„Die Zeit kommt aus der Zukunft, die nicht existiert, in die Gegenwart, die keine Dauer hat, und geht in die Vergangenheit, die aufgehört hat zu bestehen. Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich’s, will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht.“
Augustinus
Früher, als es noch keine Möglichkeit der Aufzeichnung auf Datenträger gab, ja noch nicht einmal auf Papier, war man bei umfangreichen Informationen auf Menschen angewiesen, die die „Wahrer der Geschichte“ genannt wurden. In der Sprache der Zulu, eines Volkes in Südafrika, wird ein Mensch, der diese Aufgabe übernimmt, „Sangoma“ genannt und ihm wird größte Hochachtung entgegengebracht. In unserer Kultur ist es ja schon lange üblich, dass Aufzeichnungen auf Papier möglich sind. Deshalb kann es sein, dass wir uns in diese Situation zunächst einmal hineindenken müssen. Warum wird einem Sangoma eine solche Achtung entgegengebracht? Nun, zunächst ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass der Mensch nur begrenzt in der Lage ist, die Vergangenheit zu bewahren. Da ist zum einen die Funktion des menschlichen Gedächtnisses. Wir alle wissen, wie leicht es ist, Dinge einfach zu vergessen. Das, was wir vergessen, hat auch nicht immer mit dem Stellenwert eines Ereignisses zu tun. Natürlich vergessen wir wohl unwichtige Dinge leichter, als Dinge, die für uns wichtig sind. Dennoch ist auch das Vergessen eine Art Schutzmechanismus. Und so „vergessen“ wir manchmal auch einschneidende Ereignisse, ganz einfach, weil es zu schmerzhaft wäre, sie zu erinnern.
Erinnern ist eine Funktion des Lernens. In unserer Erinnerungsdatenbank hinterlegen wir gemachte Erfahrungen. Das daraus entstandene Wissen nutzen wir, um in zukünftigen Ereignissen einen zeitlichen Vorsprung zu haben. Dinge, die wir aktuell erleben, müssen ausgewertet werden. Wir müssen sie analysieren und teilweise eine bestimmte Vorgehensweise in einer Situation sogar ausprobieren. Dies ist zum einen ein langsamer Vorgang und zum anderen auch ein risikobehafteter. Daten aus unserem Gedächtnis abrufen zu können sorgt dafür, dass wir manchmal die Situation bereits erkennen, während sie noch im Entstehen begriffen ist und frühzeitig eine Umgehensweise mit ihr entwickeln können, die eine hohe Erfolgsaussicht beinhaltet, unbeschadet zu bleiben. Man nennt dies auch Überlebensmechanismus. Das Überleben eines Menschen ist umso mehr wahrscheinlich, umso aufmerksamer er einmal gemachte Erfahrungen abspeichert, sortiert und sie schnell als Reaktion in anderen Situationen zur Verfügung hat.
Aus der psychologischen Perspektive müsste man nun noch hinzufügen, dass Reaktionen zwar die schnellsten, aber nicht immer die effektivsten Verhaltensweisen sind, weil sich Situationen eben manchmal ähneln können, aber eben nicht identisch sein müssen. Von daher gibt es auch Situationen in denen reaktive Verhaltensweisen zwar schnell zur Verfügung stehen und letztlich den Menschen schützen sollen, nur das manchmal eben gar keine tatsächliche Gefahr vorliegt, weil der Kern der Situation ein ganz anderer ist. Als Beispiel kann man sich die Erfahrung vergegenwärtigen, die damit einhergeht, seinen Finger in eine Kerzenflamme zu halten. Sicher leuchtet jeden ein, dass eine einmalige Erfahrung genügt und man nicht zum wiederholen Male seinen Finger in die Kerzenflamme halten muss, um zu wissen, dass eine Flamme heiß ist. Die Fähigkeit der Generalisierung ermöglicht es dem Menschen, diese Erfahrung auf alle anderen “Flammen” zu übertragen. Alles was einer Flamme auch nur ähnlich sieht oder ähnliche Charakteristika hat, wird fortan als „Flamme“ angesehen und der Mensch wird entsprechend vorsichtig damit umgehen. Ein anderes Beispiel wäre die erste Beziehung zum anderen Geschlecht. Die Freundin oder der Freund hat blonde Haare. Wir alle wissen, dass eine erste Beziehung, eine erste große Liebe, eine sehr