„Dieses schlechte Gewissen ist eine Facette von einer grundlegenden Schuld. Das Bewusstsein der Trennung bringt Angst und Schuld im Gepäck mit sich. Jeder Mensch im Bewusstsein der Trennung, jeder Mensch, der glaubt eine Persönlichkeit zu sein, getrennt vom großen Ganzen, erlebt Angst und Schuld in unterschiedlichem Ausmaß.
Das Ganze endet dann, wenn wir erkennen, wer und was wir in Wirklichkeit sind. Falls wir uns beispielsweise immer bei den Gedanken ertappen: ‚Die Leute denken dies und das! Die Leute urteilen!‘, so erleben wir uns in diesem Augenblick getrennt von den Leuten. Und das ist eine gute Gelegenheit, um sich zu erinnern: ‚Bist du wirklich getrennt von den Leuten?‘
Wenn du dich von den Leuten getrennt erlebst, so wirst du auch getrennt von dir selbst sein. Da kannst du hinschauen: ‚Wo erlebe ich mich getrennt von mir selbst? Wo bin ich noch nicht eins und einig mit mir? Wo ist etwas in mir noch nicht in der Liebe?‘
Und ich weiß, das ist ein lebenslanges Lernen und Erkennen. Nach und nach kommt alles in die Liebe, denn die Illusion der Trennung – so hartnäckig sie auch sein mag – kann nicht ewig dauern. Und wenn du diese Trennung zu dir selbst auflöst, dann ist das, was du dir selbst schenkst, z.B. eine Flugreise oder irgendetwas, dass dir guttut, nicht mehr persönlich vom Ganzen abgetrennt. Indem du es dir – aus Liebe zu dir selbst – schenkst, so schenkst du es auch dem Leben.
Du schenkst dich dem Leben und wirst zu einem Geschenk für das Leben. Dann geht es nicht mehr um die erste, zweite und dritte Reihe. Du schenkst dich dem Leben voll und ganz und das Leben schenkt sich dir voll und ganz.“
Gerd Bodhi Ziegler, Online-Seminar Februar 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Foto: Pixabay / Darkmoon Art)