Das Problem ist, dass solche Philosophien immer sehr vereinfacht sind. Schön, dann tauschen wir meine Karotten gegen deine Tomaten, alles sehr kuschelig. Kommunismus funktioniert auch super im kleinen Kreis. Dann teilen wir halt alle unsere Karotten und Tomaten miteinander.
Der eigentliche Knackpunkt ist die Scale. Eigentumsphilosophie z.B. bleibt nur kuschelig, solange keine großen Ungleichheiten entstehen. Sobald du mal so viel Reichtum angehäuft hast, dass du dir eine Insel samt den Menschen drauf kaufen kannst, bist du der König dieser Insel, und wir sind wieder beim Feudalismus angekommen. Dann erfindest du Religion, um den Inselbewohnern Gottesfürchtigkeit beizubringen (und du hast schließlich die von der Gottheit auserwählte Blutlinie) und um sie in Zaum zu halten, und die wehren sich dann mit Revolution und Demokratiebestrebungen. Die Geschichte wiederholt sich lediglich.
Genau...ich bin absolut nicht fuer Kommunismus, und Tauschhandel funktioniert nur sehr bedingt. Ich glaube, dass jedes mal, wenn sich eine Gruppe zusammentut und eine Gesellschaft bilded, die selben Themen auftauchen. Ich habe das in community Gaerten gesehen. Es giebt Jene, die hart arbeiten und auch an das Wohl der anderen denken und sich positiv einbringen. Dann giebt es jene, die versuchen ohne ihren Teil zu tun, abzulatzen und zu stehlen obwohl sie es eigentlich gar nicht noetig haben. Die Machtspiele sind immer die selben. Menschen, die Bewusstsein fuer Verantwortung haben und gute Moral, ziehen am Ende den Kuerzeren. Ich habe auch erlebt wie unter dem Motto von politischer Korrektheit, Dieben freier lauf gelassen wurde, und diejenigen, die etwas gegen die Gier tun wollten demonisiert wurden. So viele Probleme. Ja, den Feudalismus seh ich jetzt wieder gross kommen. Es hilft nur, damit ganz direkt umzugehen. Ich schuetze mich indem ich mit Menschen klare Grenzen setze. Da kann ich ein bisschen was veraendern. Die Arschloecher suchen sich dann ein anderes Opfer. Es wird sie aber immer geben. Und die Ungerechtigkeit auch. Leider.
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Wofür bist Du dann? Welche Maßstäbe für "genug" und "zu viel" sind denn richtig? Und ist es wirklich so klug dem weisen unparteiischen Schiedsrichter die Macht zu geben, so viel von Deinem Einkommen umzuverteilen, wie es sich meines Wissens kein Feudalherr je getraut hat?
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Es ist schwierig, aber ich schätze, man muss eine Balance finden. Vielleicht wär diese ja in der spieltheoretischen Natur eigentlich schon vorgegeben. Je mehr Eigentum du hast, desto aufwändiger ist es, es zu beschützen. (Heute übernimmt der Staat das umsonst.) Konkret sollten Großkonzerne eher kooperativ funktionieren. Mondragon z.B. ist sehr resilient und kam gut durch die Krisen in Spanien.
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Ganz genau so sehe ich das auch. Und ich halte es nicht nur für möglich, sondern auch für äußerst wünschenswert, dass politische Macht soweit dezentralisiert wird, dass nicht mehr sinnvoll von Staatlichkeit gesprochen werden kann.
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