prägende Erfahrung sein kann. Wenn diese Beziehung nun ein schmerzhaftes Ende findet (was ja häufig der Fall ist) kann es sein, dass Menschen Erfahrungen aus dieser Situation generalisieren. Jede Frau oder jeder Mann mit blonden Haaren erinnert an diese in der Vergangenheit liegende Erfahrung und steuert unsere Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Natürlich wissen wir, dass alleine die Haarfarbe nichts über den Charakter eines Menschen aussagt, aber auf der Ebene, auf der diese Art von Erfahrungen abgespeichert werden, dienen sie in erster Linie unserem Überleben und haben zunächst einmal gar nichts mit Qualität zu tun. Mit Überleben wäre in diesem Fall der Schutz vor einer weiteren negativen Erfahrung innerhalb einer Beziehung gemeint. Die Qualität würde die Chance beinhalten, einen Menschen kennen zu lernen, der zwar auch blonde Haare hat, aber dennoch ein ganz anderer Mensch ist. Vielleicht hätte so eine Erfahrung sogar das Potential alte negative Erfahrungen auszugleichen. Dennoch ist für den Menschen das Überleben zunächst wichtiger als die Qualität. Was ja unmittelbar einleuchtet, wenn man sich vorstellt, wie schwierig es ist, beim Nicht-Überleben noch neue Erfahrungen machen zu können.
Dies soll uns genügen, um zum einen jetzt zu wissen, dass die Fähigkeit des Generalisierens eine wichtige Überlebensfunktion ist und zugleich auch ein Hindernis sein kann, neue Erfahrungen zu machen. Selbst dann, wenn eine mögliche neue Erfahrung für die Entwicklung des Menschen eigentlich positiv wäre, ist es nicht gesagt, dass der Mensch sich für diese Erfahrung öffnet. Es ist sogar eher wahrscheinlich, dass er sich für sein Überleben entscheidet. Die Effektivität im Sinne der Frage, ob eine Handlung der Situation tatsächlich angepasst ist, hat also nicht mit der abgespeicherten Erfahrung des Menschen zu tun, sondern ist immer situationsbedingt. Jede Situation in der trotz Erinnerungsmaterial nicht reagiert wird, sondern direkt situationsbedingt gehandelt wird, ist stressbehaftet, da der Mensch nicht weiß, ob sich nicht doch eine einmal gemachte schmerzhafte Erfahrung wiederholen wird. Das Überleben des Menschen steht immer an erster Stelle.
In der Frage, wie wir Menschen in der Zeit eingebunden sind, spielen aber nicht nur individuelle Erfahrungen eine Rolle, sondern auch die Erfahrungen andere Menschen. Wir alle sind, trotzdem wir Individuen sind, auch alle Teil einer Gruppe. In der Psychologie wird der Begriff „Kollektiv“ anders verstanden, als in gewissen anderen Kreisen. Es hat also nicht den negativen Charakter das Individuum hierarchisch hinter das Kollektiv zu stellen, wie es im Sozialismus zum Beispiel der Fall ist, sondern steht als ergänzender Faktor zur Reifung des Menschen zur Verfügung. In diesem Sinne ist es sogar absolut notwendig zur Reifung eines Individuums, das Wissen des Kollektivs mit einzubeziehen. Wir alle tun gut daran, die Erfahrungen weiterer Individuen unserer Gruppe, mit in unseren Erfahrungsschatz aufzunehmen. In der Jungianischen Psychologie geht der Begriff des Kollektivs noch über andere gegenwärtige Individuen hinaus und bezieht die Erfahrungen unserer Ahnen mit ein. Obwohl diese Art von Erfahrung nach C.G. Jung auch noch auf anderen Ebenen zur Verfügung steht, spielt in dieser Betrachtung nur das tatsächlich überlieferte Wissen unserer Mitmenschen und unserer Ahnen eine Rolle. Die Geschichten, die uns unsere Eltern und Großeltern erzählen nehmen wir in unseren Erfahrungsschatz mit auf. Es ist sogar so, dass teilweise Erfahrungen anderer Menschen, die uns sehr nahestehen, als unsere eigenen Erfahrungen abgespeichert werden. Auf der reaktiven Ebene gibt es nicht mehr die Frage, wer die Erfahrung gemacht hat, sondern nur, dass es eben diese Erfahrung in unserer Erinnerungsdatenbank gibt und wir uns in Hinblick auf eine größere Chance zu überleben, darauf beziehen können.
