Lieber Samuel,
es hat jetzt mehr als 2 Wochen gedauert, daß ich mich auf Dein Mail hin zurückmelde.
Ich war gerade dabei, meine Renn-Filme nochmal komplett durchzuschauen, und bin gerade mitten im letzten.
Hier die Liste:
- Le Mans (http://amzn.to/2DEx7oN)
- Rush - Alles für den Sieg (http://amzn.to/2n7mJMh)
- Grand Prix (http://amzn.to/2DH3enQ)
- One - Leben am Limit (http://amzn.to/2DG4HuA)
- Senna (http://amzn.to/2DwgvMZ)
Hinzuzählen möchte ich noch
- The World's Fastest Indian (http://amzn.to/2GcScp0, einer meiner Lieblingsfilme mit Anthony Hopkins, einem meiner Lieblingsschauspieler).
Der Vollständigkeit halber sind noch erwähnenswert (und auch in meiner Sammlung):
- Tage des Donners (http://amzn.to/2Gdn0Wr)
- Die Reihe "Fast & Furious" (http://amzn.to/2BoNpgE)
- Cars 1+2 (http://amzn.to/2DudRqN)
Mir gefällt "Le Mans" zunehmend gut, deshalb habe ich mir nochmal die Bluray-Version gekauft. "Le Mans" ist für mich einzigartig, nicht als reiner Rennfilm, sondern von der ganz eigenartigen Atmosphäre her, die er erzeugt und die erheblich auf der Ausstrahlung von Steve McQueen beruht. Die Ruhe inmitten der Hektik ist geradezu hypnotisch. Hinzu kommt eine Geschichte mit einer Frau, die ebenfalls so gut wie ohne Reden abläuft und dadurch wie ein sehr realer Traum wirkt.
Visuell und schauspielerisch bei weitem am besten ist "Rush". Mir gefällt auch der alte Schinken "Grand Prix". Den habe ich, als er herauskam, damals im Kino gesehen (Breitwand, damals sehr ungewöhnlich), und ich kann mich noch erinnern, wie aufgeregt ich damals war. Die Aufnahmen waren zu jener Zeit eine Revolution. Die Aufnahmen zu "Rush" (im Zusatzmaterial alles genau beschrieben) sind dagegen mit modernster Technik, also viel leichteren und besseren Kameras ausgeführt. "Grand Prix" wird bei allen Kritiken wegen der "Kitschhandlung" kritisiert. Ich empfinde das mittlerweile ganz anders. Man muß natürlich nachvollziehen können, daß auch die Gefühle, die dargestellt werden, echt sein können und eben nicht nur Klischee.
"One - Leben am Limit" ist sehr informativ und gibt auch die Rennatmosphäre gut wieder. Kein Spielfilm, aber eine gute Doku.
"The World's Fastest Indian" ist ein Kleinod mit hübschen, lustigen und menschlich anrührenden Szenen. Sir Anthony Hopkins ist voll in seinem Element und hat die Rolle sehr genossen. Da fließen Einsichten über eine gute Lebenseinstellung, über Freiheit und Selbstverwirklichung mit dem Kult um Motorenleistung und Technik nahtlos zusammen. Ich kann nur jedem, der den Film noch nicht kennt, sehr empfehlen, ihn sich zu besorgen.
Bei den Filmen, in denen der Nürburgring vorkommt ("Rush" - v.a. die Brandszene mit Lauda!, "One - Leben am Limit", leider nicht "Grand Prix", da mußten die dort gedrehten Aufnahmen wegen eines Vertrags mit McQueen bzgl. "Le Mans" wieder abgegeben werden) fühle ich mich sofort in mein eigenes dort erlebtes Abenteuer zurückversetzt. Man durfte damals nämlich die Nordschleife (ich glaube für ein Eintrittsgeld von 10 DM oder so, also nicht teuer) mit dem Privatwagen befahren. Ich hatte damals einen VW-Käfer, von dem ich mir einbildete, daß er leicht getunt wäre: Sportlenkrad, das ich vor dem TÜV immer auswechselte und nach dem TÜV wieder draufschraubte), Sport-Stoßdämpfer (KONI, extra in Holland gekauft und dann eigenhändig mit viel Mühe selbst ausgewechselt), Zwischenlegscheiben, die die Räder etwas breiter wirken ließen etc.
