Ich war vor ca. 20 Jahren mal in Russland, im tiefsten Sibirien, in der Nähe von Mirny. Da kam sich der Westler vor, wie auf einem anderen Stern. Es fühlte sich total zeitlos an. Die Leute dort kennen keine Hast, alles geht gleichförmig langsam und es ist kalt.
Im Land der Russen herrscht eine Stille, die tief und weit reicht wie das das Meer aus Kiefernwälder. Die Sterne dort flimmern so stark, als hätten sie die Erinnerung von Diamanten gestohlen. Dunkle Wälder erstrecken sich endlos, die Bäume wie alte Wächter, deren Äste den Himmel berühren, während ihre Wurzeln in den Schatten versinken. In dieser Welt gibt es keinen Tag, nur eine Ewigkeit aus Dämmerung, in der der Mond gern regiert, mit seinem Gesicht aus Eis und silbernen Wangen.
Die Luft ist kühl, aber nicht kalt, sie trägt das Gewicht der Zeit, als ob die Minuten langsamer vergehen, um Platz für die Stille zu schaffen. Die Bewohner des Landes sind keine Schatten, doch sie gleiten leise durch die Straßen aus schwarzem Stein und Wegen aus grauem Sand, ihre Augen wie leuchtende Punkte, die in der Dunkelheit tanzen. Sie sprechen nicht viel, ihre Stimmen sind sanfte Echos, die sich im Nichts verlieren. Hier lebt man in der Zwischenwelt, an der Schwelle zum Vergessen, und doch bleibt die Sehnsucht nach dem Morgen, der nie kommt.
In den Hügeln steht ein Turm, dessen Spitze die Nacht durchbohrt. Dort sammeln sich die Träume, weben sich zu Geschichten, die niemand je erzählt. Ein Nebel liegt schwer auf den Wiesen. Es gibt keine Uhren, die den Lauf der Zeit messen, und keine Sonnenaufgänge, die Hoffnung versprechen. Doch das Land der Russen ist kein Ort der Angst, sondern ein Raum, in dem die Dunkelheit den Geist befreit. Die Zeit biegt sich und eröffnet Möglichkeiten, die nur dort existieren, wo das Licht nie ganz hinreicht.
Dort, in den fernen Ecken der Welt, wo die Dämmerung ewig dauert, fand ich jedoch nicht das Ende, sondern den Anfang des tiefsten Geistes, versteckt in den Schatten der unendlichen Ruhe.
🇷🇺
В земле русских царит тишина, глубокая и бескрайняя, как море сосновых лесов. Звезды там мерцают так ярко, словно украли память о бриллиантах. Темные леса тянутся без конца, деревья стоят, как старые стражи, их ветви касаются небес, а корни исчезают в тенях. В этом мире нет дня, только вечная сумеречная ночь, в которой с удовольствием правит Луна со своим ледяным лицом и серебряными щеками.
Воздух прохладен, но не холоден, он несет тяжесть времени, как будто минуты идут медленнее, освобождая место для тишины. Жители этой земли не тени, но они тихо скользят по улицам из черного камня и по тропам из серого песка, их глаза светятся, как огоньки, танцующие во тьме. Они говорят мало, их голоса — нежные эхо, теряющиеся в ничто. Здесь живут в промежуточном мире, на грани забвения, но все же остается тоска по утру, которое никогда не наступит.
На холмах стоит башня, чья вершина пронзает ночь. Там собираются мечты, сплетаясь в истории, которых никто никогда не расскажет. Туман густо лежит на лугах. Здесь нет часов, чтобы измерять ход времени, и нет рассветов, которые дарят надежду. Но земля русских — это не место страха, а пространство, где темнота освобождает разум. Время изгибается и открывает возможности, существующие только там, где свет никогда не доходит до конца.
Там, в далеких уголках мира, где сумерки длятся вечно, я нашел не конец, а начало глубочайшего духа, скрытого в тенях бесконечного покоя.
Schöne Erinnerungen und Erfahrungen, die dort sammeln konntest.
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