Liebe Freunde der Freiheit und des Friedens,
liebe Freunde der Liebe und des Glücks,
liebe Mitleser,
die dunkle Jahreszeit hat begonnen und es dauert nicht mehr lange bis die Straßen glatt werden und die Gehwege vereisen. Die Zahl der Stürze wird somit auch in den kommenden Monaten nicht nur an der Börse zunehmen, sondern auch im echten Leben. Unabhängig von der Jahreszeit kann es jeden im Laufe seines Lebens passieren, dass er aus heiterem Himmel völlig unerwartet seinen Zahn oder auch gleich mehrer verliert.
Ein Unfall, eine Schägerei, ein ungewollter Kuss der Bordsteins, ein Sportunfall oder auch ein Ausrutscher auf der Treppe können dazu führen, dass nicht nur der Zahn abbricht, sondern auch komplett aus seiner Verankerung geschlagen wird und sonstwo landet.
Besonders häufig trifft ein solch traumatischer Zahnverlust Kinder und Jugendliche vor ihrem 18. Lebensjahr. Schätzungen zufolge ist ungefähr jeder zehnte Schüler im Laufe seiner Adoleszens von einem solchen Ereignis betroffen.
Doch was ist zu tun, wenn man mitbekommt, dass jemand durch einen Sturz oder einen Schlag seinen Zahn unvermittelt und überraschend verloren hat?
Das wichtigste ist in dieser Situation schnelles und richtiges handeln. Zu allererst sollte der verlorene Zahn, nach Ausschluss einer lebensbedrohlichen Verletzung, so schnell wie möglich gefunden werden. Meist begehen aber die Ersthelfer und der Patient einen Fehler und schlagen im Anschluss nach dem Zahnverlust häufig zu spät beim zahnärztlichen Notdienst auf. Doch selbst wenn sie sich zeitig auf den Weg machen, so wird der verlorene Zahn dem erst behandelnden Zahnarzt meist in einem Taschentuch präsentiert, wo er dann sprichwörtlich seine letzte Ruhestätte gefunden hat....
NOTFALLREGELN FÜR ERSTHELFER BEI ZAHNVERLUST AM UNFALLORT!
Spielen wir eine Situation durch, wie sie häufig in der Realität vorkommt. Ein Jugendlicher stürzt unglücklich auf dem Schulhof und schlägt mit dem Kopf voraus ungebremst auf den Asphalt auf. Abgesehen von einer Platzwunde verliert er dabei einen Frontzahn der nicht unweit des Unfalls im Dreck liegen bleibt.
1. Regel:'' DER ZAHN WIRD NICHT AN DER WURZEL ANGEFASST ODER GESÄUBERT!
Warum? Die Zahnwurzel ist ein hochsensibles und empfindliches Organell des Zahnhalteapparates. Auf der Oberfläche der Zahnwurzel befinden sich Zellschichten - sogenannte Zementoblasten - die dafür sorgen, dass die Zahnwurzel im Zahnhalteapparat des Kieferknockens fest verankert werden - sozusagen einzementiert wird. Gehen diese Zellen durch mechanische Säuberung, wie Reiben mit den Fingern oder gar putzen mit einem Taschentuch verloren, so ist auch der Zahn als ganzes unweigerlich hoffnungslos verloren, weil die Zementoblasten auf der Zahnwurzeloberfläche zerstört werden. Allenfalls zu diskutieren wäre die Säuberung durch kurzfristige Spülung mit isotonischer Kochsalzlösung, aber selbst das sollte man lieber dem Facharzt überlassen.
Nun haltet ihr also als Zahnrettungsprofi im Rahmen der Laienrettung einen verschmutzten Zahn neben einem heulenden Haufen Elend in eurer Hand?
Was nun, werdet ihr Euch fragen. Es Sommer und die Sonne brennt vom Himmel. Die Temperatur liegt schon morgens um 11 Uhr bei 28 Grad Celsius. Euer Zahn fängt bei dieser Hitze an in Euren Händen vor euren Augen zu sterben. Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten - erstens unverzüglich euren Lehrer nach der hoffentlich an eurer Schule vorhandenen Zahnrettungsbox zu fragen und den traumatisierten Zahn dort hinein zu verlegen ehe ihr ihn dann mit samt dem Unfallopfer zum nächstgelegenen Zahnchirurgen transportiert.