Quelle: pixabay/Zenbunny
Die erste Runde fuhr ich noch "zivil"; dann packte mich der Übermut, und ich fuhr soviel Vollgas, wie es nur ging. Im "Karussell" (hier ein schönes Bild) und am "Schwalbenschwanz" drückt es einem das Kinn auf die Brust, so stark sind die Fliehkräfte. Es handelt sich nicht um eine normale Straße, sondern man hat eher ein Gefühl wie auf der Achterbahn bei einer Kirmes.
Bei der zweiten Runde war der Adrenalinspiegel schon auf Höchststand. Ich verlor in einem Kurvenwechsel die Kontrolle über den Wagen (der ja nun auch nicht gerade ein Sportwagentyp ist), schleuderte wie wild hin und her, um am Ende mit abgestorbenem Motor verkehrt herum auf der Strecke zu stehen. Mir wird heute noch schlecht bei dem Gedanken an den Leichtsinn, der mich damals überkommen hatte. Es hätte auch viel mehr passieren können, wie ja etliche bei Youtube zu findende Videos über Wochenendfahrer auf dem Ring zur Schadenfreude der Zuschauer bezeugen. Ziemlich kleinlaut tuckerte ich danach die lange Gerade zum Ziel zurück, von Vollgas wie zuvor war hier nichts mehr zu verzeichnen.
Insgesamt war diese Fahrt über den Nürburgring jedenfalls eine unvergeßliche Erfahrung.
Mir fällt gerade ein, daß ich das ja einfach bei Steemit einstellen kann. Vielleicht interessiert es weitere Rennsport- und Rennsport-Film-Fans.
Liebe Grüße
Gerd-Lothar
Danke für den Post und die Links. Man kann das immer noch machen, kostet glaube ich mittlerweile 20 Euro, lohnt sich aber auf jeden Fall und sollte auch jeder mal gemacht haben. Bin dort auch langgedonnert bzw. eher langgeschlichen, denn leider war ich deutlich untermotorisiert. Hatte trotzdem eine Heidenangst ... Dazu kommen noch die Porsche-Fahrer, die alle Sicherungen rausschrauben aus ihren Kutschen und einen mit unglaublicher Geschwindigkeit überholen ... Hätte den ganzen Tag weiterfahren können, aber meine Nerven haben versagt.
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Hübscher Kommentar!
Es geht ja wohl auch nicht nur um die Motorisierung, sondern es ist auch krass, was in letzter Zeit auf der Fahrwerksseite vorwärts gegangen ist und man an Reifen aufziehen kann, die sogar für normale Strassen zugelassen ist. Semislicks, die bei Trockenheit gehen wie die Sau, bei Nässe aber vielleicht noch 70-80 km/h geradeaus zulassen.
Es ist sicher auch nicht einfach, wenn du endlich einmal an deinem Limit fahren möchtest, aber trotzdem noch dauernd den Rückspiegel im Blick haben musst, um dich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Bleibt noch die Frage, ob die Porsche-Piloten, es soll auch andere geben, die Sicherungen vor allem aus ihren Wagen rausschrauben oder vielleicht besonders auch aus ihren Köpfen...
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Ja, langweilen tut sich da auf dieser Strecke keiner.
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Du hast deine Favoritin im Rennwagen genannt und bleibst dabei deiner Nationalität treu. Das tue ich auch, denn bei mir ist es die Schweizerin Simona de Silvestro. Sie ist in meinem Alter und längere Zeit in den USA gefahren, vor allem in der Top-Formel-Serie IndyCar. Anders als in den Nachwuchsklassen konnte sie dort nie einen Sieg erzielen, doch einige Top-5 Positionen und ein Podium waren für sie drin. Gegenwärtig fährt sie in Australien in der Tourenwagen-Serie V8 Supercars, auch das ist die Top-Klasse dort.
