Auf der Suche nach einer höheren Rendite? Unzufrieden mit den Erträgen bei der Bank? Dann schaut euch das hier mal an:
Whisky als Geldanlage
(Disclaimer - Dieser Artikel soll nur einen Einblick in diese neue Bewegung geben. Er soll dem Leser nicht als Leitfaden für eine Investition dienen. Investitionen bergen Risiken!)
Aufgrund der niedrigen Zinssätze und weltweiten Finanzkrisen sind die Menschen immer auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. In den letzten Jahren gab es eine bemerkenswerte Bewegung hin zu Sachanlagen. In dieser Kategorie kauften viele Investoren riesige Mengen an Whisky, da sie auf steigende Preise spekulierten.
Natürlich sind wir keine Experten auf dem Gebiet der Investitionen, wir sind Whisky-Liebhaber, aber wir wissen, dass es eine Menge von Destillerien gibt, die ihre Whiskeys zu normalen Preisen verkaufen und dass diese Whiskys nach einigen Jahren ihren Wert verdoppelt oder verdreifacht haben.
Also, was passiert hier? Schauen wir uns die Entwicklung mal etwas genauer an.
Warum Whisky?
Man fragt sich nun, warum Menschen ihr hart verdientes Geld in Whisky investieren, aber statt ihn zu trinken auf höhere Preise in der Zukunft hoffen. Nun, hierfür gibt es mehrere Gründe:
- Zunächst einmal steigt ganz allgemein der Lebensstandard. Vor allem immer mehr Menschen aus Asien, Lateinamerika und Russland werden reicher und sind bereit, höhere Preise für gute Qualität zu zahlen. Diese Entwicklung ist im Bereich der Nahrungsmittel ebenso zu sehen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen guten Alkohol für $ 50 -100 pro Flasche statt billigen Schnaps kaufen.
- "Verknappung" ist ein weiterer Grund: Die besten Whiskeys auf unserem Planeten kommen aus kleinen Destillerien in Schottland, Irland oder Japan. Diese kleinen Destillerien produzieren hochwertige Whiskeys mit einem guten Geschmack. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Whiskeys stieg in den letzten Jahren, aber das Angebot wuchs gleichzeitig nicht so schnell. So ist es nicht verwunderlich, dass die Preise steigen.
- Whisky erlebt eine Wiedergeburt. Überall auf unserem Planeten schießen Whiskey Bars aus dem Boden. Es ist wieder "in", ein Glas Whisky zu trinken. Um der Nachfrage gerecht zu werden, werden riesige Mengen an gutem Whisky benötigt. Und wie wir in einem der früheren Artikeln von Whiskylover gelernt haben, braucht Whisky mindestens drei Jahre und einen Tag für die Reifung in Holzfässern. Das führt jetzt natürlich dazu, dass vor vielen Jahren zu wenig Whisky eingelagert wurde, sodass man die heutige Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Whisky nicht bedienen kann. Man rechnete vor Jahren noch nicht mit so einem großen Ansturm.
Entwicklung in der Zukunft?
Für unsere ungeduldigen Leser ist es ganz einfach: Jede Flasche, die irgendwo in irgendeiner Whisky Bar auf der Welt geöffnet wird, erhöht den Wert einer versiegelten Flasche aus derselben Brennerei.
Heutzutage sind die meisten Destillerien in den Händen von großen Unternehmen, die ihre Gewinne selbstverständlich auch im Bereich Whisky erhöhen wollen. Aus diesem Grund greifen viele Destillerien zu einem kleinen Trick. Sie lassen den Whiskey für eine kürzere Zeit im Fass, um die Nachfrage zu befriedigen. Das geht dann natürlich auf Kosten der Qualität.
In ein paar Jahren, sagen Experten, werden die Altersangaben auf dem Whisky wohl verschwunden sein. Der Käufer wird dann nicht mehr genau sagen können, wie alt der Tropfen ist.
Warum? Ganz einfach: Die Destillerien mischen ältere und jüngere Whiskys zusammen, um Kosten zu sparen. So schmeckt der Whisky zwar ganz ordentlich, aber die Qualität ist deutlich geringer als bei den "reinen" Whiskys.
Hat man dies vor Augen erscheint es logisch, dass Investoren ihr Glück in diesem Bereich versuchen.
Wichtig ist dabei, dass folgende Faktoren berücksichtigt werden:
- Kleine Destillerien auswählen. Je weniger Flaschen, desto besser. Bestenfalls noch in traditionellem Familienbesitz.
- Alter: zwischen 12 und 21 Jahren (mindestens). Je älter der Whisky, desto seltener sollte er dann auch sein, weil man davon ausgehen kann, dass viele Flaschen schon leer sind.
- Sonderausgaben mit geringer Flaschenzahl werden bevorzugt.
- Gute Jahrgänge.
- Direktabfüllung: es ist immer besser, wenn die Produzenten selbst auch die Abfüllung übernehmen.
