RE: #281 Jesus – Ein Kurs in Wundern

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#281 Jesus – Ein Kurs in Wundern

in deutsch •  24 days ago  (edited)

Die Vorstellung von Jesus in der breiten Öffentlichkeit basiert oft auf religiösen Traditionen, die sich im Laufe von Jahrhunderten entwickelt haben. Doch historische und theologische Forschungen bieten verschiedene Perspektiven, die von dieser traditionellen Darstellung abweichen.

Zum Beispiel wird Jesus in den Evangelien als friedlicher Lehrer dargestellt, der Nächstenliebe und Vergebung predigte. Doch einige Forscher argumentieren, dass er in seiner Zeit auch als radikaler politischer Aktivist gesehen werden könnte, der die römische Besatzung und die religiösen Autoritäten seiner Zeit herausforderte. Seine Botschaft von einem „Reich Gottes“ könnte nicht nur spirituell, sondern auch politisch gemeint gewesen sein, als Vision einer gerechten Weltordnung, die der römischen Unterdrückung entgegengesetzt war.

Auch die Vorstellung, dass Jesus sich von den sozialen und kulturellen Normen seiner Zeit distanzierte, wird oft übersehen. Er interagierte mit Außenseitern, Frauen und Menschen am Rande der Gesellschaft auf eine Weise, die zu jener Zeit ungewöhnlich war. Heute würde Jesus sicher als rechter Verschwörungstheoretiker gebranntmarkt.
Seine Haltung gegenüber den religiösen Eliten und seine Betonung auf das Innere des Glaubens statt äußerer Rituale brachten ihm viele Feinde ein.
Darüber hinaus wird die Rolle Jesu auch in anderen religiösen Traditionen, wie dem Islam, oft vergessen. In islamischen Texten wird Jesus (Isa) als Prophet verehrt, der die Menschen zu Gott führte, jedoch nicht als göttlicher Sohn, wie im Christentum. Auch in der Gnosis, einer frühen Form des Christentums, wird Jesus oft als mystische Figur gesehen, die geheimes Wissen vermittelt und dem Zeitgeist extrem gegenüberstand.

Es gibt also viele Facetten von Jesus, die über das Bild hinausgehen, das oft in den großen christlichen Traditionen dargestellt wird. Heute würde Jesus vielleicht sogar als politischer Gefangener im Knast sein Dasein fristen. Die Katholische Kirche hat sich alles zurechtgebogen und verdient nicht als Religion der Liebe betrachtet zu werden.
Allein der Ablasshandel sollte die Verantwortlichen für alle Ewigkeit in die Hölle verbannen. Diese KIrche ist die Hure Babylon.

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Danke wir für deine ausführlichen Gedanken zu Jesus und der katholischen Kirche. Nicht, dass ich alles so krass formulieren würde, wie du es tust. Dennoch bin ich froh, dass es heutzutage einen Austausch über diese Themen geben darf – anstelle von Angriffen und Verteidigungen.

Uns beiden ist klar: Jesus ist sicherlich nicht die Person, die uns katholische Kirche seit knapp 2000 Jahren verkaufen will. Fangen wir schon damit an, dass er bestimmt nicht weiß, blond und blauäugig gewesen sein kann. Dieses recht unglaubwürdige Narrativ existiert nur, weil eine Institution Angst hat und auch Angst macht, damit sie keine Macht verliert. Spannenderweise ist es genau das, was in den letzten Jahrzehnten passiert: Die katholische Kirche hat nicht mehr die Anziehungskraft auf Menschen wie früher. Angst ist nicht das, was einen guten Leader ausmacht.

Und es liegt an uns, unsere kritische Denkfähigkeit und eigene Macht nicht in die Hände von Kirchen und andere Institutionen zu legen, sondern einfach mit gesunder, klarer Art zu hinterfragen, ob so etwas wie z.B. die unbefleckte Empfängnis überhaupt sein kann. Es ist und bleibt mir ein Rätsel, wie solche Dinge noch viel zu selten hinterfragt werden.

Jesus ist und bleibt für mich eine faszinierende Person und eine unglaublich große Seele. Wie auch immer wir auf ihn blicken, ich glaube, er hat viele Herzen aus verschiedenen Gründen berührt und auch meins, obwohl ich ihn gar nicht als religiöse Figur wahrnehme. Ich glaube, er ist auch oft genug noch wirklich missverstanden. Und wer weiß, ob ich ihn auch falsch verstehe, wenn ich sage, dass er uns auf die universellen Prinzipien unserer geistigen Wahrheit aufmerksam machen wollte – so wie die Kabbalisten es tun und Ein Kurs in Wundern es tut. Manchmal frage ich mich auch, wie viel Jesus über die Kabbalah wusste. Eine Frage, die ich wohl heute nicht mehr klären kann.