefallen, künstliche Lachsfarmen.
Die Fischerei zieht auch jährlich tausende Angeltouristen nach Norwegen, die sich eine der roten Hütten in der Nähe des Wassers mieten und tagein, tagaus nur angeln im Sinn haben. Das ist kein Wunder, denn kaum hat man seine Angel an der richtigen Wasserstelle ausgeworfen, hat man in aller Regel schon nach kurzer Zeit einen Fisch am Haken. Norwegen ist einfach ein Paradies für Angler.
Natürlich hatten wir auch unser Glück probiert und besorgten uns eine Spinnangel mit Rolle. Die ersten Versuche waren nicht gerade von Erfolg gekrönt, außer Seetang hatten wir nichts rausholen können. Doch dann gab uns ein Norweger einen äußerst hilfreichen Tipp hinsichtlich des zu verwendenden Köders: Wir sollten doch einfach kleine Sardinen, Shrimps oder 10 cm lange Kunstköder probieren. Kaum hatten wir den Ratschlag beherzigt und unsere Angel wieder ausgeworfen, hatten wir auch schon den ersten Biss und eine schöne Makrele am Haken.
Insgesamt fingen wir vier Makrelen und machten uns ein leckeres würziges Fischgericht daraus. Zum Braten haben wir vorsorglich einen unserer kleinen Camping-Gaskocher aus dem Bus geholt, damit nicht der ganze Innenraum nach Fisch riecht. Denn so sehr wir Fisch auch lieben – als Raumduft ziehen wir andere Gerüche vor ;-).
Wenn man übrigens keine Lust auf Angeln hat, ist das kein Problem. Denn dieser Ort hat noch viel mehr zu bieten als frischen Fisch. Nicht weit entfernt gibt es einen Wasserfall und zahlreiche Wanderwege ins steile Gebirge. Zudem gibt es hier auch einen der größten in Europa existierenden Felsüberhänge, unter dem sich immer noch zwei alte Häuser befinden, die man kostenlos besichtigen kann.
Der Platz in Helleren gefiel uns und wir blieben – ebenso wie drei weitere deutschen Reisemobilen – über Nacht. Am nächsten Tag gab es wie immer ein ausgedehntes Frühstück.
Danach verließen wir wieder den Jössingfjord und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Orrestranda. Orrestranda ist ein weit auslaufender Sandstrand, der uns – auch aufgrund der hervorragenden Wetterbedingungen an diesem Tag – zu einem Bad im Meer einladen wollte.
Wie es mit unserem Roadtrip weiter ging, könnt ihr demnächst in Teil 3 unseres Reiseberichtes nachlesen. Bis dahin könnt ihr mir gerne folgen :-):
Wenn jemand den ersten Teil lesen möchte, den findet ihr hier: https://steemit.com/deutsch/@euwo/suednorwegen-roadtrip-von-kristiansand-bis-zum-lindesnes-leuchtturm
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Traumhaft !!
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Ja, das war es ;-)
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