Akademisch Polemisch: Weihnachtsbeleuchtung

Die gemütliche Jahreszeit kommt, in der beleuchtete Bäume, Sträucher und Fassaden wie aus dem Boden schießen.
Weihnachtsbeleuchtung, ein Symbol der Werte des Christentums. – Wirklich?

Erst den hässlichen SUV des Nachbarn beschmieren, weil er so umweltschädlich ist und dann trockenes Gestrüpp mit Licht behängen, das sowieso nur die Nachbarn sehen. Aber ist ja nicht schlimm, ist ja mit Ökostrom. Womit wenigstens das Gewissen beruhigt ist. Den der „grüne Strom“ ist es nur auf dem Papier durch Zertifikate aus Ländern, bei denen der Strommix sowieso bei fast 100% aus Erneuerbaren kommt und deshalb keiner Zertifikate braucht.
Aber wenigstens ein „E“(Eunuchen)-Auto fahren macht doch alles wieder wett. Klar, wenn der gesamte Strom aus erneuerbaren Quellen kommt. Das würde heutzutage i.d.R. mehr als nur die mit Solarzellen belegte Dachfläche des Einfamilienhauses benötigen, vor allem in den Wintermonaten und wenn das Haus auch noch mit angeschlossen ist.

Wer von seinem Kleinwagen in einen Elektro Model-X steigt „der Umwelt wegen“ beherrscht den Ökopopulismus perfekt. Etwa so wie Fridays for Future Demonstranten, die nach der Demo nach „Malle“ fliegen.

Um zur Leitfrage zurückzukehren, natürlich ist Weihnachtsbeleuchtung ein Symbol der Werte des Christentums, weil wir damit zeigen wie viel besser wir Lichter aufhängen könne als unsere verschissenen Nachbarn. Zudem denken wir dabei an die Küstenbewohner in armen Ländern, die durch den steigenden Meeresspiegel ihr Zuhause verlieren. Und jedes Licht ist ein Küstenbewohner, oder eine Küstenbewohnerfamilie, oder ein Küstenbewohner Dorf??? …

Wer wirklich was tun will, reduziert das, was er kann und verzichtet auf das, was ihm nicht wichtig ist. Elektroauto fahren leistet einen kleinen Beitrag zur CO2-Reduktion, aber auf Fahrten zu verzichten oder durch kluges Verbinden von Erledigungen diese zu reduzieren kann dennoch mehr bringen. (Von der Lithiumgewinnung mal abgesehen)
Wem nutzt die laufende Heizung, wenn niemand da ist. Wer braucht Licht, wenn er nicht im Raum ist. Und wer braucht einen stressige Urlaubsflug, wenn man auch in geringerer Entfernung (z.B. innerhalb Deutschlands) eine schöne, erholsame Zeit verbringen kann?
Und warum liegt hier eigentlich Stroh rum?