Jetzt haben wir einen Eindruck, wie wichtig es ist, Erfahrungen zu bewahren. Wenn Erfahrungen über das Leben eines Menschen hinaus das Überleben einer größeren Gruppe betreffen, ist es absolut notwendig eine Datenbank zu pflegen, die nicht mit dem Tode eines Menschen endet. Darüber hinaus ist es wichtig, dass es keine Betonung mehr auf die individuellen Erlebnisse desjenigen gibt, der dieses Wissen aufzeichnet und verwaltet, sondern eine Sortierung im Sinne höchster Effektivität für das Kollektiv vorgenommen wird. Das Überleben des Kollektivs hat einen noch größeren Stellenwert, als das Überleben eines Individuums. Dieses „Urwissen“ rührt daher, als dass wir alle noch „wissen“, dass wir ohne eine Gruppe nicht überlebensfähig sind. Der „Wahrer der Geschichte“, der Sangoma, wie ich ihn weiter oben genannt habe, hat also eine äußerst wichtige Funktion in Hinblick auf das Überleben eines Volkes. Nicht nur kommt ihm die Aufgabe der Aufzeichnung des Wissens aller zu, sondern auch der Sortierung im Sinne der Effektivität. Er trägt die Verantwortung für das Überleben seines Volkes. Er ist nicht nur der Wahrer der Geschichte, sondern der Wächter des Wissens, welches dem Volk bis dato das Überleben ermöglicht hat. Und das ist der Grund, weswegen diesen Menschen mit einer solch außerordentlichen Hochachtung begegnet wird. Ähnlich wie die Krieger, tragen diese Menschen eine außerordentliche Verantwortung in Hinblick auf das Überleben ihres Volkes. Im gewissen Sinne – und dies wird uns im Weiteren beschäftigen – sind sie sogar noch wichtiger als die Krieger, denn die „Wahrer der Geschichte“ können Kriege sogar manchmal verhindern.
In unserer Zeit wären vermutlich die Historiker am ehesten mit den Sangoma zu vergleichen. Auch in unserer Zeit ist es wichtig, sich der Erfahrungen der Gruppe und der Erfahrungen der Ahnen bewusst zu sein. Was aber, wenn dieses Wissen verfälscht wird? Was geschieht mit einem Volk, welches von seiner eigenen Geschichte abgeschnitten ist? Es ist dazu verurteilt, gewisse Erfahrungen wieder und immer wieder zu machen. Dies ist nicht nur ein schmerzhafter Prozess, wie ich weiter oben erklärt habe, sondern auch einer, der direkt das Überleben der Gruppe betrifft. Warum – so fragen wir uns jetzt vielleicht – sollte so etwas geschehen? Wer oder was hätte ein Interesse daran, ein ganzes Volk von seinen Erfahrungen abzuschneiden?
Um sich der Beantwortung dieser Frage anzunähern, ist es sinnvoll, sich zunächst die Auswirkungen eines solchen Geschehens zu vergegenwärtigen. Ein Volk, welches von seinem Erfahrungsschatz abgeschnitten ist, ähnlich wie ein Individuum, welches sich an nichts erinnert, ist verurteilt, dieselben Fehler immer wieder zu begehen. Wenn es keine Möglichkeit gibt, auf einmal gemachte Erfahrungen zuzugreifen, bleibt alleine der jeweilige Moment. Eine höchst brisante Situation aus dem Blickwinkel des Überlebens. Aus psychologischer Sicht steht der Mensch unter hohem Stress und ist jetzt äußerst anfällig für Einflüsterungen aller Art. Wenn jemand anderes dem Menschen an dieser Stelle Schutz vor dem Unbekannten versprechen würde, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er auf dieses Angebot eingehen wird, selbst dann, wenn es ihn einen hohen Preis kostet. Dies ist auch die Antwort auf die Frage, warum sich Menschen eher für die Sicherheit entscheiden und ihre Freiheit dafür opfern. Die Freiheit ist in diesem Kontext weniger wichtig, als das Überleben. Eine philosophische Betrachtungsweise mag uns zu einem anderen Ergebnis führen, aber auf psychologischer Ebene hat das Überleben einen höheren Stellenwert als die Freiheit. Es besteht immer die Möglichkeit seine Freiheit wiederzuerlangen, aber die Möglichkeiten eines Menschen enden in dem Moment, in dem sein Leben ein Ende findet.
