Akzeptieren und Begegnen

in deutsch •  2 years ago 

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„Ja, akzeptieren ist ein guter Anfang. Das Problem ist nur, dass das persönliche Ich – das, was wir hier die Persönlichkeit nennen – das nicht kann. Es wird immer gepredigt: Akzeptieren ist gut und hilfreich. Ein Ich, das sich getrennt erlebt, kann nicht akzeptieren.

Akzeptanz in der Trennung ist nicht möglich. Ich gebrauche das Wort ‚akzeptieren‘ in dieser Arbeit hier nie. Stattdessen sagen wir ‚begegnen‘. Dem Dunklen in mir begegnen. Dem, wovor ich Angst habe, begegnen.

Akzeptieren wäre schon wieder ein Beschwichtigen, bevor du dem wirklich begegnet bist. Es ist wichtig, bereit und offen zu sein, allem, was sich in unserem Erleben zeigt, ohne Ausnahme zu begegnen. Um das Akzeptieren müssen wir uns überhaupt nicht kümmern.

Wenn wir dem begegnen, wenn die innere Hölle in uns Raum bekommt, dann sickern das Licht und die Liebe in die inneren Höllen hinein und Verwandlung und Transformation geschehen. Dann brauchen wir mit den Geschichten nicht umgehen, sondern sie werden zu Teilen von uns selbst. Sie werden zu Aspekten unserer selbst – voller Präsenz, Kraft, Lebendigkeit und Liebe.

So holen wir die abgespaltenen Seelenanteile wieder zurück zu uns selbst. Und DAS macht uns vollständig, ganz, wach und stark! Das ist die Reise, die wir hier miteinander antreten und miteinander gehen. Natürlich ist das nur etwas für mutige Menschen – denn es braucht Mut, sich zu begegnen.“

Gerd Bodhi Ziegler, Ostsee 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / selenee51)

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