Wichtig ist auch, dass es diesen Trend bisher nur im Bereich der Single Malt Whiskys gibt. Blended Whiskys werden wohl niemals eine große Preissteigerung erfahren, weil diese aus verschiedenen Whiskys zusammen gemischt werden. So etwas mag der Experte eher selten.
Ein heißer Tipp scheinen auch die "Verschwundenen Destillerien" zu sein. Diese Brennereien haben ihre Lizenz zum Brennen zurückgegeben und nur noch die bereits produzierten Fässer in ihrem Lager. Das Angebot ist begrenzt und die Nachfrage daher groß. Investoren lieben das!
Wie gehen Investoren vor?
Investoren kaufen grundsätzlich immer mindestens drei oder mehr Flaschen eines speziellen Whiskys.
- Eine zum Trinken. Das darf man natürlich bei allen Investitionen niemals vergessen ;)
- Eine zum Tauschen gegen andere Flaschen oder um die beiden anderen zu finanzieren, indem sie etwas früher verkauft wird.
- Eine für den Tresor als Investition.
Experten sagen, dass die Whiskeys mit dem größten Potenzial aus den Destillerien Ardbeg, Bowmore, Macallan, Lagavulin und Glenmorangie stammen. Die meisten dieser Flaschen beginnen bei 30-50 € und enden bei bis zu 50.000 €.
Es gilt auch: Die Flasche muss nicht sehr teuer sein. Man sollte nur ein Auge auf das Alter werfen und am besten ist es eine Sonderausgabe von einer speziellen Charge oder einem besonderen Fass.
Zudem sollten es keine Massenprodukte sein, da diese wohl nie selten werden. Interessant sind auch Flaschen von Destillerien, die ihr Design verändern. Die alten Modelle können auch Wertsteigerungen erfahren.
Mit diesem Wissen erscheint es nun nicht mehr ganz so abwegig, dass sich Menschen eine tolle Flasche Whisky für die Altersvorsorge ins Regal stellen.
Das Beste: Wenn man den Whisky nicht für einen höheren Preis verkaufen kann, trinkt man ihn halt einfach. :)
Auf der Seite Whiskyauction.com kann man sich mal anschauen, welche Preise für spezielle Flaschen aufgerufen werden: https://whiskyauction.com/
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Haftungsausschluss/ Disclaimer - Dies ist keine Anlageberatung. Es soll nur zeigen, dass es Menschen gibt, die auf der Suche nach höheren Erträgen, ihr Geld in Whisky investieren.
Verantwortungsvoll geniessen! Kenn dein Limit.
Dies ist eine Übersetzung des Artikels "Whisky as an Investment" von @whiskylover
Die Bilder sind von @felixxx
Was es nicht alles gibt^^
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Felixxx-bilder gleich erkannt ;) das hat schon irgendwie Stil. Da steckt eine richtige Handschrift dahinter. Wirklich schöne Kombi zum Artikel ;)
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Und das allerbeste daran ist.... wenn die ganze Finanzblase platzt irgendwann, kann man sich noch einen gönnen bevor das Chaos ausbricht ;-)
Ein Freund von mir sammelt Rum und nutzt das auch teilweise als Geldanlage.
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Ja, das stimmt. Wenn man Whisky eh gern trinkt ist da nichts verloren.
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Hier noch ein schöner Beitrag aus dem ZDF zum Thema Whisky Investment:
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Sehr guter Artikel und schöne Ansätze.
Bei den Blended Whisky sehe ich das ein wenig anders. Ich denke diese können auch von hoher Qualität sein und momentan tut sich da einiges. Siehe Johnny Walker. Da auch diverse Limitierte Auflagen dort erscheinen, im Zuge der Experimentierfreudigkeit können diese aus meiner Sicht auch ganz gute Preissteigerungen erfahren.
Bei den „Verschwundenen Destillen“ denke ich, dass diese ja schon beim Release recht teuer sind und daher fast schon wirklich nur was für Investoren bzw. wohlhabendere Genießer sind. Oder hast du hier andere Erfahrungen gemacht?
Ich habe vor selber einen Artikel bzw. eine Artikelreihe zum Thema Whisky und Invest zu machen. Mir macht hier jedoch der Disclaimer ein wenig Angst. Hast du hier einen Tipp? Ich würde nun auch einen Haftungsausschluss einfügen wäre da was zu beachten? Kannst du mir hier evtl. einen Artikel empfehlen, was ich hier zu beachten habe?
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Bist du noch da? Möchtest du mit dem Artikel im steemwiki erscheinen? Wenn du noch mehr Artikel zum Thema hast, ich will sie dort präsentieren. Das Wiki Ist gerade im Aufbau, aber ich hole mir schon mal Zusagen ein. Außerdem kann ich dich voten, wenn du mir antwortest. Für den tollen Whiskey–Artikel.
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