Menschen, die ihre Skrupel abgelegt haben, dieses Wissen um die psychologische Funktion zu ihrem eigenen Vorteil anzuwenden, haben ihre Taktiken im Laufe der Zeit sehr verfeinert. Das grundlegende Wissen, dass Angst ein hervorragender Katalysator für die Manipulation der Menschen ist, steht sozusagen an unterster Stelle. Es ist die Basis. Und darauf aufbauend steht die subtile Steuerung der Verhaltensweisen der Menschen bis in die kleinsten Details ihres Lebens hinein. Die meisten Menschen sind viel zu unbewusst, als dass sie diese Steuerung überhaupt bemerken würden. Garniert noch mit der aufoktroyierten Annahme, dass sie als Menschen nicht beeinflussbar wären, sind sie besonders leichte Opfer.
Ein Faktor, weswegen sie sich aus dieser Falle nicht befreien können ist der, dass sie von ihrer Vergangenheit abgeschnitten sind. Sie sind Gefangene der Zeit und dazu verurteilt, gewisse Situationen immer und immer wieder zu durchlaufen, ohne jemals die damit einhergehende Erfahrung abspeichern zu können oder sie an andere Menschen ihrer Gruppe oder ihrer Nachkommen weiterzugeben. Historiker in dieser Zeit sind sich ihrer Verantwortung meist nicht bewusst und geben so bereitwillig verfälschtes Wissen weiter. Nicht nur die Tilgung, also das Auslöschen von Erfahrungswerten in der Vergangenheit, sondern auch das Verzerren der Vergangenheit ist eine Verfälschung. Dinge anders darzustellen, als sie tatsächlich waren, ist neben dem verschwinden lassen gewisser Ereignisse, die gängige Methode, um Menschen Gefangene der Zeit sein zu lassen. Historiker sind meist beim Staat angestellt und werden direkt von ihm alimentiert. Es wird schnell festgelegt, welches „Wissen“ gewünscht ist und welches nicht. Sollte die betreffende Person weiter in Bereichen der Vergangenheit herumstochern, in dem sich verbotenes Wissen befindet, so wird es ihr entweder von vorgesetzten Personen schnell klar gemacht, oder sie verliert ihren Job. Außerdem ist diese Person selbst ja schon Opfer einer verfälschten oder getilgten Vergangenheit und somit gar nicht mehr in der Lage, die Tragweite ihres Verhaltens tatsächlich zu überblicken. Sollte jemand an dieser Stelle tatsächlich bewusst genug sein, altes Wissen aufzuarbeiten und den Menschen zur Verfügung stellen zu wollen, befindet sie sich in höchster Gefahr. Entweder sie wird sehr schnell diskreditiert und als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt, oder sie wird gänzlich vernichtet.
