Alte Seilschaften

in deutsch •  6 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Von einer Alternative darf per definitionem erwartet werden, daß sie anders ist – anders als die Altparteien, nämlich rechtstreu, freiheitlich, demokratisch, patriotisch.
Damit vereinbart sich keine Kooperation mit den Zerstörern unseres Landes, wie Alexander Gauland dies für möglich hält.

Die CDU hat in den vergangenen Jahren Deutschland schweren Schaden zugefügt. Zusammen mit den anderen Altparteien, denen sie sich bis zur eigenen Unkenntlichkeit angenähert und die sie zum Teil absorbiert hat, bildet sie ein Amalgam am linken Rande des Spektrums. Das ist das aus SED-Zeiten bekannte System der Blockparteien. Sie unterscheiden sich allenfalls noch marginal. Die CDU hat die früher links von ihr stehenden Parteien vielfach noch links überholt. Diese Transformation wird sie nicht wieder rückgängig machen können. Sie hat ihre Glaubwürdigkeit als konservative Volkspartei endgültig verspielt. Das Vertrauen ihrer Wähler wird sie nicht wieder zurückgewinnen.

Wenn Alexander Gauland nun eine Koalition mit gerade der CDU propagiert, holt ihn seine eigene Vergangenheit in dieser Partei wieder ein. Er nährt damit Zweifel an der AfD als aufrichtige Oppositionsgruppierung. Beruflicher Werdegang und politisches Vorleben einiger Exponenten der AfD, sowie deren bisweilen merkwürdiges bis ungeschicktes Taktieren, werfen die Frage auf, ob die AfD letztlich von der CDU als Sammelbecken der Opposition mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, diese zu kanalisieren und zu neutralisieren. Gerade die Wortführer der AfD treten immer dann, wenn die Partei sich in demoskopischem Aufwärtstrend befindet, mit Aussagen hervor, die zumindest unprofessionell, wenn nicht gar illoyal erscheinen.
Gute Leute an der Parteibasis und die Wählerschaft werden so verheizt, bzw. verschreckt. Die schon viel zu oft betrogenen Wähler werden einen weiteren Vertrauensbruch nicht hinnehmen. Für eine CDU-Neuauflage hätten sie kein Verständnis.

Von den Altparteien qualifizierten sich für die AfD allenfalls Teile der FDP als Koalitionär. Da die FDP dies jedoch explizit ablehnt, bleibt dies Wunschdenken. In Anbetracht der vehementen Ablehnung einer Koalition seitens der CDU wirkt die Anbiederung an sie geradezu peinlich und charakterlos.

Besonders befremdlich mutet der Vorstoß Gaulands vor dem Hintergrund der Distanzierung der AfD von anderen Oppositionellen an, die selbst aufrichtig an einer Veränderung interessiert sind. Anstatt die Kräfte zu bündeln, wie die Altparteien es vorexerziert haben, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, werden hier Spaltpilze kultiviert. Dies entfernt die Partei von ihrer (nur formal?) erklärten Absicht der Herbeiführung einer Veränderung und schwächt das Lager der Opposition insgesamt.

Den beiden bereits erfolgten Metamorphosen sollte möglichst bald eine dritte erfolgen, in der sich die AfD von den U-Booten lossagt, mit denen man sie infiltriert hat. Dann bestünde eine echte Chance, sich als echte und glaubwürdige Oppositionsvertretung dauerhaft zu etablieren.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/afd-gauland-sieht-cdu-als-denkbaren-koalitionspartner/ar-BBNKHT0?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/afd-rät-mitgliedern-offenbar-von-parteifremden-demos-ab/ar-BBNm7Qq?ocid=spartandhp
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