Ein amüsantes Fundstück:
Der „Revoluzzer“ war ein originelles Blättchen. An seiner Wiege hatten sogar zwei sozialreligiöse Pfarrer gestanden und hatten ihm ein paar Fünfliber gestiftet. Zwar gefiel Ragaz der Titel nicht recht. Er hätte lieber gehabt, der „Revoluzzer“ hätte den weniger leichtsinnigen Namen „Der Revolutionär“ bekommen. Das ging nun aber einmal nicht an. Unsere Generation hatte zu viel pathetische Grössen in den Staub versinken gesehen, so dass sie sogar sich selber mit einem gewissen Skeptizismus betrachtete, was Revoluzzer besser ausdrückte als Revolutionär.
Unser Hauptredaktor, obwohl gar nicht sozialreligiöser Observanz, Hans Itschner, hätte zwar gegen die Ragazsche Taufe nichts einzuwenden gehabt, denn seine ganze Tendenz ging schon in dieser Zeit darauf hinaus, die breiten Massen nicht zum blossen skeptischen revoluzzen, sondern wirklich auf Revolution hinzudrängen. Itschner war der erste schreibende Mensch in der Schweiz, der schon 1914 den Feuerbrand von 1918 in sich trug und versuchte ihn auch in den übrigen zu entfachen. Itschner war ein geborener Revolutionär. Lebte überhaupt erst auf, wenn er Revolution ahnte, oder um sich sah. Itschner war ein glänzender Publizist, der aber nie auf Bestellung arbeiten konnte, der ganz dem Zufall, der „Inspiration“ ausgeliefert war, die ihm dann aber oft wunderbare Feuerwerke bescherte. Wäre er nicht in einem so lausig kleinbürgerlichen Land wie der Schweiz geboren worden, so hätte ein proletarischer Harden aus ihm werden können. Er war ein Mensch, dem es in seiner Haut nicht wohl war, ein kompletter physiologischer und soziologischer Revolutionär, und die Zeit, die anbrach, brauchte solche Menschen. Aber neben Itschner, dem grossen Publizisten, der auf Aufreizung der Masse und mit Erfolg ausging, gab es im Revoluzzer noch eine andere Richtung, die aus dem Blatt eine Art Diskussions und Persönlichkeitsentwicklungszeitschrift machen wollte und zu diesen Sündern gehörte ich. Das Blatt ist nach anderthalbjährigem Bestehen daran zu Grunde gegangen, dass meine Tendenz allmühlig zum Siege gelangte. Itschner selber hat dann mit Toni Waibel, Herzog u.a. zusammen die „Forderung“ gegründet, in ihren Dienst seine Feder gestellt und dadurch sehr viel getan für die Entwicklung der kommunistischen Bewegung in der Schweiz. Leider musste er Ende 1917 aus der Schweiz fliehen, wenn er nicht in der interessantesten Zeit der europäischen Bewegung 12 Monate im Gefängnis verbringen wollte. Er hat sich seither in allen möglichen Ländern herumgetrieben und unter verschiedensten Namen sass er in spanischen, französischen, deutschen Gefängnissen, in Barcelona, Paris und Berlin. Er soll sogar an der Revolution in Schanghai teilgenommen haben, sandte mir von dort ganze Bündel von Gedichten. Wo er jetzt weilt, weiss der liebe Gott und der weiss bekanntlich nicht viel. Sollte aber wieder eine revolutionäre Welle über Europa oder gar über unser Negerdorf Zürich kommen, so wird sicher auch Itschner wieder auftauchen".
https://www.arachnia.ch/etomite/Joomla/media/pdf/Broschueren/brupbacher_gesamte_Broschuere.pdf
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von der Formatierung her etwas schwer zu lesen.
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Ja, ich krieg es bisher nicht besser hin. Bei mir sieht es zunächst gut zu lesen aus, dann poste ich es und es sieht scheisse aus.
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