„Das ist ein sehr weit verbreitetes Erleben. Für Menschen, die in ihrem Verstand, in ihrer Persönlichkeit und in Trennung sind, ist die Lebenskraft generell immer ein wenig zu viel. Speziell die ursprünglich ausgedrückte Lebensenergie eines Kindes.
Deshalb setzt diese Art von Erziehung unter anderem alles daran, diese Größe und diese Weite einzugrenzen. Weil für ein Kind die Eltern und die Autoritäten die Götter sind, glaubt es schließlich selber daran und nimmt es auf.
Daraus resultiert eine ständige Selbstreduzierung. Aus dem Wunsch, dazu zu gehören – nicht aus der Liebe zu fallen. Die Liebe, die im Grunde genommen nur eine fade Ersatzliebe für das Wirkliche ist. In dem Augenblick, wo diese Prägung erkannt wird, ist das natürlich zunächst einmal schmerzhaft und erschütternd.
Aber genau darin liegt die Befreiung! Solange diese Muster in uns nicht erkannt sind, wirken sie weiter – unterschwellig aus dem Untergrund heraus. In dem Augenblick, wo sie erkannt sind, sind sie durchschaut und verlieren allmählich ihre Macht. Von daher: Glückwunsch!“
Gerd Bodhi Ziegler, 7 Tage am Kraftort Sass da Grüm 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / Greyerbaby)