Handelskrieg mit dem HandelsblattsteemCreated with Sketch.

in deutsch •  5 years ago  (edited)

Der Beginn

Letztes Jahr stieß ich auf ein interessantes Angebot vom Handelsblatt. Ich sollte Zugriff auf die digitalen Inhalte für 1 € Pro Monat für 6 Monate erhalten. Da ich wirtschaftlich interessiert bin und das Handelsblatt durchaus gute Artikel schreibt, habe ich das Angebot angenommen. Ein Schnäppchen.

Über die Monate habe ich das Angebot auch genutzt und war zufrieden. Das Angebot hat sich rentiert.

Trotzdem war ich als armer Student nicht bereit danach den vollen Preis für das Abo zu zahlen, der aktuell bei 17,99 € pro Monat liegt (wohlgemerkt ist das der Studententarif. Der Normalpreis beträgt 34,99 € pro Monat). Also habe ich rechtzeitig gekündigt und gut ist.

Das erste Angebot

Dann bekam ich die ersten Anrufe. Man wolle mich als Kunden behalten.Und ich bekäme ein Sonderangebot. Für knapp 12 oder 15 € pro Monat sollte ich die Zeitung weitere 12 Monate beziehen dürfen. (nur digital wohlgemerkt). WoW. Such cheap, so newspaper, very impressive.
Ich lehnte also ab, weil es mir zu teuer war.

Das zweite Angebot

Vor zwei Wochen wurde dann meine Familie kontaktiert. Denn zu meinem Pech hatte ich deren Telefonnummer bei meiner Registrierung angegeben. So wurde mein Vater, der ca 14 Stunden am Tag Zeitung ließt, dazu überredet, mich zu überreden das Abo fortzuführen. Für nur 9,99 € pro Monat. Dieses Angebot zog ich durchaus in Betracht. Schließlich hört man auf seinen Vater. Der Vertreter würde am nächsten Tag wieder anrufen. Nach reiflicher Analyse meines Nutzungsverhaltens unter Berücksichtigung der ziemlich bescheidenen Handelsblatt-App die sich jedes verdammte mal aufhängt, wenn man sie öffnet, hatte ich mich dann jedoch endgültig dazu entschieden das Angebot abzulehnen. Der Handelsblatt-Vertreter passte jedoch den idealen Zeitpunkt ab und rief gerade in einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt an, in dem mir keine andere Wahl bliebt als das Angebot anzunehmen. Ich wurde überredet.

Was mir schon komisch vorkam, war, dass der Vertreter mir riet nur 6 Monate für 9,99€ zu buchen statt 12 Monate. Auf meine Frage, ob ich die 54€ (gesamtpreis) auf einmal abgebucht bekäme oder jeden Monat einzeln hieß es nur das könnte ich machen wie ich wolle, aber geregelt wurde nichts. Hauptsache ein Abschluss.

Ich hatte jetzt also ein Abo an der Backe und kurze Zeit später kam schon die E-Mail mit der Zahlungsaufforderung. 54€ auf einmal. Das war ich nicht bereit zu leisten! Ich hatte genau deshalb nachgefragt, aber der Vertreter wollte so sehr den Vertragsschluss, dass ihm das egal war. Ich war gekränkt. Also habe ich den ganzen Vertragsschluss kurzerhand widerrufen. Pech gehabt. So einfach kann man 9,99 € sparen.

Ende

Denkste. Denn jetzt muss ich 12 € bezahlen!
Ja genau, obwohl ich vom Vertrag zurückgetreten bin! Denn das Handelsblatt hat mir heute morgen eine E-Mail mit einem neuen Angebot geschickt. Ich bekomme 12 Monate Zugriff auf die digitalen Inhalte für nur 1 2€, die sonst 215,88 € kosten würden. Geht doch.

Der Kommentar der mir am besten gefällt bekommt 5% der Einnahmen meines nächstens Artikels.
Die aktuellen 5% gehen an @atego
😀

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Herrlich! Hauptsache ein Abschluss.
Absolut richtig. Dem Vertreter ist die Rechnungslegung vollkommen egal, da das nicht sein Metier ist. Er soll DIR das Ding VERKAUFEN! Alles andere interessiert niemanden.

Was ich dabei krass finde ist der Rabatt, den man Dir einräumt.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

94,44% Rabatt

Das ist für alle anderen, die das normale Angebot nutzen ein Schlag ins Gesicht.
Und wenn der knallrote Abdruck auf der Backe der normalen Abbonenten abgeklungen ist, dann steht da immer noch VERARSCHT!!!

Ich lese auch oft das Handelsblatt, da ich viel an der Börse aktiv bin.
Die Artikel sind gut, aber der Preis ist einfach zu hoch.

--> upvote&resteem

Für mich zieheich die Lehre daraus, dass es sich immer lohnt alles zu kündigen und auf ein besseres Angebot zu warten.

Als Handelsblattleser, der 18 oder gar 35 € bezahlt würde ich gerade sterben.

Natürlich müssen die Autoren anständig bezahlt werden. Aber mir kommt es so vor, als würde man als extrem kostengünstiger digitaler Zeitungsleser für die kostenträchtigen Printleser mitbezahlen. Das ist nicht Okay.

Die digitale Welt eröffnet so viele Möglichkeiten. Warum gibt es zum Beispiel kein "Spotify" für Zeitungen? Ich zahle eine bestimmte Gebühr und die Artikel die gelesen werden, werden dementsprechend entlohnt. Die die weniger gelesen werden bekommen eine Art Grundvergütung.

Weil man in so fetten Verlagen nicht mal eben sowas wie "spotify" einführt. Das sind Unternehmen mit sehr starren Hierarchien und viele Leute da sind auch verwöhnt von der Vergangenheit, sehr risikoscheu und raffen nicht, dass der digitale Zug eigentlich schon abgefahren ist. Das Handelsblatt hat in den letzten Jahren sehr starke Veränderungen mitgemacht und gerade so noch die Kurve gekriegt.

Die großen Verlagshäuser in Deutschland sind wie die CDU. Alt, fett und mit einem Stock im Arsch.

Das ist echt der Brüller wie wendehälsig die alten "Gutenberg Drucker" geworden sind um den Sprung ins digitale Zeitalter noch zu schaffen.

  ·  5 years ago (edited)

Das ist heutzutage in jeder Branche. Genauso bei Handyverträgen, Internet und Fernsehen. Hauptsache den Kunden behalten.

@atego verneigt sich und freut sich wie Sau 🤗
Danke @hatoto Vorsicht ⚠ Abo Falle hast Du Dir schon den Knoten ins 👂 gemacht damit Du rechtzeitig kündigst ?
VgA🙂

Ja, das mache ich mir normalerweise sogar einen Termin im Kalender. Sicher ist sicher.
Hab bei meiner Freundin miterlebt wie ärgerlich es sein kann 12 Monate für ein Handy zu zahlen, weil man 12 stunden zu spät gekündigt hat.

Du erhieltest aufgrund deiner LanaCharleenToken ein Upvote von @sebescen81 und von @lanacharleen alt-Text
Vielen lieben Dank für euren Support. Der Account meiner Tochter wächst und gedeiht.

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Der @curationvoter wünscht Dir und deinen Lieben eine tolle Zeit.
Vorallem mit viel Sonne.

Na dann wuerde ich sagen Steem On.

Euer Curationvoter

Bis denne