Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Außenpolitische Aktionen und solche mit indirekter außenpolitischer Zielrichtung bedürfen stets sorgfältiger Überlegung. Schnellschüsse in Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten lösen nicht selten eine Lawine aus, die unübersehbare Konsequenzen mit sich bringt und in das Gegenteil dessen mündet, was bezweckt war.
Beispiel Ägypten:
Husni Mubarak war sicher kein lupenreiner Demokrat, doch ein verläßlicher Partner Deutschlands, Europas und des Westens insgesamt.
Was die euphemistische Bezeichnung „arabischer Frühling“ trägt, war nichts anderes als die Aufstachelung unzufriedener Bürger des Landes, die es im übrigen immer überall gibt, durch die USA und ihre Adepten zur Probung des Aufstandes. Dieser förderte jedoch ein völlig anderes Ergebnis an die Oberfläche, als von den Initiatoren erwartet. An die Macht gelangte Muhammad Mursi von der islamistischen Muslimbruderschaft. Er wurde abgesetzt durch den Feldmarschall und aktuell herrschenden Staatspräsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Dem Vernehmen nach soll Husni Mubarak im Vergleich zu ihm ein Waisenknabe gewesen sein, was die Einschränkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit betrifft.
Es hätte sich empfohlen, sich zuerst einmal über die zur Verfügung stehenden Alternativen zu Mubarak zu informieren, ehe man seine Absetzung betrieb.
Nun fordern die einschlägig bekannten Menschenrechtsorganisationen ein Einschreiten der Vereinten Nationen. Es stellen sich die Fragen:
- Warum sollen die Vereinten Nationen gerade Ägypten ins Visier nehmen, wo anderenorts noch unvergleichlich schlimmere Zustände herrschen (Saudi-Arabien!)?
- Wenn man as-Sisi unter Druck setzt, was oder wer wäre eine im Lande mehrheitsfähige Alternative zu ihm?
Schon wieder bahnt sich kurzsichtiger Aktionismus an.
Beispiel Myanmar:
Westliche Ignoranten hatten die Regierung der Nationalen Liga für Demokratie von Aung San Suu Kyi wegen des Vorgehens gegen die muslimischen Rohingya-Extremisten unter Beschuß genommen, die in Myanmar über keine Wurzeln verfügen, sich jedoch dort festgesetzt und Terror verbreitet hatten mit dem Ziel einer Staatsgründung auf dem Territorium. Der Friedensnobelpreisträgerin wurden deswegen zahlreiche ihr verliehene Ehrungen aberkannt.
Die noch immer mitherrschenden Militärs des Landes nahmen die Botschaft, wonach Aung San Suu Kyi der Rückhalt des Westens abhandengekommen war, bereitwillig auf und fühlten sich zu ihrer Absetzung ermutigt. Dies wird eine weitere Annäherung Myanmars an China zur Folge haben und stürzt das Land intern ins Chaos. Dumm gelaufen für den Westen! Für die Rohingya übrigens auch, aber das soll nicht weiter bedauerlich sein.
Beispiel Libyen:
Libyen unter Muammar al-Gaddafi war ein Land mit vorbildlicher Sozialstruktur und einer Rechtsstaatlichkeit, wie sie in der Region nicht weit verbreitet ist.
Weil al-Gaddafi die Fakturierung des Erdölhandels in US-Dollar aufgeben wollte und auch ansonsten einen von westlicher Dominanz unabhängigen Kurs eingeschlagen hatte, wurde er von den USA, GB und Frankreich gestürzt und unter deren Augen ermordet. Das gewählte Vorgehensmuster der Instrumentalisierung unzufriedener Gegner gleicht dem in Ägypten.
Die Folgen sind bekannt. Heute ist Libyen ein zerrissenes Land, in dem Chaos und Anarchie herrschen. Es dient Migrationswilligen aus ganz Afrika als Brücke nach Europa, was al-Gaddafi zu verhindern wußte.
Danke an die USA, GB und Frankreich, die Terror und Anarchie erst auslösen, anstatt verhindern.
Beispiel Iran:
Feige iranische Deserteure, die ihrem Land den Rücken gekehrt haben, um ihr Glück im Ausland zu suchen, versuchen gerade den Westen aufzuwiegeln gegenüber der iranischen Regierung mit dem Ziel der Aufrechterhaltung und Ausweitung der gegen das Land verhängten US-Sanktionen.
Den Preis dafür zahlen ihre im Lande verbliebenen Landsleute, denen es an Lebensmitteln und Medikamenten fehlt, während die verachtenswerten Memmen im Ausland sich in ihren Gastländern wie fette Maden parasitär einnisten und gefahrlos Parolen verbreiten. Unter dem perfiden Vorwand der Menschenrechte sind sie bereit, das Leben ihrer Landsleute zu opfern. Ist das Dummheit oder eine üble Form des Extremismus?
Die Beispiele könnte man endlos fortsetzen. Fast allen aktuellen Krisenherden liegt eine Intervention zu Grunde, die noch Schlimmeres hervorbrachte.
Bisweilen arrangiert man sich besser mit dem Teufel, den man kennt, als diabolische Armeen auf den Plan zu rufen, die dann unerwartet am Horizont erscheinen.
https://www.dw.com/de/aktivisten-fordern-weiteren-druck-auf-iran/a-56496706
https://www.dw.com/de/human-rights-watch-hrw-kritischer-punkt-f%C3%BCr-menschenrechte-in-%C3%A4gypten/a-56507507
https://www.dw.com/de/myanmars-sicherheitskr%C3%A4fte-gehen-immer-rigider-gegen-demonstranten-vor/a-56506040
https://vk.com/@-163464132-rohingya-reisen-bildet-nicht-alle