„Jeder von uns kann sich, von innen heraus, zeigen lassen: Was im Leben berührt mich am tiefsten? Was ist in der Lage, in mir den Raum des Göttlichen aufzuschließen? Was ist mein ganz einzigartiger Zugang zum Erleben des Eins-Seins, des All-Eins-Seins?
Darauf dürft ihr dann im Alltag auch achten. In welchen Situationen, in welchen Momenten, in welchen Begebenheiten fühlst du dich dem Eins-Sein am nächsten? Dem Eins-Sein mit dir selbst und dem Eins-Sein mit dem Leben.
Und dieser Spur darf jeder folgen, denn sie führt in die höchste Erfüllung, in die höchste Wirklichkeit. Eins-Sein ist die höchste Wirklichkeit. Dem zu folgen, braucht Mut. Denn je mehr wir uns öffnen, desto berührbarer und verletzlicher werden wir. Das ist sozusagen der Preis dafür.
Je mehr wir uns öffnen, desto mehr haben auch die Schatten – das noch nicht Gelebte, das nicht Geliebte und das nicht Gewollte – in uns Raum, sich zu zeigen. Denn jeder Aspekt von uns will nur in das Eins-Sein, in die Liebe. Das ist der Inbegriff einer tantrischen Lebensweise. Tantra hat nicht notwendigerweise etwas mit Sexualität zu tun. Das ganze Leben hat diesen liebeserotischen Aspekt.“
Gerd Bodhi Ziegler, Ostsee 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / Joshua Woroniecki)