„Ja, das ist die Quintessenz der inneren Hochzeit, der inneren Vereinigung der Gegenpole. Und dann braucht es im Tanz des äußeren Lebens von dir manchmal mehr den männlichen und manchmal mehr den weiblichen Pol.
Mal tritt das Eine in den Vordergrund, weil es stimmig ist, weil es vom Leben gebraucht wird. Mal das Andere und auch das darf sein. Es muss nicht immer vollkommen in Balance sein. Ein Tanz entsteht dadurch, dass das Gleichgewicht abgegeben wird, damit ein Schritt entstehen kann.
So entsteht Bewegung. So entsteht der Tanz des Lebens. Du darfst dann auch deine männliche Kraft, deinen Drang, deine Ungeduld feiern. Du darfst dir erlauben, männlich wild zu sein. Und im nächsten Augenblick findest du dich vielleicht schon wieder in einem tiefen Loslassen wieder.
Du spürst immer mehr: Wenn ein Pol zu viel erlebt wird, dann leidet der andere Pol. Er meldet sich – zum Beispiel hat man sich vielleicht nicht so gepflegt, wie es der Körper gerne gewollt hätte. Das gehört zum Mensch-Sein.
Wir versuchen nicht, irgendeinen Perfektionismus zu entwickeln oder irgendein Ideal zu erreichen, sondern wir tanzen mit den Polaritäten. Sowohl das Eine als auch das Andere kann von Moment zu Moment seine Schönheit haben.“
Gerd Bodhi Ziegler, 7 Tage am Kraftort 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / Jill Wellington)