Für ein Individuum ist es also wichtig, sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein. Für ein Volk oder gar das Kollektiv der Menschen ist es ebenso wichtig, ja im gewissen Sinne sogar noch wichtiger, weil das Überleben des Einzelnen direkt von seiner Gruppe abhängt. Die Geschichte eines Volkes ist sein Garant des Überlebens. Es ist ein wahrlicher Schatz, der wohlbehütet sein will. Er muss sicher vor jedweder Verfälschung allen Menschen offenstehen, damit die Gemeinschaft der Menschen in ihrer Entwicklung schnell voranschreiten kann. Herrscher haben ein absolutes Interesse daran, dass Menschen sich nicht weiterentwickeln. Wann immer also Aufzeichnungen als unantastbar gelten und das Hinterfragen dieser Aufzeichnungen sogar als strafbare Handlung definiert ist, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Absicht dahinter. In der Entwicklung des Menschen ist inhärent, dass sie keinen Herrscher brauchen. Wann immer Menschen diesen Entwicklungsschritt tun, ist die Position eines Herrschers ohne jede Funktion. Herrscher sind nicht nur überflüssig, sondern werden als das erkannt, was sie sind: als absolut böse Elemente, die die Entwicklung des Menschen willentlich und bewusst verhindern, um einen eigenen Vorteil daraus zu gewinnen. Kreaturen, die sich dieses Vergehen schuldig machen, Menschen die Freiheit zu nehmen, sie manipulieren, um sie in ihrer Entwicklung zu behindern und um sich parasitär an ihnen zu ernähren, verdienen den Namen Mensch nicht. Für diese Tat gibt es keine Entschuldigung. Sie gehören ausgestoßen. Diese Tat ist so abgrundtief böse, dass sie die höchste Strafe überhaupt verdient.
Die letzte Frage, die noch bleibt, ist, ob es möglich ist, dass Wissen der Menschen über alle Zeit zu kontrollieren. Was wir bisher sagen können ist, dass alle Behinderung der Entwicklung der Menschen nicht ausgereicht hat, um alle Menschen auf alle Zeit zu Gefangenen der Zeit zu machen. Die Natur selbst scheint ein Interesse daran zu haben, dass Entwicklung voranschreitet. In der Tat ist es so, dass auf der Ebene der Systemtheorie es als gesichert angesehen wird, dass vermeintliche Behinderungen von sich entwickelnden Systemen, als Teil eines größeren sich entwickelnden Gesamtsystems gesehen werden. Entwicklung ist etwas, was einem System auf jeder Ebene innewohnt. Wenn wir das auf unsere Situation übertragen, was wir tatsächlich können, weil wir besonders hochentwickelte Systeme bestehend aus sehr vielen ineinandergreifenden Untersystemen sind, können wir die These aufstellen, dass wir uns trotz aller Versuche der Einflussnahme der Herrscher weiter entwickeln werden. Es scheint einfach nicht möglich zu sein, uns auf unserem Entwicklungspfad aufzuhalten. Diese These lässt allerdings keinen Schluss darüber zu, wie lange die Zeit der Unterdrückung noch andauern wird. Was wir hingegen mit aller Bestimmtheit sagen können ist, dass es lohnenswert ist, sich unserer Geschichte bewusst zu werden. Sich der Geschichten unserer Ahnen zu widmen und zu erkennen, wer wir eingebunden in die Zeit als kollektives Wesen sind, sich zu erinnern, wer wir sind, bedeutet auch zu erkennen, dass wir mehr sind als ein Mensch. Wir sind auch Teil einer Gemeinschaft, Teil eines Volkes und wir tragen nicht nur die Verantwortung für unsere eigene Entwicklung, sondern auch für die unserer Kinder und aller Menschen, die nach uns kommen. Für die Natur spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob ein Individuum überlebt. Wichtig ist aus diesem Blickwinkel nur, dass wir als Gemeinschaft, als Volk, als Kollektiv weiter unseren Entwicklungsweg in Richtung Freiheit gehen.
Die Zeit der Herrscher wird also enden. Ich persönlich glaube, dass sie bereits zu Ende ist. Wir leben in einer Zeit, in der wir das letzte Aufbäumen der Herrscher erleben. Das Erwachen der Menschen wird mit großen Opfern verbunden sein. Die Gewalt der Herrscher wird erfahrungsgemäß stärker, je mehr sich die Menschen ihrer wahren Natur bewusst werden. Doch auch dies wird als Erfahrung schließlich in das Kollektiv einfließen und dafür sorgen, dass wir niemals mehr einen Herrscher zulassen und jedes Element der Unterdrückung mit aller Konsequenz bekämpfen. Wir sind freie Menschen, in Freiheit geboren. Wir sind Reisende in der Zeit und keine Gefangenen der Zeit, wenn wir uns unserer Geschichte bewusst werden, wenn wir uns erinnern, wer wir sind.
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