„Da möchte ich etwas klären, weil es da leicht auch Missverständnisse geben kann. Das Nichts-Tun betrifft den Umgang mit uns selbst… unsere Innen-Wahrnehmung. Wir nehmen etwas wahr, es ist da, es bekommt Raum. Und wir tun nichts damit – in dem Sinne, dass wir es verändern wollen, dass wir es anders haben wollen, dass wir es verbessern wollen. Wir kämpfen nicht damit! Wir manipulieren nicht damit! Wenn es Raum bekommt, übernimmt der Fluss des Lebens.
Was die äußere Welt angeht, gilt im Grunde genommen dasselbe Prinzip. Aber das, was du möglicherweise als Wollen wahrnimmst… da dürfen wir neue Worte finden! Das sind Impulse, die sich in deinem Inneren einstellen. Das sind Herzenswünsche. Das sind Impulse, die aus deinem SEIN, aus der Seele kommen, weil Erfahrungen für dich in deinem Mensch-Sein wichtig sind.
Dann bedeutet ‚Nichts damit zu tun!‘ erst einmal, diese Impulse wahrzunehmen. Nichts Tun heißt: uns nicht bremsen. Wenn wir jetzt diese Impulse bewerten würden – ‚Du sollst aber nicht lebendig sein! Du sollst dich dieser Erfahrung nicht öffnen! Du sollst dich nicht entscheiden!‘ – das wäre ein Tun.
Du beschreibst das ganz schön. Du hast eine Vorliebe. Du lädst das ein. Du öffnest dich dafür. Und wenn es anders kommt, dann verneigst du dich innerlich und bist auch damit einverstanden. Das ist genau das Nicht-Tun!
Natürlich bewegst du dich in deinem Leben, wir bewegen uns in unserem Leben und es gibt tägliche Aufgaben, die warten. Dann dürfen wir freudig in Aktion treten, weil es sich stimmig und richtig anfühlt. Das ist kein Tun im Sinne von Kämpfen oder etwas anders haben zu wollen.“
Gerd Bodhi Ziegler, Online-Seminar Februar 2023
Aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / Maryam62)