Mindestens im Web präsentiert sie sich als Mensch voller Elan und Ehrgeiz, der auch den Spass nicht zu kurz kommen lässt. Bei den IndyCars musste sie nach einem heftigen Unfall auf eines der ältesten Chassis zurückgreifen, es war wohl schon eine handvoll Jahre alt, als sie es bekam. Sie nannte es Pork Chop, dem Auto wurde ein Eigenleben angedichtet, es bekam seinen eigenen Twitter-Account und dann gab's witzige Stories.
Einmal habe ich sie auch zufällig getroffen, sie war gut zu sprechen, gut gelaunt, freundlich, angenehm. Es war an der Abschlussfeier des Studiums meines Bruders, sie hatte einen Verwandten, der gleichzeitig dort abschloss. Ich war wegen typischer Aktivitäten an Abschlussfeiern leider bereits etwas reduziert in meinem Bewusstsein...
Vor kurzem hat sie endlich einmal ihren Vater im Rennauto spazierenfahren können, er hat es sichtlich genossen:
https://twitter.com/simdesilvestro/status/948943384458260486
https://twitter.com/simdesilvestro
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Simona De Silvestro tweeted @ 04 Jan 2018 - 15:45 UTC
Disclaimer: I am just a bot trying to be helpful.
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Danke für den Artikel mit den vielen Empfehlungen! Es ist eine Premiere, hier einen direkt adressierten Artikel zu bekommen.
Auch die Schilderung des persönlichen Erlebnis auf der Nordschleife mit dem leicht modifizierten Käfer fand ich packend. Auch wie sich der Übermut ziemlich rasch in ziemlich unkontrollierten Ergebnissen äussern kann.
Ich bin selber noch nicht in Natura über den Ring gefahren, aber habe ihn in den Gran Turismo Videospielen wohl mehr als 150 Mal umrundet. Kein echter Vergleich zur Realität, Spass macht es trotzdem. Ich wüsste nicht, wie lange es geht, bis ich halbwegs anständige Runden zustandebrächte, auf diese Weise üben konnte man zu Käfers Zeiten noch nicht. Aber auch da muss man aufpassen, weil man im Wohnzimmer natürlich nicht wirklich miterlebt, wie das Auto arbeitet, wenn es bremst/beschleunigt, die ganzen Unebenheiten bewältigt usw.
Soweit mir bekannt, sagen die meisten Rennfahrer, dass sie nie bei Touristenfahrten auf den Ring gehen, weil es ihnen zu gefährlich ist. Ansonsten werden auf der Nordschleife nach wie vor viele Rennen ausgetragen, gerade die Langstreckenmeisterschaft erfreut sich vor allem seit Beginn des GT3 Reglements bei Fans und Profis grösster Beliebtheit. Für die Breitensportler, die es im nicht selten gegen 150 Fahrzeuge umfassenden Feld auch noch gibt, wird der Platz dann eher eng. Viele Profis fahren schon richtig gut, sind aber auch dafür bekannt, gnadenlos schnell zu fahren, was auch zu Konflikten und Unfällen führt.
Zwei sehenswerte Onboard-Videos habe ich noch rausgekramt. Das erste zeigt den sehr erfahrenen Deutschen Michael Krumm bei Nacht, Nebel und teilweise nasser Fahrbahn, das zweite kann man wohl nicht ganz anschauen, weil es von der Kamera am Helm des Amerikaners Leh Keen stammt und bei Nacht und Nässe aufgenommen wurde. Einerseits toll, andererseits kann einem angesichts der andauernden Bewegungen fast schlecht werden beim Zusehen.
Michael Krumm onboard NISSAN GT-R GT3 NISMO Night Qualifying Nurburgring N24 2013 Nordschleife. RDMManagement YouTube Kanal, 30. Mai 2013
Leh Keen's Rain Dance - 24 Hours Nürburgring - /DRIVER'S EYE. Porsche 911 GT3 R. /Drive YouTube Kanal, 22. Mai 2013
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