Dummerweise geratet ihr an einen Depp der als Lehrer keine Ahnung von Zahnrettung oder Erstversorgung von verlorenen Zähnen hat. Auch seine Kollegen sind unwissend, schlecht vorbereitet und haben noch nie etwas von einer Zahnrettungsbox gehört. Inzwischen sind bereits 5 Minuten vergangen und der Zahn trocknet vor euren Augen bei dieser Gluthitze aus.
"Scheisse, keine Zahnrettungsbox!", denkt sich der Profiersthelfer. Da haben die Sozialisten im System keine 30 Euro für eine einfache Zahnrettungsbox an einer Schule mit 1000 Schülern übrig gehabt. Nun ist guter Rat teuer, so denn euer Mitschüler und Patient nicht schon in seiner Jugend dauerhaft mit einer Zahnlücke dem Spott seiner Mitschüler in Zukunft ausgesetzt sein soll und überhaupt darüber hinaus in seinem frühen Leben bereits Schaden an seiner Seele nehmen soll...
Denkt dran, der Zahn vertrocknet gerade zwischen Euren Händen und die Zementoblasten, die später wieder dafür sorgen können, dass der Zahn bei einer erneuten Einpflanzung wieder anwächst, sind kurz davor zu sterben....
Jetzt greift umgehend die zweite Regel und die lautet:
2. REGEL: ZAHN FEUCHT HALTEN!
"Wasser! Wasser!" schreien die Zementoblasten. Doch Wasser ist so eine Sache - denn es schadet den Zementoblasten mehr als es nützt - und taugt daher wenig. Wenn gar nichts anderes verfügbar ist ist die Verwahrung in einem Plastikbeutel besser als Wasser. Zur not geht es auch mit Speichel...
Spucke auf den Zahn, so dass er nicht austrocknet - oder die vorsichtige Konservierung desselben in der Seitentasche der Mundhöhle - sofern das heulende Elend vor euren Augen dazu in der Lage ist und ihn nicht unvermittelt verschluckt - sind in so einer Situation auf jeden Fall immer noch besser, als den Zahn vertrockenen und damit unbrauchbar werden zu lassen...
Denn die Zementoblasten sterben in so einem Fallspätestens innerhalb von 30 Minuten. Besser als die Aufbewahrung in der Mundhöhle ist das Sammeln des Speichesl in einem Gefäß und den Zahn dort heineinzulegen. Das bringt Euch ungefähr 15-30 Minuten zusätzlich an Zeitfenster - mehr aber nicht.
Speichel oder eigene Spucke ist insofern besser als Wasser, weil durch die Isotonie ein Hydrops - sprich ein osmotischer Stress auf die Zementoblasten durch reines Wasser - vermieden wird und dadurch die Erfolgsraten für die Reimplantation später verbessern. Dennoch gibt es bessere Lösungen als den Speichel oder einen Plastikbeutel zu verwenden...
Denn auch bei der Zahnrettung zählt nun jede Minute und dabei einen schönen Gruß an die Arzthelferin im ersten Lehrjahr, die Euch erst einen Termin in der nächsten Woche oder am Abend geben will... Denn sowas geht gar nicht!!!
Zeit ist ein wichtiger Faktor und verbessert die Chancen einer späteren erfolgreichen Reimplantation des Zahnes erheblich.
Ist der Zahn unverschmutzt geblieben ist sogar zu diskutieren ihn selber vorsichtig wieder in die Zahnlücke einzusetzen und dort mittels eigenem Finger so zu fixieren, dass er nicht wieder rausfällt. Dies setzt aber einen ruhigen, kooperativen und achtsamen Patienten voraus, der cool genug drauf ist den Zahn dabei nicht weiter durch emotionalen Firlefanz zu stressen und stellt nur eine Notlösung vor der endgültigen Versorgung dar und erhöht das Risiko für eine spätere bakterielle Infektion des Zahnhalteaparates.
Das ganze geht daher nur, wenn der Zahn sauber geblieben ist, was in der Regel nicht der Fall sein dürfte.
Eigener Speichel ist also besser als Wasser, wenn keine Zahnrettungsbox verfügbar ist und es darum geht einen Zahn bis zur Reimplantation feucht zu halten, während ihr Euch auf den Weg zum Zahnarzt macht. Durch die Speichelbefeuchtung gewinnt ihr jedoch allenfalls 30 Minuten für die Rettung des Zahnes, danach geht es auch im Speichel mit dem Zahn und seiner Zukunftprognose im heimischen Gebiss rapide bergab. Denn euer Speichel ist nicht auf Nährstoffversorgung der Zementoblasten ausgelegt.
Ihr merkt schon - Zeit ist wichtig für das Überleben des Zahns - genau deshalb sollte der Zahn - ich wiederhole es nochmal:
a. keinefalls austrocknen, noch die Zahnwurzel angefasst werden oder der Zahn selbst einer mechanischen Reinigung unterzogen werden und
b. nach Möglichkeit sollte der Zahn feucht und kühl transportiert und möglichst binnen einer Stunde durch einen Zahnchirurgen versorgt werden - je eher desto besser...
Wir merken uns also - ideal wäre eine Zahnrettungsbox für die Erstversorgung des Zahns - gleichwohl dürfte sie meist nicht verfügbar sein, weil den Schulen dafür die Mittel im Sozialismus vermutlich selten bereit gestellt werden oder der Unfall fern ab von einer Apotheke oder einer Zahnarztpraxis erfolgt - vielleicht sogar bei einer Bergwanderung auf der ihr ausgerutscht seid...
Denn landet der Zahn in einer Zahnrettungsbox, dann gewinnt ihr ein Zeitfenster von bis zu 24 Stunden für die Rettung des Zahns und seiner Reimplantation. Denn die Zahnrettungsboxen verfügen über ein Zellkulturmedium, dass mit allen essentiellen Nährstoffen für das empfindliche Über-Leben der Zementoblasten auf der Zahnwurzeloberfläche ausgestattet ist und oftmals auch noch mit antibiotischen Zusätzen eine mikrobielle Kontamination und damit eine Zerstörung der Zementoblasten unterdrücken soll, bis die Endversorgung durch einen Zahnchirurgen sichergestellt werden kann.
Nun habt ihr aber keine Zahnrettungsbox zur Hand, das Häufchen Elend neben Euch ist auch nicht in der Lage den eigenen Zahn in der eigenen Mundhöhle sicher für eine Stunde zu konservieren ohne ihn runterzuschlucken und isotonische Kochsalzlösung ist ebenso fern aber aller Möglichkeiten...
Jetzt ist guter Rat teuer...
...oder vielleicht doch nicht?
Ok - ich sehe schon. Ihr seit klug und echte Vollprofis.
Kein Wasser, kein Speichel, keine Zahnrettungsbox und dafür brütende Hitze, der Zahn, den ihr in den Händen haltet vertrocknet gerade vor euren Augen - und der nächste Zahnarzt oder die nächste Zahnklinik ist eine Stunde entfernt - und ihr wisst Eure Zementoblasten auf dem Zahn an der Zahnwurzel sind vor dem Eintreffen in der Klinik tot. Denn die Zementoblasten sind bereits nach 30 Minuten ohne jede Rettung von außen dem Tod geweiht...
Was macht ihr nun?
Lasst mich in den Kommentaren Eure Antworten und Lösungsvorschläge wissen...
Die Auflösung folgt morgen - sofern in den Kommentaren nicht schon die Lösung genannt wird...
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Mitarbeiter aus dem Bereich der Medizin und Zahnmedizin.
SEND with LOVE!
Peace!
Du wurdest als Member von @investinthefutur gevotet!
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Draufspucken, in Spucke in kleinem Gefäß lagern / zur zahnärztlichen Versorgung transportieren
Vlt auch kühlen?
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Moin,
Spucke im Gefäß oder die Aufbewahrung mit Spucke im Plastikbeutel während des Transports zum Notfallzahnarzt wurde schon im Beitrag genannt, wenn denn keine Zahnrettungsbox zur Verfügung steht.
Es gibt aber noch etwas, was besser ist als Spucke...
Nein - auch kein Kaffee - auch wenn ich jetzt einen ausgebe...
!COFFEEA
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Gurkenglas einlegen? :D
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Wird nicht funktionieren - es sei denn Du hast Zellkulturlösung da drinnen konserviert - sprich DMEM + Antibiotikazusatz...
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lol
DMSO ist Zellkulturlösung?
ja easy. damit sprüh ich immer meine Schulter ein
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Sorry - muss natürlich richtigerweise heissen: DMEM + Antibiotikagabe
https://de.wikipedia.org/wiki/Dulbecco%E2%80%99s_Modified_Eagle%E2%80%99s_Medium
!COFFEEA
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Ok - DMEM kenn ich ned
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Kühlen ist nie falsch - solange man den Zahn nicht vereist.
Durch Kühlen wird die Stoffwechselaktivität herunter gefahren, was die Überlebenschancen der Zellen verbessern sollte....
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!BEER
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View or trade
BEER
.Hey @indextrader24, here is a little bit of
BEER
for you. Enjoy it!Downvoting a post can decrease pending rewards and make it less visible. Common reasons:
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@tipu curate
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